Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Homöopathie zum Abnehmen

Erstellt von r.ehlers am Sonntag 2. Dezember 2012

Sachbezug: Abnehmen

Rolf Ehlers

Ergänzend zu meinen Informationen in meinem dem „Vitaljournal“ gegebenen Interview, das ich hier inhaltlich wiedergegeben habe,

http://www.essenspausen.com/564/

will ich zur Vervollständigung  auch auf bekannte homöopathische Bemühungen zur Reduzierung des Körpergewichts eingehen.

Globuli -de.wikipedia.org-

Im  Handel werden homöpathische Abnehmmittel  angeboten wie z.B.  Infikausal®, Cefamadar®,  Wabra Nr. 8, Tangotropfen® , Abnehm Globuli, Figur-Globuli nach Dr. Bach und Fucus-Gastreu® S R59 Tropfen. Es sind, wie alle anderen Homöopathika auch, Globuli, also kleine Kügelchen aus Trägerstoffen  mit einem Kern an Wirkstoffen, die den Gewichtsverlust bewirken oder ihn unterstützen sollen.

Bei jeder Anwendung eines homöopathischen Mittels stellt sich die grundlegende Frage, ob die Homöopathie überhaupt Sinn macht.

Der Bundesverband der Hersteller homöopathischer Mittel hat mitgeteilt, dass seine rd. 240 Mitglieder mit rd. 72.000 Mitarbeitern jährlich an die 2 Milliarden Euro umsetzen. Man kann daher schon sagen, dass die Branche wirtschaftlich auf der Siegerstrecke ist. In Deutschland und den umliegenden Ländern hat die vom sächsischen Arzt Samuel Hahnemann  (1755-1843) erfundene Lehre  von der Homöopathie ihren Schwerpunkt. Während im 19. Jahrhundert  sich noch die englische Königsfamilie homöopathisch behandeln ließ, sind in England dagegen in jüngerer Zeit schon Massen auf die Straßen gezogen, um gegen den Unsinn, wie sie meinen, zu protestieren. Ein bedeutender Kopf der Kritikerbewegung ist der kritische Arzt und Autor Dr. Ben Goldacre, der in seinem Bestseller „Die Wissenschaftslüge“ (Fischer, 2011) allerdings auch der „evidenzbasierten“ Standardmedizin mit ihren nach seiner Darlegung oft verlogenen und wertlosen „ergebnisbasierten randomisierten Doppelblindstudien“ ans Fell geht.

Zumindest bei uns ist  die Homöopathie nicht nur wirtschaftlich, sondern auch im Kampf um die Gunst des Publikums, auf der Siegerstrecke.  Immer mehr Menschen vertrauen der herkömmlichen Medizin nicht mehr, zumindest nicht allein. Dass das so ist, hat sich die von vielen verächtlich als „Schulmedizin“ bezeichnete herkömmliche Medizin mit ihrer Arroganz und Kritiklosigkeit selbst zuzuschreiben. Die Politik hat den mächtigen Gesundheitskonzernen zudem den Gefallen getan, jede Alternative zu medikamentösen oder operativen Wegen zur Gesundheit zu diskreditieren. Damit wird auch die bewährte Hausmedizin, die über Jahrtausende hinweg  das Gros der Störungen der Gesundheit in der Bevölkerung erfolgreich bekämpfte, in ihrer Verbreitung beschnitten. Die Reduzierung aller Maßnahmen zur Prävention und Prophylaxe gegen und zur Linderung und Heilung von Krankheiten auf die Angebote der Industrie, um die es den Betreibern und Begünstigten unseres Gesundheitssystems geht, wird von der Bevölkerung nicht mitgetragen.

Nebenbei bemerkt ist das ist in unserem seltsamen demokratischen System nur typisch, in dem das Volk praktisch  nicht eine einzige allgemein interessiernde Frage, selbst nicht die von Krieg und Frieden, DM oder Euro, und selbst den Inhalt der Verfassung des Staates selbst entscheiden kann.   Das Volk ist ja nur berechtigt, alle paar Jahre Delegierte zu wählen, die dann ganz unabhöngig von der Meinung ihrer Wähler oder der Meinung des ganzen Volkes entscheiden. Prompt handeln sie konsequent gegen den Willen der Wähler.  Vor  der nächsten Wahl versprechen sie Besserung, halten aber bekanntlich nichts.

