Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Lesch’s Kosmos zum Burnout

Erstellt von r.ehlers am Mittwoch 24. Februar 2016

Vor gut zwei Jahren habe ich hier zuletzt ausführlich über die in denletzten Jahren immer mehr in den Fokus der öffentlichen Aufmerkdamkeit gerückte Krankheit des Burnout geschrieben:

http://www.essenspausen.com/burnout-managerkrankheit-neurasthenie-alles-nur-depression/

Seither hat sich zum Thema nichts geändert, außer, dass die früheren Mutmaßungen, dass es beim Burnout nur einen Modetrend bzw. eine Hysterie ginge, verstummt sind. War die – dem Burnout sehr ähnliche – Neurasthenie bereits 1900 die häufigste Verschreibungsursache, gleicht das heutige Anwachsen des Burnout besonders seit 2000 schon fast einer Epidemie. Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz schätzt die volkswirtschaftlichen Folgekosten des Burnout-Syndroms auf  jährlich rd. 20 Milliarden Euro!

An diesem Thema konnte natürlich der vielseitige Professor Dr. Harald Lesch nicht vorbei gehen, auch wenn es nicht in seinen engen Zuständigkeitsbereich fällt, der bei Wikipedia so beschriebben wird: „Harald Lesch ist ein deutscher Astrophysiker, Naturphilosoph, Wissenschaftsjournalist, Fernsehmoderator, Professor für Physik an der LMU München und Lehrbeauftragter für Naturphilosophie an der Hochschule für Philosophie München.“

-de.wikipedia.org: Harald Lesch im Dezember 2009 –

Gestern, am 23.2.2016, 23.00 – 23.30 ging sein Bericht bei Lesch’s Kosmos  im ZDF mit dem Thema: „Burnout – Epidemie oder Hysterie? über den Bildschirm und kann in der Mediathek noch wochenlang aufgerufen werden:

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2670434/Burnout-Hysterie-oder-Epidemie%253F#/beitrag/video/2670434/Burnout-Hysterie-oder-Epidemie%3F

Wenn Sie sich dieses Video zu Gemüte führen, sollten Sie wissen, dass sich in der insgesamt sehr zutreffenden Darlegung einige Aussagen befinden, die ohne weitere Erklärung nicht zu verstehen sien.

Seit langer Zeit wundere ich mich darüber, mit welcher Leichtigkeit die große Wissenschaft ohne die Berücksichtigung bekannter Umstände davon ausgeht, dass die lange Zeit  anhaltende Stimmungsaufhellung bei körerlicher Dauerbeanspruchung -das Hochgefühl der Langläufer („Runners High“) –  auf die Wirkung der sonst für die Abschaltung des Schmerzes bekannten Endorphine zurückzuführen sei, obwohl bekannt ist, dass sie nur eine Wirkungsdauer von 20 Minuten haben.  Diesen Fehler macht Lesch nicht, er erwähnt die Endorphine nicht einmal, was vielleicht ganz richtig ist.

Lesch trifft dazu aber einige sehr interessante Aussagen:

1. Das Runners High führt neben dem Schmerzverlust  zu einer Erhöhung des Spiegels am Glückshormon Dopamin.

2. Schon moderate Bewegungen führen zur Anhebung des zentralnervösen Levels am Stresskontrollhormon Serotonin, ebenso wie stresslindernde neue Gewohnheiten.

Mit diesen knappen Hinweisen führt Lesch im Ergebnis zum richtigen Verständnis der Zusammenhänge zwischen dem Stressaufbau durch übermächtige externe Stressfaktoren (Leistungs- und Arbeitsdruck),  verbunden mit dem  unzureichenden Stressabbau durch ungünstige Lebensgewohnheiten und der  Unterversorgung mit dem Strsskontrollhormon Serotonin.

Beim ersten Hören wunderte ich mich darüber,dass Lesch beim Runners High von einer Erhöhung der Dopaminausschüttung sprach, wovon sonst kaum jemand gesprochen hat. Aber wegen der starken Wechselbszüglichkeit in den Wirkungen von Serotonin und Dopamin liegt diese Annahem sogar sehr nahe. Vielleicht hat das Wohlfühlhormon Serotonin seinen Glück anzeigenden Wert insesondere durch die Kopplung an die Ausschüttung des eigentlichen Glückshormons Dopamin verdient.

Nach allen meinen Erhebungen und Ermittlungen ist es allerdings nicht richtig zu sagen, dass schon maßvolle Bewegung und die Einführung stresslindender Verhaltensweisen (Meditation, innere Sammlung etc.)  zu einer Anhbung des Serotoninspiegels im Gehirn führe. Dies würde die Ingangsetzung der Neuproduktion von Serotnin in den Raphe-Kernen des Stammhirns voraussetzen, für die es keinen einzigen verwertbaren Hinweis gibt.Dennoch ist Leschs Feststellung  nicht in jeder Beziehung falsch.

Auch moderate Bewegung hat bereits einen positiven Einfluss auf die Stresslage. Sie lenkt das Bewusstsein weg von den belastenden Umständen und führt den Menschen wieder näher an die wirklich wichtigen Dinge im Leben, die sich in seinem Innteren und nicht in äußeren Vorgängen abspielen. In manchen Lehren wird die Bewegung daher auch als eine besondere Form der Meditation angesehen. Entsprechend schont eine entspannte Verhaltenslage die im Hirn verfügbaren Mengen an Serotonin.

Mit seinem Schlusswert erinnert Lesch an die schöne Erkenntnis, dass die Musik erst durch die Pausen zwiwschen den Noten entsteht.

Ich bin von meinem Ausgangspunkt der Entdeckung der Möglichkeit des Serotoninaufbaus durch den Verzehr nativer Kost nach stundenlanger Enthaltung vom Essen bis zur vollständigen Entleerung des Magens immer mehr auf die Notwendigkeit auch der Einhaltung von Pausen im allgemeinen Leben gestoßen. Sehr schön fasst der bekannte österreichische Dirigent und Trainer von Führungskräften  Christian Gansch diese Zusammenhänge in seinem Internetbeitrag zusammen:

http://sas-thinkforward.de/content/beitraege/inhalt_2___2012/das_wichtigste_in_der_musik_sind_die_pausen/

Lesch betont, dass jede Möglichkeit der Verbesseurng und Schonung des Stressystems besser ist als die Einnahme der viel verschriebenen Serotoninwiederaunahmehemmer (SSRI).  Das sind die Mdikamente, die Professor Dr.Achim Peter als „schmutzige Drogen“ kennzeichnet. Wie Schmerztabletten gegen den Schmerz und Schlaftabletten gegen Schlafstörungen helfen sie nicht wirklich, sind aber sehr oft und sehr bald ein neues, weit größeres Problem.