Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Spätes Essen macht dick.

Erstellt von r.ehlers am Sonntag 8. Dezember 2013

Dass spätes Essen ein Umstand ist, der tatsächlich die Gewichtszunahme fördert, ist  inzwischen auch durch Studien aus den USA belegt, s. http://eatsmarter.de/ernaehrung/news/neue-studie-enthuellt-spaetes-abendessen-macht-dick. 

Die tatsächlichen Zusammenhänge sind aber viel komplizierter:

 

Nehmen Sie zunächst  Abschied von der niemals richtig erklärten, inhaltlich auch völlig falschen Annahme, dass der Verdauungstrakt nachts nicht richtig arbeite. Angeblich stelle der Körper nachts nicht so viele Enzyme her. Die Speisen würden daher gar nicht richtig verdaut. Aber die unzureichende Verdauung würde doch gerade dafür sorgen, dass nachts weniger  Inhaltsstoffe aus der Nahrung genutzt werden!

Umgekehrt wird ein Schuh draus:  Während der Nachtruhe verbraucht der Körper wenig Kalorien.  Schon die vom spät gefüllten Bauch in den Dünndarm abgegebenen Kohlenhydrate werden nur zu einem kleinen Teil aktuell zur Erzeugung unserer Körperenergie (ATP) gebraucht. Der Rest wird zum Aufbau der Ketonspeicher in der Leber verwendet. Sind diese voll, werden die Kohlenhydrate automatisch in Fett umgewandelt und in die immer aufnahmebereiten Fettdepots des Körpers eingelagert, wohin natürlich auch die aufgenommenen Nahrungsfette gehen.

Allein durch den Verzicht auf Nahrungsaufnahme vor dem Schlafengehen nimmt man allerdings auch nicht substanziell ab. Der Grund ist der, dass der Körper im Schlaf viel weniger Energie verbraucht als am Tage. iel wirkungsvoller ist die Nutzung der Essenspausen den Tag über.

Wenn wir tagsüber nie in die Phase der Fettverbrennung kommen, können wir überschüssige Fettpolster nicht ausreichend abbauen.  Das bedeutet, dass es sehr vorteilhaft ist, morgens auf ein üppiges Frühstück zu verzichten und  nur einen Esslöffel  nativer Kost am frühen Morgen zu verzehren und erst ab Mittag weitere Nahrung aufzunehmen.

Sicher ist es aber richtig, abends  spät  nichts Schweres mehr zu essen. Wer morgens „seine“ native Kost gegessen hat oder auf andere Weise (Körperarbeit) dafür gesorgt hat, dass er ausreichend mit dem Botenstoff und Esskontrollhormon Serotonin versorgt ist, kann aufkommenden Essgelüsten auch vor dem Einschlafen besser widerstehen. Isst man abends so früh und nicht so schwer, dass man beim Zubettgehen um Mitternacht herum bereits wieder den Magen frei hat, kann man womöglich neues Serotonin zur Verbesserung der Esskontrolle locken, indem man die Zeit vom Abendessen bis zum Schlafengehen einmal  mit einem kleinen Löffel der nativen Kost unterbricht.