Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Serotoninsyndrom: Nicht im Gehirn!

Erstellt von r.ehlers am Freitag 9. Januar 2015

Liebe Frau …,

ich freue mich darüber, dass Sie Ihre Fragen nicht bei sich behalten. Ich habe in den letzten 15 Jahren mein Ernährungswissen erheblich dadurch erweitern können, dass mich so viele kluge Fragen erreicht haben, die oft einen wichtigen Teil der Lösung mitbrachten. Bitte melden Sie sich einfach wieder  bei mir unter re@richtig-essen.net, wenn weitere Fragen aufkommen.

Sie fragen: Muss ich bevor ich mit Nativer Kost anfange meinen Serotoninspiegel wissen oder kann ich einfach so anfangen? Kann man das überdosieren bzw. den Spiegel zu hoch steigen lassen?“

Ihren zerebralen Serotoninspiegel kann Ihnen niemand sagen. Dazu müsste er  Ihnen schon ein wenige Gehirnwasser abzapfen und es analysieren, denn das Serotonin kann aus dem Körper niemals ins Gehirn eindringen. Es wird im Gehirn selbst aufgebaut. Ein hoher Blutserotoninspiegel (oder im Speichel, Lymphe, Stuhl oder sonstwo) ist auch kein Indikator für einen hohen Serotoninspiegel im Gehirn, wie er beispielsweise bei Depressionen und Zwangsstörungen deutlich zu finden ist.

Wir alle bauen ständig ganz natürlich Serotonin auf. Es ist immerhin als Schlüsselhormon der wichtigste Transmitter im Gehirn, ohne den wir gar nicht leben können. Der Serotoninlevel wird übrigens hat übrigens eine vom Körper selbst überwachte Obergrenze. Der durchschnittliche Tagesverbrauch liegt bei o,1 mg (im Körper  werden vom Gewebshormon Serotonin 10 mg gebraucht).

Ein Überangebot an Serotonin im Gehirn ist bisher noch nie gemessen worden, wohl aber im Körper, wo es durchaus nicht ungefährlich ist. Daher sind Medikamente, die auf eine bessere serotonerge Reaktion im Gehirn abzielen – die sog.Wiederaufnahmehemmer- durchaus potenziell gefährlich, s. z.B. das Medikament Reductil mit dem Wirkstoff Sibutramin, das offenbar für Todesfälle durch serotonin-induzierte Lungenemphyseme verantwortlich ist. Man spricht da vom Serotoninsyndrom. Anders als durch die körpereigene Synthese im Gehirn die serotonerge Reaktion an den Synapsen des Gehirns zu verstärken, ist zumindest auf dem Papier nicht unproblematisch. Im Pschyrembel. Klinische Medizin, habe ich nachgelesen, dass die Verhinderung der Wiederaufnahme der Serotoninmoleküle nach der Erledigung ihrer Informationsübergabe an den Rezeptoren der aufnehmenden Nervenzellen durchaus auch letale Folgen haben könnte, dies durch eine in der Repetition veränderte Änderung der Information und die Überreizung der Rezeptoren. Ihr Gedanke, sich vor möglicher Überdosierung mit Serotonin  zu schützen, ist also mehr als verständlich.

So wie wir Menschen heute essen und uns allgemein verhalten, werden viele Menschen im Gehirn an einer Serotoninknappheit mit den vielen daraus sich ergebenden psychischen und körperlichen Folgen leiden. Ausdauernde körperliche Arbeit, die wir kaum noch leisten,  ist ja eine Tätigkeit, die den Aufbau von Serotonin wegen seiner Fähigkeit zur Belastungskontrolle deutlich anstößt 8s. z.B. das Hochgefühl der Langläufer, das sich nur durch den Aufbau des Transmitters Serotonin mit seiner langen Wirkungsdauer erklären lässt. Die zweite gute Möglichkeit, den zerebralen Aufbau von Serotonin anzustoßen ist eine besonders intensive Verstoffwechslung. Die kann man aber nicht bei einer Verdauung erleben, die alle Nahrung erst mal im Magen sammelt und nur in kleinen Portionen an den Dünndarm abgibt.

Langer Rede kurzer Sinn: Sie können ganz sicher keinen Fehler machen, wenn Sie  den magischen Moment des leeren Magens nach einer langen Essenspause nutzen, um unter Umgehung des Magenprogramms eine kleinen Portion nativer Kost/Aminas  einen solch intensiven Verstoffwechslungsreiz im Dünndarm zu erzeugen, dass Ihr Esskontrollsystem im Hypothalamus des Gehirns auf den Aufbau des Esskontrollhormons Serotonin umschaltet!

Die wichtigsten Verständnisfragen finden Sie übrigens schon unter der Kategorie „Grundwissen“ auf den von mir verwalteten Seiten der Gesellschaft für das richtige Essen (GfE) www.richtig-essen.net.

Mit herzlichen Grüßen

Rolf Ehlers

 Ergänzende Frage:

Ich nehme keine Medikamente außer morgens l- tyroxin 50 für die Schilddrüse und Vitamin B komplex.  Enthalten Aminas auch Vitamine bzw. Mineralstoffe? Wie soll ich das mit dem tyroxin machen, denn ich muss ihn auch morgens nehmen.

 Meine Antwort:

Liebe Frau …,

das L-Thyroxin müssen Sie auf leeren Magen einnehmen und Aminas sollten Sie auch auf leeren Magen essen. L-Thyroxin füllt aber gar nicht ihren Magen. Das Medikament läuft seinerseits in Wasser der Flüssigkeit, in der Aminas durch den im Ruhezustand des Magens relaxierten Magenpförtner in den Dünndarm läuft, nur voran.

Die Mischungen der Aminas Vitalkost sind auch ausgewählt, weil sie zusammen einen ganzen Cocktail wertvoller Vitamine, Enzyme, Mineralien und sekundärer Pflanzennebenstoffen beinhalten. Man könnte meinen, auf einem Esslöffel Aminas könnte das nicht viel sein. Das stimmt aber nicht. Denken Sie sich die Flüssigkeit hinzu, die die Pflanzenstoffe durch die Trocknung erfahren haben, hinzu. Besonders vorteilhaft ist zudem, dass alle enthaltenen Vitalstoffe wegen ihrer feinen Vermahlung und ihrer großflächigen Verteilung auf der vollen Verdauungsfläche des Dünndarms von geschätzt 200 bis 400 m² bestens ausgenutzt werden!

Herzliche Grüße

Rolf Ehlers