Leider wird in der Masse der Anhänger alternativer  Medizin sehr oft zu wenig zwischen den verschiedenen  Alternativangeboten unterschieden. Wer sich für die Heilung durch die Nutzung des Wissens unserer Vorväter (und Mütter) wie der berühmten Hildegard von Bingen, stark macht, verschreibt sich oft zugleich der Esoterik in allen ihren unterschiedlichen  Wegen.  Statt nur an die Wirkung von Kräutern und Bädern zu glauben, hängt  man dem Glauben an Engel an,  sucht die Wahrheit in Tarotkarten, glaubt an die Heilkraft  von Steinen und erklärt die ganze Welt aus dem Stand der fernen Gestirne.  Diejenigen,  die  die interessanten praktischen Erfolge chinesischer, indischer und tibetischer Erfahrungsmedizin nutzen wollen, lassen sich auf die buddhistischen Lehren von der ewigen Wiedergeburt oder gar der Heilung von Krankheiten über die Ereignisse aus früheren Leben hinweg ein, die Reinkarnationstherapie. „Alternativ“ ist eben „in“. Also gilt: Wenn schon, denn schon. Der Verstand bleibt dabei weitgehend auf der Strecke.

Homöopathen gefällt es gar nicht, wenn man ihre Lehren als esoterisch bezeichnet. Rein von der Logik her ist unter Berücksichtigung allen zugänglichen Wissens aus Physik und Chemie allerdings keine Wirkung  zu erklären, wenn die verwendeten Wirksubstanzen durch immer wiederholtes Schütteln so stark verdünnt werden, dass  am Ende nicht einmal mehr ein einziges erhaltenes Molekül des verwendeten Wirkstoffs in den zu schluckenden Globuli  vorhanden sein kann.  Wenn man in gewohnten Bahnen denkt, fragt man doch danach, wo sich denn die heilende Information aus dem Wirkstoff hin verzogen haben soll.  Soll sie in die Füllsubstanz gewandert sein ,um dann vom Wasser im Körper aufgenommen und verteilt zu werden?  Ist Wasser ein Informationsträger, wie der japüanische Forscher Emoto das behauptet, dem aber die  gesamte exakte Naturwissensahft nicht glaubt? Bevor ich selbst an so etwas glaubte, müsste ich wenigstens im Ansatz verstehen können, wie sich das Wasser den molekularen Aufbau eines Gifstoffes „merken“ will. Es hat doch nicht wie wir einen präfrontalen Cortex mit endlos vielen grauen Zellen, die so etwas können!  Trägerstoffe  sind entweder Rohrzucker  (Saccharose, HAB 2006), auch gemischt mit Stärkemehl, zuckerfreies Xylitol, Blüten und Pflanzenteile (Bach-Blüten) oder Salze (Schüssler-Salze).  Unter Anwendung der anerkannten Regeln der Logik, wie sie heute in Ergänzung zu den Lehren des Aristoteles in der Wissenschaft und in der Allgemeinheit anerkannt sind, kann man nicht anders sagen, als dass es keine nachvollziehbare Erklärung für die Wirkungen der Homöopathie gibt.

Dennoch ist sicher, dass  nach dem immer tieferen Eindringen in die Natur von Materie und Energie durch die moderne Physik, dass es Gesetzmäßigkeiten gibt, die sich weit unterhalb der molekularen und der atomaren Ebene abspielen.  Eine Wahrscheinlichkeit dafür,dass wir das jemals verstehen oder nutzen können, gibt es nicht. Was wissen wir, ob sich das Kleinste im Kleinen noch immer mehr verkleinert? Dagegen halte ich  es  für sehr gut möglich, dass die Bedingungen für unsere Gesundheit sich vollständig erst durch die Abläufe auf Mikro- und Nanoebene erklären lassen. Da sind wir aber  in Bereiche kleinster Teilchen abgestiegen, in denen wir die einzelnen beteiligten Phänomene selbst mit den tollsten Geräten nur noch schemenhaft sichtbar machen können, wenn überhaupt. Wenn es für die Fragen der Gesundheit relevante Wirkzusammenhänge in den unendlich viel kleineren Bereichen von Quarks, M-Branen, Strings und den Phänomendn der dunklen Energie und der dunklen Materie gibt, werden wir sie im Interesse unsere medizinischen Bemühungen kaum nutzen können.

