Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Wie sag ich’s meinem Kinde?

Erstellt von r.ehlers am Sonntag 6. April 2014

In freier Fortschreibung eines jüdischen Witzes gilt Folgendes:

Das Leben beginnt  eigentlich erst, wenn Mann und Frau nicht mehr zusammen sind, wenn die Kinder aus dem Haus sind, und wenn der Hund tot ist.

Nur der Single ist frei (dafür ist er einsam, wenn er sich keine Kontakte sucht). In seiner Jugend und später nach der Begründung einer Partnerschaft steht der Mensch im Familienverbund unter weit intensiverer täglicher Beobachtung als es die Kanzlerin Merkel, die gesamte Wirtschaft und alle deutschen Bürger durch die amerikanische NSA und die britischen Geheimdienste täglich erleben.

Im engen häuslichen Bereich wird nicht nur peinlich genau registriert und gewogen, was man mündlich oder schriftlich von sich gibt. Jede Geste, jede Lebensäußerung unterliegt der unnachsichtigen Kontrolle. Das gilt ganz besonders für das Essverhalten.

Wenn Sie früher keine Rinderleber aßen und keinen fetten Seefisch, jetzt aber meinen, dass Sie so etwas doch alle paar Wochen wegen der Gehalte an Vitamin B 12 und Omega-3-Fettsäuren mal essen sollten, müssen Sie sich im eigenen Hause erst mal die Genehmigung holen. Es muss ja unter allen Mitbewohnern abgesprochen werden, was auf den Tisch kommt. Wenn Sie nicht selbst kochen, müssen Sie  erst das Placet des Mitbewohners haben, der dies tut. Angeblich kann man ja nicht für jeden Hausgenossen anders kochen!

Und stellen Sie sich dann erst den Aufschrei vor, wenn  Sie sich morgens eine kleine Portion nativer Kost anrühren und weniger oder gar nicht mehr frühstücken?

Keine Frage: Sie kommen auf die Anklagebank und müssen sehen, wie Sie sich gut verteidigen. Aus meiner Erfahrung als vormaliger Strafverteidiger kenne ich noch einige Kniffs, wie Sie da – ähnlich wie gerade der Erzsteuersünder Hoeneß- mit einem blauen Auge davonkommen.

1. Regel: Machen Sie sich klein vor dem Familientribunal. Bitten Sie ganz bescheiden um Hilfe bei Ihren Überlegungen, etwas am Essen zu ändern! Trumpfen Sie niemals damit groß auf, dass Sie etwas Wichtiges herausgefunden hätten. Wenn Sie zunächst nur fragen, ob eine Änderung vielleicht wertvoll sein könnte, hört man Ihnen zu, was die „halbe Miete“ ist.

2.Regel: Bereiten Sie sich gut vor. Legen Sie sich Ihre Argumente sorgfältig parat, aber hinterlassen Sie nicht den Eindruck, dass Sie bereits alles komplett durchdacht hätten.

3. Regel: Reden Sie so, dass man Sie auf Anhieb versteht. Vermeiden Sie nicht voll verstandene Fachwörter. Und fassen Sie sich kurz.

Die Einhaltung dieser simplen Regeln bedeutet, dass Sie Ihre Position so klar, überzeugend und einfach darstellen, wie Sie es auch einem kleinen Kinde gegenüber tun würden. Also halten Sie im Hinterkopf die Frage:

„Wie sag ich’s meinem Kinde?

 

Hier ein Beispiel eines voraussichtlich erfolgreichen Plädoyers:

„Meine Lieben!

Ich habe von einer neuen Essweise gehört, die ganz einfach übernommen werden kann, kaum Geld kostet, aber sehr gut für die Gesundheit und das ganze Wohlbefinden sein soll. Es betrifft den Verzehr einer kleinen Portion pflanzlicher Nahrung, die in der Werbung eine native Nahrung genannt wird.

Es geht nur um einen Löffel getrockneter und fein gemahlener roher Pflanzenkost, hauptsächlich aus Getreide oder ähnlichen faserhaltigen Samen. Dazu kommen nur ein paar andere auch getrocknete und gemahlene  Zutaten wie Obst, Gemüse, Kräuter oder was immer.

Es handelt sich also um ganz normale pflanzliche Nahrung, die nur etwas anders vorbereitet wird als das heute so üblich ist. Keine Medizin. Keine Nahrungsergänzung – das würde ein Konzentrat voraussetzen.

Diese etwas andere Nahrung wird allerdings ganz anders gegessen als jede andere. Man könnte sie auch zu jeder Zeit und ganz „normal“ essen. Sie hat ja die ordentlichen wertvollen Inhaltsstoffe roher Nahrung. Das allein ist aber kein Grund, irgend etwas in der Küche und auf dem Esstisch anders zu machen als bisher.

Die entscheidende Besonderheit ist das Essen auf den leeren Magen! Man isst sie, wenn die letzte Mahlzeit sehr lange zurückliegt – am sichersten natürlich morgens nach der Nachtruhe.  Wenn dann der eine Löffel der nativen Kost zusammen mit gut einem Glas Flüssigkeit aufgenommen wird, läuft sie durch den dann leeren Magen einfach hindurch. Sie läuft auch sofort durch den Magenpförtner in den Dünndarm und verteilt sich dort auf seiner ganzen Länge. Kein Zweifel: Diese fein verteilte Nahrung wird komplett ausgenutzt. Daher ist es gut, dass bei ihr nur wertvolle Zutaten aus biologischem Anbau verwendet werden.

