Nette Menschen dank ihrer Hormone
Erstellt von r.ehlers am Dienstag 2. Dezember 2014
Das Ideal des freien freundlichen Menschen
Die sich an das Mittelalter anschließende große historische Epoche in der abendländischen Welt, die Neuzeit, ist durch ein großes Ideal gekennzeichnet, die Freiheit. Ihr entscheidendes Merkmal ist die Selbstbestimmung oder das Ende der Fremdbestimmung.
Die Aufklärung hatte den Menschen zudem klar gemacht, dass sie fundamental gleich sind in der Fähigkeit zur Übernahme der eigenen Verantwortung für ihr Leben. Die Herrschaft der weltlichen und geistlichen Fürsten über die ihnen unterworfene Teile der Erde und über alle dort lebenden Menschen waren nicht mehr zeitgemäß.
In ihrer neu erkannten eigenen Verantwortlichkeit und Gleichheit entwickelte sich auch das Gefühl der Brüderlichkeit unter den Menschen.
Freiheit-Gleichheit-Brüderlichkeit (liberté- égalite-fraternité) sind seit der französischen Revolution von 1789 bis heute die unverzichtbaren Ideale einer erstmals in ihrer Geschichte geistig aufgeklärten Menschheit.
-de.wikipedia.org-
Der Sturm auf die Bastille am 17. Luli 1789
Wirklich realisiert wurden diese Prinzipien bis heute kaum irgendwo in der Welt. In unseren westlichen Demokratien werden sie allerdings laufend angesprochen. Gewollt sind sie von den Regierenden aber keineswegs. Unsere Kanzlerin Merkel und unser Bundespräsident Gauck reden bezeichnender Weise unablässig von der Freiheit, aber nicht von der Freiheit der Bürger, sondern der Freiheit der Wirtschaft und der stetigen Rücksichtnahme auf „die Märkte.“ Gleich, wohin uns solche Politik noch führen wird, es ändert nichts daran, dass in unserer Zeit das Ideal des freien freundlichen Menschen gilt – und sich letztlich doch politisch durchsetzen wird.
Die Steuerung der Emotionen durch die Hormone
Die Wissenschaften vom Menschen, die die Entwicklung der politischen Freiheit der Menschen vorbereitet haben, haben dem Selbstverständnis des Menschen als eines geistig selbstbestimmten Wesens aber gleichzeitig aus ganz anderer Richtung schwere Dämpfer verpasst. Die Entdeckung des Unbewussten durch die Psychoanalytik von Freud und anderen öffnete den Weg zur Erkenntnis, dass unser rationaler Verstand nur einen Teil unseres Selbst darstellt und dass unser Unbewusstes weitgehend von nicht rationalen Kräften und Einflüssen gesteuert wird. Was ist das denn auch für eine geistige Freiheit, wenn uns die Neurohormone selbsttätig auf unser Verhalten festlegen?
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