Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Schnarchen ist weniger ein genetisches Problem

Erstellt von r.ehlers am Samstag 4. Januar 2014

Schnarchen kein ist rein mechanisches Problem . Schließlich weiß ich, dass es sehr häufig nach der Umstellung der Ernährung auf den einen täglich benötigten Löffel nativer Kost ganz verschwand, so auch bei mir selbst :

http://www.essenspausen.com/schnarchen-ist-kein-rein-mechanisches-problem/

Professor Dr. Ingo Fietze von der Charité in Berlin, ist nach Forschungen in vielen Ländern heute einer der weltweit renommiertesten Schlafforscher. Was er über das Schnarchen weiß, können Sie in einem „Video on Demand“ (Youtube) kostenfrei erfahren:

http://www.dw.de/schluss-mit-dem-schnarchen-prof-dr-ingo-fietze-im-fit-gesund-studiogespr%C3%A4ch/a-16115147

In meinem vorgenannten Beitrag berichtete ich kritisch über die Auffassung von Dr. Clemens Heiser, für den das Schnarchen ein rein mechanisches Problem ist. Professor Dr. Fietze hat einen ganz anderen Anknüpfungspunkt.  Er hat festgestellt, dass Kinder von schnarchenden Eltern regelmäßig auch schnarchen. Also folgert er, dass mit größter Wahrscheinlichkeit das Schnarchen vorwiegend ein genetisches Problem sei. Das ist aber ein sehr vordergründiges Argument. Schließlich machen die Kinder den Eltern Vieles nach, besonders beim Essen. Dicke Eltern haben daher oft dicke Kinder. Werden die Kinder bei nicht übergewichtigen Menschen groß, werden sie nicht fett.

Die Mechanik des Schnarchens erklärt Professor Dr. Fietze sehr einleuchtend damit, dass die Muskeln, die das am Schnarchen beteiligte Gewebe straffen, beim Schnarcher nicht ausreichend innerviert werden. Offenbar ändert sich das aber mit der Annahme des besseren Essverhaltens.

Ich wurde übrigens durch meine TV-Programmzeitung mal wieder auf Professor  Dr. Fietze aufmerksam, die aktuelle TV Hören und Sehen für die Zeit vom 4.-10.1.2014. Ob ich deren Angaben trauen darf, weiß ich nicht, besonders nicht, nachdem sie ausführlich einen Beitrag mit Professor Dr. Dietrich Grönemeyer angekündigt hatte, der dann nie gesendet wurde, s. http://www.essenspausen.com/prof-groenemeyer-raet-unbedingt-serotonin-beachten/

Die Zeitung zitiert Professor Dr. Fietze wörtlich:

„Wenn ich abends essen gehe, wähle ich kein Schweinefleisch mehr. Es belastet das Verdauungssystem, und führt zur Gewichtszunahme. Stattdessen entscheide ich mich für eiweißreiche Produkte wie Hähnchen oder Fisch. Das ist leichte, wenig kalorienreiche Kost. Sie enthält u.a. die Aminosäure L-Tryptophan. Dadurch lässt sich auch besser schlafen.“ (Fettdruck von mir)

Aber Herr Professor! Wenn Sie als großer Experte in Sachen des Schlafs so etwas der Öffentlichkeit von sich geben, sollte das auch begründet sein!

Als Erstes ist zu bedenken, dass ich zum Aufbau des Einschlafhormons Serotonin ich nur eine verschwindend geringe Menge Tryptophan brauche, die in jeder Sorte Fleisch oder Fisch, aber auch in Gemüsen und Getreiden enthalten ist.

Das Problem liegt nicht bei der Menge des aufgenommenen Tryptophans, sondern zunächst beim Durchgang dieser Aminosäure durch die Blut-Hirn-Schranke, worauf ich in meinen Büchern und in vielen Beiträgen hingewiesen habe, z.B. http://www.essenspausen.com/tryptophan-irrtum-und-abzocke/. Das Versorgungsproblem ist aber letzlich nicht entscheidend, wenn man bedenkt, dass es viele unterschiedliche Ausgangsalgen den Tag über gibt, die unterschiedlich die Tryptophanpassage ins Gehirn beeinflussen. Wenn nämlich mal wenig, aber mit guten Eiweißanteilen, auf leeren Magen gegessen wird, werden nacheinander erst die Kohlenhydrate und dann auch die Aminosäuren aus der Nahrung von den Muskelzellen angefordert, um den Aufbau der bewegungsenergie ATP zu ermöglichen. Weil Tryptophan wegen seiner leichten Anbindung an Proteinreste (Albumine) im Blutstrom zu sperrig wird, passt es – als einzige Aminosäure nicht in das Aufnahmemuster der Mitochondrien der Muskelzellen. Folglich wird es an der Blut-Hirn-Schranke frei von der Konkurrenz aller anderen Amionosäuren und kann diese Hürde ungestört nehmen.

Das Problem liegt aber darin, dass es keinen zentralnervösen Serotoninaufbau gibt, ohne dass dieser Botenstoff in einer seiner wichtigen Funktionen über den Hypothalamus besonders angefordert wird -u.a. als Esskontrollhormon oder als Belastungskontrollhormon. Es liegt also nicht daran, dass Trytophan jemals fehlte.