Weil diese Nahrung so fein vermahlen ist, wird sie viel schneller verstoffwechselt als normale Nahrung, die ja erst im Magen bearbeitet wird und den Dünndarm nur ganz langsam in kleinen Portionen erreicht.

Diese schnelle Verstoffwechslung der Nahrung wird von Millionen von Sensorzellen im Dünndarm registriert. Das Signal darüber wird über das Nervensystem bis in das tief im Gehirn liegende Esskontrollzentrum weitergeleitet. Das löst die Herstellung des Botenstoffes Serotonin im Gehirn aus, das auch das Esskontrollhormon genannt wird. Dadurch wird das natürliche Hungergefühl gebremst. Praktisch hat der Körper seiner Esszentrale gemeldet, dass erst mal genug Essen angekommen ist. Parallel dazu werden auch andere Esshormone angesprochen, die Appetit und Sättigung beeinflussen. Es ist dann jedenfalls leichter, weniger zu essen, wenn man abnehmen will.

Der große Knüller aber ist, dass der Botenstoff Serotonin, auch wenn er wegen seiner Funktion zur Kontrolle des Essverlangens auf den Plan gerufen wurde, dem Menschen mit seinen unglaublich vielen weiteren wertvollen Wirkungen zur Verfügung steht. Das ist deshalb wichtig, weil sehr vielen Menschen dieser wichtige Stoff regelmäßig fehlt.

In der Wissenschaft gibt keinen Zweifel daran, dass das Fehlen von Serotonin ein entscheidender Grund ist für die meisten psychischen Störungen wie Depression, Burnout, Migräne, Panikattacken, Ängste usw..

Aber auch ohne solche schrecklichen Folgen ist die bessere Verfügung über Serotonin der wirkungsvolle natürliche Weg zu besserem Schlaf in der Nacht, großer Wachheit und Konzentrationsfähigkeit am Tag, besserer Verträglichkeit von Hitze und Kälte und sehr vielen weiteren Befindlichkeiten.Ganz besondere Bedeutung hat Serotonin, weil es der einzige Botenstoff ist, der in der Lage ist, die sich leicht zur sog. Stresskaskade auftürmende Wirkung der Stresshormone, z.B. von Adrenalin und dem Männlichkeitshormon Testosteron, herunter zu fahren. Es  moduliert letztlich dern Einsatu aller anderen Gehirnbotenstoffe, weshalb es auch Modulationshormon und Schlüsselhormon genannt wird.

Beim wichtigen Schlaf hat Serotonin gleich eine ganze Reihe von Funktionen. Es hat so etwas wie die oberste Kontrolle über den Schlaf, ist also Schlafkontrollhormon. Zudem ist es das Hormon, das allein die Einschlafphase beherrscht. Es ist also das Einschlafhormon. Schließlich muss es ausreichend im Gehorn präsent sein, weil der Körper aus Serotonin das Schlafhormon Melatonin aufbaut.MIt Melatonin wird der Mensch tiefer in den Schlaf hineingezogen, bis hinunter in die Ebene des Tiefschlafs.

In der Summe aller dieser Wirkungen sorgt der Botenstoff Serotonin  für das gute allgemeine Wohlbefinden, weshalb man Serotonin auch als Glückshormon bezeichnet.

Die Erkenntnisse über die Förderung der Produktion von Serotonin durch den nüchternen Verzehr nativer Kost sind relativ neu. Die „große Wissenschaft“ hat sich des Themas noch nicht gründlich genug angenommen, weshalbe es von daher weder Zustimmung noch Ablehnung gibt. Ich kann die veröffentlichten Zusammenhänge aber gut verstehen und rechne ernsthaft damit, mehr für mein Wohlbefinden tun zu können. Die große Zahl positiver Erfahrungen von Dritten und auch von ihren Thearpeuten macht mich da sehr optimistisch.

Ihr Lieben, da es sich bei der nativen Kost um ein einfaches naturreines Lebensmittel handelt, bei dem eine Portion weit weniger kostet als einen Euro, will ich es einmal ausprobieren. Mir ist dabei wichtig, dass ich mein sonstiges Essverhalten deswegen überhaupt nicht ändern muss.

Ganz ungewöhnlich ist, dass ich mit weitreichenden Wirkungen des Verzehrs nativer Kost rechnen kann, dass aber ganz sicher nachteilige Nebenwirkungen nicht auftreten.

Was haltet Ihr davon? Ich werde Euch natürlich über meine Erfolge berichten.“

Die über diese Vorschläge hinausgehende  effektivste Verteidigung einer Position will ich Ihnen nicht nahe legen. Das ist zum einen die glaubhafte Darstellung einer schweren belastenden Krankheit. Einem schwer Kranken kann man ja nichts abschlagen. Noch wirkungsvoller ist es, wenn Sie den Eindruck erwechek können, dass Sie ein wenig schwach sind im Kopf. Im engsten Familienkreis ist das kein sicherer Schutz, wohl aber gegenüber Dritten (Freunden, entfernten Verwandten, Staatsanwälten und Richtern). Wenn diese sich Ihnen geistig überlegen fühlen dürfen, können Sie mit der großzügigsten Behandlung rechnen.

Wer eine gleichfalls kompakte, aber tiefer gehende Beschreibung der Wirkungen nativer Kost braucht, findet sie hier: http://www.essenspausen.com/kurzinformatin-zur-nativen-kost/ und hier: http://www.essenspausen.com/native-kost-eine-power-point-praesentation/