Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Wasser ist nur ein Lebensmittel.

Erstellt von r.ehlers am Samstag 4. Januar 2014

Sachbezug: Wasser als Informationsspeicher, Grander Wasser, Emoto, Wassercluster, Chemie des Wassers

Für manche Menschen klingt es seltsam, wenn gesagt wird, dass Wasser ein Lebensmittel ist. Lebensmittel haben ja besondere Inhaltsstoffe, die den Lebewesen zur Versorgung mit Energieträgern und Funktionsstoffen dienen. Wasser dagegen ist einfach Wasser. Wenn es zusammen mit anderen trinkbaren genießbaren  Stoffen daher kommt, etwa als Fruchtsaft, bestimmen diese Stoffe das Produkt.

Wasser ist also ein Lebensmittel, das selbst der Inhaltsstoff ist, der im Körper gebraucht wird.

-de.wikipedia.org –

Belebtes Wasser aus Österreich, das u. a. nach Taiwan exportiert wird: Ein bei Vollmond abgefüllter Liter kostet etwa 6 Euro. Ohne Vollmondabfüllung sind es immer noch 2 Euro.

Noch seltsamer klingt es, wenn gesagt wird, dass Wasser ein Informationsspeicher sei. Spätestens seit uns die Benutzung  von kristallinem Silikon in den Chips der Computer, also reinem Sand, als Datenspeicher geläufig ist, wundern wir uns beim Thema Informationsspeicher aber kaum noch über irgendwas. Da hören wir doch, dass eine Rolle Tesafilm  auch ein sehr aufnahmefähiger Speicher für elektronische Daten sein soll. Warum also nicht auch Wasser?

Wasser ist schon eine einmalige chemische Verbindung, auch wenn sie mit einem Teil Sauerstoff (O) und zwei Teilen Wasserstoff (H) nur aus drei Atomen besteht.  Schließlich ist dies die einzige bekannte Verbindung, die je nach Temperatur als Flüssigkeit, als Festkörper (Eis) oder als Gas (Wasserdampf) vorkommt.

Eine Besonderheit, die vielleicht besondere Funktionen des Wassers erklären kann, ist das unterschiedliche Maß der negativen elektrischen Ladung von Sauerstoff (3,5) und Wasserstoff (2,1), woraus sich die bekannte Dipolarität des Wassermoleküls herleitet. Gemessen wird dies nach der Pauling-Skala. Dementsprechend steht das Molekül auch winklig im Raum. Diese Unterschiede sorgen für ausgeprägte Anziehungskräfte unter mehreren Wassermolekülen und ermöglichen eine  räumliche Zuordnung  zueinander. Diese Bindungen werden Wasserstoffbrücken genannt, die Verkettungen bilden, die man Cluster nennt. Diese Cluster, die aus welchen Gründen auch immer in Gruppen von 300 bis 400 Molekülen auftreten.  sind aber sehr flüchtig. Sie lösen sich schon im Bruchteil einer Sekunde nach ihrer Entstehung und können sich alsbald wieder anders neu formieren. Die Lebensdauer einer Wasserstoffbrückenbindung liegt dabei typischerweise im Bereich von 1…20 ps (ps = Pikosekunde = 10−12 Sekunden), was die experimentelle Erforschung von Wasserclustern sehr erschwert. Diese extrem kurze Existenz der Wassercluster macht sie für den kritischen Betrachter ungeeignet zur Bewahrung von Informationen von außen. Durch die experimentelle Messung  der Stabilität oder Instabilität der Symmetrieachsen der Wassermoleküle (Rotationsdiffusion) wird bestätigt, dass sich im Wasser niemals länger als für Bruchteile von Picosekunden räumliche Strukturen halten können.

-de.wikipedia.org-

Verkettung der Wassermoleküle über Wasserstoffbrückenbindungen zu Clustern

Alle anderen Annahmen über die Fähigkeit des Wassers, Informationen zu speichern, gehören in den Bereich der schieren Phantasie. Ich habe versucht,  die Erklärungen des japanischen Vorreiters dieser Ideen, Masaru Emoto, nachzuvollziehen, was mir aber nicht gelang. Es gibt absolut keinen Ansatzpunkt seine Behauptungen zu verifizieren, dass ein Glas Wasser bei der Beschallung mit Reden von Adolf Hitler dauerhaft ganz andere Strukturen einnähme als bei der Beschallung mit Reden von Mahatma Gandhi. Er legt sogar Fotografien der verschiedenen Muster vor. Aber ganz offen: Das ist nicht glaubhaft.

Wasser speichert keine Informationen. Bestimmt nimmt es Schwingungen auf, aber es behält sie nicht.

Sicher wissen Sie, dass die Homöopathie auch davon ausgeht, dass bei der Herstellung der Globuli das Schütteln der Wirkstoffe in Wasser eine Übertragung der Inhaltsinformationen der Wirkstoffe auf das Wasser erzeuge und dass später diese Informationen auf das Stärkepulver der Globuli übertragen würden. Wie all das funktionieren soll, bleibt im Dunkeln. Diese meine Kritik an der Homöopathe hat übrigens nichtd damit zu tun, dass ich größten Respekt vor den Diagnosemethoden und den Heilerfolgen sehr vieler Homöopathen habe, die ihre Patienten in ihrer Ganzheit wirklich ernst nehmen.

Ebenso zweifelhaft ist bei kritischer Betrachtung auch die Behauptung, dass sich Wasser beleben ließe (z.B. Grander Wasser).  Wenn Sie mehr wissen wollen über die blumigen esoterischen Erklärungen und Begriffe wie das molekulare Gedächtnis des Wassers,  die Bedeutung kleinklustrigen Wassers, geordnete Flüssigkristalle mit Albuminen und Polysacchariden im Kern, das kommunikative Feld und das Zeta-Potenzial der elektrischen Ladung auf der Kolloidaloberfläche, sehen Sie doch einmal beispielsweise herein in http://www.nlnv.de/front_content.php?idart=150. Utopischer geht es bei Enterprise und Voyager auch nicht zu.

Das Oberlandesgericht Wien urteilte am 17.8.2006, dass die Bezeichnung „aus dem Esoterik-Milieu stammender, parawissenschaftlicher Unfug“ für Granderwasser sachlich begründet sei, ebenso wie der Vorwurf, dass „Menschen, die an gefährlichen Krankheiten wie etwa Borreliose oder Krebs leiden, möglicherweise leichtgläubig auf dringend notwendige medizinische Behandlung verzichten und auf die Wirkung des Wunderwassers vertrauen.“ Von einer Verurteilung wegen Betruges blieben die Vertreiber verschont, weil sie den Käufern ein dreimonatiges Rücktrittsrecht eingeräumt hatten. Ein Jahr zuvor allerdings hatte ein Gericht in Neuseeland den dortigen Grander-Vertrieb zur Zahlung von Schadensersatz in Höhe von 72.000,00 E verurteilt und hatte von Quacksalberei und Pseudowissenschaft gesprochen.

Allgemein zum Thema Betrug durch leichtfertige Behauptung von Gesundheitswirkungen können Sie nachlesen unter http://www.essenspausen.com/strafbare-diaetluegen-ohne-ende/