Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Die Mikrowelle ist ein Teufelszeug!

Erstellt von admin am Donnerstag 15. August 2013

Bezug: Kochen, Erhitzen, Mikrowelle, Erhalt der Mikronährstoffe, Vitamine, Proteine, Antioxidantien

Wie schön, wenn uns das Fernsehen jeden Tag vor den Abendnachrichten mit der munteren kleinen Sendung „wissen vor acht“ immer wieder einen Blick in die großartige Welt der Naturwissenschaften ermöglicht. Ranga Yogeshwar hat über eine ganze Generation hinweg glaubhaft wie niemand sonst die spannendsten Vorgänge erklärt.

Gestern, am 14.8. 2013, überraschte jetzt allerdings Vince Ebert auf „wissen vor acht“ die Allgemeinheit mit einem Persilschein für die doch seit Jahren stark in Verruf geratene Mikrowelle.

http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/wissen-vor-acht-werkstatt/sendung-werkstatt/2012/wie-funktioniert-eine-mikrowelle-104.html

Ebert fragte zwar nur danach, ob in der Mikrowelle Vitamine, z.B. pulverisierte Ascorbinsäure (Vitamin C), beschädigt würden. Er demonstrierte, dass das nicht der Fall ist.

Er erklärte auch sehr gut nachvollziehbar, dass die stabilen Molekülverbindungen der Vitamine von den Zentimeterwellen der Mikrowellengeräte nicht aufgebrochen werden können. Erst wenn sie mit Wasser vermischt der Strahlung ausgesetzt werden, was die labilen Wassermoleküle (H²O) stark in Bewegung bringt, werden die Vitamine mit erhitzt. Das indessen geht viel schneller von Statten als im Kochtopf. Vitamine werden also eher geschont – zumindest im Vergleich zu herkömmlichen Kochverfahren. Stimmt alles.

Also Entwarnung für die Mikrowelle? Muss ich meine Mikrowelle wieder aus dem Keller holen, wohin ich sie verbannt hatte, nachdem ich mich vor Jahren mit ihren Auswirkungen eingehend befasst hatte?

Mitnichten! Tatsächlich ist die Darstellung Eberts eine gezielte Desinformation, weil sie nur einen Teil des die Mikrowelle betreffenden Wissens richtig wiedergibt, aber die wichtigsten bekannten Informationen verschweigt! Vor Gericht müssen Zeugen auch die ganze Wahrheit sagen und dürfen nichts Entscheidendes weglassen. Genau das aber tut Ebert.

Sie finden schon bei Wikipedia die nötigen Hinweise auf die wahren Schadwirkungen der Mikrowelle (https://de.wikipedia.org/wiki/Mikrowellenherd):

Auswirkung auf Nährstoffe

Mikrowellen übertragen zu wenig Energie, um chemisch stabile Molekülbindungen aufzubrechen, können jedoch Wasserstoffbrücken in Wasser und in Biomolekülen stören und dadurch die Denaturierung und Inaktivierung von Biomolekülen (beispielsweise Proteine, RNA, DNA, Zellmembranen)auslösen. Ebenso können über Polarisationseffekte die Ladungen vorhandener Radikale (Moleküle mit reaktionsfreudigen Elektronen) umgeordnet werden, wodurch sich neue Reaktionsprodukte ergeben.

Die Ansicht, Mikrowellenherde würden den Nährstoffgehalt von Nahrungsmitteln durch Zerstörung von Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen stärker als andere Erhitzungsvorgänge verringern, ist weitestgehend unbelegt. Eine Studie ergab, dass Antioxidantien in Brokkoli durch Erhitzung im Mikrowellenherd stärker zerstört werden als durch andere Erhitzungsverfahren.Generelle Aussagen sind allerdings schwierig, da die Werte für einzelne Nährstoffe in bestimmten Lebensmitteln sehr unterschiedlich sind und stets der Vergleich mit anderen Erhitzungsverfahren bedacht werden muss.“

In meinem Buch über das „Wohlfühlhormon Serotonin“, Via Nova, 2012 habe ich die spannende Reise unserer Nahrung durch den Körper beschrieben. Eine Hauptrolle dabei spielen die bei Wikipedia genannten Biomoleküle, allen voran die Proteine. Diese sind ja beileibe nicht schlichte Ansammlungen von Aminosäuren, sondern ausschließlich in vier verschiedenen definierten Gestalten vorkommenden komplexe Körper, die aus Aminosäuren, aber auch aus Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und sekundären Pflanzennebenstoffen gebildet werden – die aber auch voller Nahrungsenzyme sind.

Proteine und Enzyme können ihre Arbeit nicht ordentlich verrichten wenn sie beschädigt sind. An ihren besonderen „heißen Zonen“ müssen sie zusammenkommen. Wenn diese durch die Denaturierung verändert sind, öffnen sich die Proteinkörper nicht und ihr wertvoller Inhalt kommt uns nicht zugute.

Jedes Küchengerät kann die Nahrung beschädigen, besonders der Kochtopf, die Bratpfanne, der Grill und der Backofen, wenn sie nicht richtig eingesetzt werden. Schädlich ist dabei tatsächlich neben dem Grad der Erhitzung die Dauer des Erhitzungsvorgangs.  Daher kann ein gut geschnittenes Steak, wenn es wie bei „Wolfgang’s“  in New York in ganz kurzer Zeit bei 800 °C gegrillt wird, innen saftig und zart, und natürlich auch voller funktionsfähiger Biomoleküle sein (dass die leckere Kruste wohl kaum gesund sein kann, ist eine andere Sache).

Die Mikrowelle aber ist ein wahres Teufelszeug, das mit jedem noch so bescheidenem Einsatz die Proteine, die Bausteine des Lebens und die unverzichtbaren Nahrungenzyme zerstört. Ich würde sie nicht einmal mehr einsetzen, um damit auf die Schnelle Wasser zu erhitzen, obwohl ich nicht davon überzeugt bin, dass Wasser besondere Informationen speichert. Über Wasser als Lebensmittel ist sicher noch sehr viel zu sagen. Ich komme darauf zurück, wenn ich dieses Thema gründlicher bearbeitet habe.

Wer wie viele Unwissende mit Ausnahme von Obst und Fruchtsäften (die fast keine Proteine ernhalten) so gut wie gar keine rohe Kost zu sich nimmt (die natürlich mechanisch in ihren Zellen voll uafgebrochen sein muss!) und seine Nahrung fast ausschließlich in der Mikrowelle erhitzt, kann essen so viel er will. Er wird satt werden, aber schwere Schäden wegen Unterernährung mit den lebensnotwendigen Proteinen erleiden. Er selbst wird darben, zugleich aber auch seine ganze Dünndarmflora, die wie das geamte Wesen Mensch darauf angewiesen ist, dass sie mit gut verstoffwechselbaren Proteinen versorgt wird!