Es bleiben nach alldem aber die – auch in umfangreichen Studien – festgestellten tatsächlichen  Erfolge der homöopathischen Behandlungen. Einzelne Behandlungserfolge sind so frappierend, dass ein Arzt, der sie erlebt hat, in der Verantwortung gegenüber seinen Patienten kaum anders kann, als die Möglichkeit der Heilung auf diesem Wege auch künftig immer wieder für möglich zu halten.  Auf der anderen Seite gibt es die Fülle der homöopathischen Behandlungen, die überhaupt nicht anschlagen. Darüber wird nicht so gut Buch geführt.

Immer wieder wurde gemutmaßt und behauptet, alle Behandlungserfolge der Homöopathie seien als Placebo-Wirkungen zu erklären.  Die Verfechter halten dagegen, dass  aber die nachgewiesenen Erfolge bei Kindern und Tieren mit dem Placeboeffekt  nicht erklärt werden könnten.  Der sehr ausführliche kritische Artikel von Dr. Thomas Much mit dem Titel „Aberglaube Homöopathie im Blog „Kritisch gedacht“,  wurde  über 600mal kommentiert. Darunter finden sich so kluge Hinweise von Lesern wie der von „MiChaSch“,  dass ein Kind es doch z.B, spüre, ob der mit ihm umgehende Erwachsene ruhig und zuversichtlich ist.

http://kritischgedacht.wordpress.com/2008/06/04/aberglaube-homoopathie/

Die große Crux unseres Gesundheitswesens ist nicht die Vertrauenskrise der Bürger. Diese ist nur die Folge der Fehler im System der heutigen Verschreibungsmedizin.

Es hat sich herumgesprochen, dass Homöopathen die aufmerksameren Ärzte sind und häufig Erfolge haben, von denen andere nur träumen können. Sie nutzen den von Hahnemann erfundenen Diagnoseschlüssel. Selbst wenn man daran viel bekritteln kann, führt seine praktische Anwendung zwangsläufig in ein tiefer gehendes Gespräch zwischen Arzt und Patient. Letzterer schöpft Vertrauen. Trifft sich das mit der Erwartung des Arztes, dass er voraussichtlich helfen kann, sind wir am Ende da, wo alle Logik nicht mehr wichtig ist: „Wer heilt hat Recht!“ Solange die herkömmliche Medizin nicht umdenkt, ist, gleich wie man über ihre theoretischen Grundlagen denkt, bleibt die Homöopathie eine unverzichtbare Ergänzung des Angebots zur Heilung von Krankheiten.

Nun zum Abehmen mit Homöopathie:

Ob die Homöopathie auch beim Abnehmen und Gewichthalten von Wert ist, ist danach leicht zu beantworten: verschreibt ein von seiner Persönlichkeit her überzeugend auftretender Arzt in der Erwartung, helfen zu können, besondere Globuli mit besonderen Wirkstoffen, kann tatsächlich der Glaube Berge versetzen. Es kann dem Übergewichtigen genau die Motivation geben, die er noch brauchte, um nicht mehr so viel zu essen – und insbesondere nicht ständig zu essen. Wer ausreichende Essenspausen einhält, egal aus welchem Grunde, kommt in die Fettverbrennung und kann sein Gewicht nachhaltig reduzieren!

Natürlich ist in den Globuli kein Wirkstoff enthalten, der abnehmen ließe. Auf die radikal reduzierte Menge eines solchen Wirkstoffes kommt es aber gar nicht an. Es gibt kein Abnehmmittel, auch nicht homöopathisch. Es gibt Stoffe, die den Apptetit zügeln, aber hochpotenziert findet man sie gar nicht mehr. Auch gibt es Stoffe, die (über die Schilddrüse) den Grundumsatz erhöhen, das aber nicht, wenn sie aus dem Produkt herausgeschüttelt sind. Aber all das ist am Ende egal, wenn man tastsächlich abnimmt und schlank bleibt. Wenn ich mein Körpergewicht nicht längst im Griff hätte, würde ich ein Gewichtsproblem auch mit einem Arzt besprechen, der in seiner Praxis neben der Standardmedizin auch homöopathische Mittel einsetzt.