Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Gedanken über die wirkliche Welt

Erstellt von r.ehlers am Mittwoch 8. Juni 2016

Unsere Natur verlangt es, dass wir wirkliche Erscheinungen von unwirklichen trennen. Jedes Wesen in der Natur, das sich auf Kosten anderer (Pflanzen, Tiere) Nahrung besorgen und sich vor Feinden schützen muss, ist auf diese Fähigkeit angewiesen, die Realität von der Täuschung zu unterscheiden. In der Natur findet man spektakuläre Fälle von Vortäuschung im Interesse des Versteckens vor gefährlichen Feinden oder des Verbergens der eigenen Gefährlichkeit für die Opfer.

Wir Menschen haben mit unserem extrem gesteigerten geistigen Potenzial diese Versteckspielerei auf alle uns zugänglichen Bereiche ausgedehnt und perfektioniert. Wenn man mal eine Statistik der dominanten Verhaltensweisen der Menschen erstellen wollte, kämen Täuschung und Betrug, sowie  Lüge und Desinformation auf die vordersten Plätze. Irgendwann am Ende fände man Wahrhaftigkeit, Ehrlichkeit, Vertrauen und  Liebe. Als  erste Wesen aus der Natur haben wir auch die Fähigkeit zum abstrakten Denken. Unsere grundlegenden Verhaltensmuster führen uns sehr leicht dazu, das Spiel mit Realität und Täuschung auch in die abstrakte Welt zu übertragen.

Es wäre demgegenüber aber falsch zu sagen, dass jeder Mensch ein Täuscher und Blender ist. Nicht alle Kreter lügen. Mit unseren natürlichen Sinnen können wir meist ganz gut die Wahrheit von der Täuschung unterscheiden. Erfreulicher Weise ist das so, denn sonst könnten wir im Lebenskampf gar nicht überstehen. Wir haben sogar für jedermann begehbare Wege, uns der Wahrheit und Wirklichkeit anzunähern, wenn die Grenzen unserer Erkenntnisfähigkeit überschritten sind. Dies entsprach auch der Annahme des großen Philosophen Bertrand Russel, einem Förderer und Freund Ludwig Wittgensteins.

Bertrand Russel (1938)

Unsere angeborene Fähigkeit zum abstrakten Denken führt uns, ob wir wollen oder nicht, an diese „letzten Fragen“ heran, worüber ich im Beitrag http://www.essenspausen.com/der-sinn-des-lebens-ist-der-sinn-des-lebens/ geschrieben habe. Dort und in anderen Beiträgen habe ich auch versucht deutlich zu machen, dass es keinen Sinn macht, uns und unseren Mitmenschen vormachen zu wollen als hätten wir den Stein der Weisen gefunden:

http://www.essenspausen.com/horen-sie-auf-niemanden/

http://www.essenspausen.com/ernaehrung-die-neue-religion/

http://www.essenspausen.com/esoterik-verunsichert/

http://www.essenspausen.com/meditation-im-buddhismus-nicht-religion-sondern-lebenskunst/

http://www.essenspausen.com/alles-nur-schwingungen/

http://www.essenspausen.com/die-natur-ist-kein-objekt-der-anbetung/

http://www.essenspausen.com/aura-sehen/

http://www.essenspausen.com/spiritualitaet-im-weiten-und-im-engen-sinne/

Die vorsichtige Annäherung an die Realität unter Einsatz unserer Vernunft und all unseren sonstigen mentalen Möglichkeiten von der Emotion bis zur Intuition ändert nichts daran,

  • dass wir definitive Aussagen über Gott und die Welt nicht treffen können.

Sie ist aber ein gutes Mittel einer philosophischen Lebenskunst, die es uns ermöglicht ohne Verzweiflung angesichts der vielen Ungereimtheiten unserer Welt in ihr gut  zurecht zu kommen (s. auch http://www.essenspausen.com/richtig-leben-gebraeuche-sitte-moral-ethik-recht-und-gerechtigkeit/.

Bei Ludwig Wittgenstein fand ich die schöne Erkenntnis:

„Die Methode zu philosophieren ist sich wahnsinnig zu machen, und den Wahnsinn wieder zu heilen.“