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Mens sana in corpore sano … s i t !

Erstellt von r.ehlers am Mittwoch 22. Mai 2019

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Zur Zeit des im Jahre 51 nach Christus geborenen mächtigen römischen Kaisers Domitian lebte auch der damals wie auch heute noch nicht minder bekannte römische Satirendichter Juvenal, dem wir eine ganze Zahl von unsterblichen vielsagenden Worten und Redewendungen zu verdanken haben. In seinen berühmten 16 Satiren (saturae) geißelt der aufmüpfige Juvenal die Ungereimtheiten der römischen Gesellschaft. Gerade im deutschsprachigen Raum messen sich an ihm noch heute viele große Satiriker wie – nur z.B. – Volker Pispers und Georg Schramm.

Würde Juvenal heute leben, würde er angesichts des Eigensinns und des Gehampels der Regierenden unserer Länder wieder erklären, dass es schwierig ist, keine Satire zu schreiben (Difficile est, saturam non scribere) und würde fragen, wer aber die Wächter (des Staates) selbst bewachen solle (Sed quis custodiet ipsos custodes?).

Seine berühmteste Sentenz „panem et circenses“ (Brot und Spiele) kennzeichnet bis in die heutige Zeit treffend das würdelose Handeln der Regierenden, mit dem diese die große Masse „kusch“ halten, indem sie dafür sorgen, dass nur die Bäuche der Menschen gefüllt sind und ihnen aufregende Spielchen zur Ablenkung geboten werden. Wer denkt da nicht an die Agrar- und Ernährungspolitik von heute, in der Masse vor Klasse geht, und an die unablässige Präsentation von Mordgeschichten auch im Bezahlt-Fernsehen oder auch an den Hype um den professionellen Fußballsport!

Vom „panem et circenses“ ist es nicht weit bis zum zweiten großen Spruch des Juvenal aus Satire 10,356, wo es wörtlich heißt:

[…] orandum est ut sit mens sana in corpore sano.

Übersetzt heißt das:

„Beten sollte man darum, dass ein gesunder Geist in einem gesunden Körper sei.

Heute wird der lateinische Text fast durchweg verkürzt zu:

„Mens sana in corpore sana est „. Das soll heißen, dass der gesunde Geist und der gesunde Körper mehr oder minder zwangsläufig beisammen wären, indem entweder nur in einem gesunden Körper ein gesunder Geist wohnen könne oder dass man in einem kranken Körper keinen gesunden Geist fände. Das alles ist falsch.

Im Dritten Reich bezog man sich gern auf Juvenal zum Beleg der angeblich großen Bedeutung körperlicher Ertüchtigung. Dieses Denken wirkt auch nach dem Ende des tausendjährigen Reiches in aller Welt fort. Es durchzieht auch die gesamte aktuelle Ernährungslehre, die neben gesunder Nahrungasuswahl eine regelmäßige und intensive sportliche Betätigung als grundlegende Voraussetzung für den Erhalt der Gesundheit und darüber hinaus für gute mentale Funktionen sieht.

Moderate regelmäßige Bewegung ohne alle Spitzenleistungen ist dagegen unzweifelhaft für jeden Menschen von gesundheitlichem Wert, während „richtiger“ Sport den Menschen unnötige Risiken auferlegt, die in der Realität bei Millionen von Menschen zu schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen führt.

Churchill wird zu unrecht nachgesagt, dass er das böse Wort „Sport ist Mord“ geprägt hätte. „Mord“ ist tatsächlich nur der Sport, der den Ausübenden überfordert, was allerdings beim Leistungssport Teil des Programms ist.

Juvenal hatte mit dem Bild vom gesunden Geist im gesunden Körper gar keine biologischen und spirituellen Zusammenhänge im Kopf. Er geisselte vielmehr seine naiven Mitbürger, dass sie sich ständig mit allerlei törichten Gebeten an die Götter wandten, und schlug vor, dass sie die Götter -wenn überhaupt- dann darum bitten sollten, dass sie am Körper gesund blieben, dass aber auch ein gesunder Geist in diesen einzöge. Juvenal erweist sich damit als ein früher Aufklärer.