Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Leben reiche Männer wirklich fast 11 Jahre länger als arme ?

Erstellt von r.ehlers am Mittwoch 15. März 2017

Immer mehr Menschen sammeln Pfandflaschen

Der Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes 2017 hat nach vielfacher Darstellung in den Medien für einen regelrechten Schock in unserer Gesellschaft gesorgt. 15,4 Prozent der Bevölkerung sind betroffen oder zahlenmäßig 12,7 Millionen Menschen,die auf dem Niveau von Sozialhilf/Grundsicherung/Hartz IV leben müsssen,

s.  http://www.der-paritaetische.de/armutsbericht/armut-und-gesundheit/.

Wer aber ist arm? Bei allem Bemühen des Gesetzgebers, die knapp gehaltenen Sozialmittel je nach individueller Lage der Betroffenen zu verteilen, bildet eine einfache Zahl die Untergrenze. Einer Einzelperson steht zu:

  • 409,00 € im Monat + Kosten der Wohnung (nicht mehr als 45 m²)

Leben mehrere Personen zusammen, reduzieren sich die Einsatzbeträge je Person, weil man annimmt, dass sie zusammen preiswerter wirtschaften können. Das, was nach Abzug der Kosten der Wohung verbleibt, muss für  a l l e s  reichen:

  • Essen und Trinken, Kleidung beschaffen, Wasch- und Reinigungsmittel,  Anschaffung und Unterhaltung von Fernseher, Telefon und PC oder Smartphone, Krankenversicherungsbeträge (Anteil),  öffentliche Verkehrsmittel, Eintritt bei Museen, Schwimmbädern, Kino, Theater, Kabarett,Oper,Tierpark etc. , Tages- und/0der Wochenzeitung, Unterhaltungs- und Sachliterarur (lebenslangs Lernen!), Mitgliedsbeiträge und vieles mehr . Eine Wohltat: Die lästigen GEZ-Beiträge entfallen. Für Extras wie Urlaub oder Geschenke ist da kein Raum. Selbst für Verwandtenbesuche reicht es kaum.

Unsere Gesellschaft hat nach Angaben der Medien weniger auf die bekanntlich  Jahr für Jahr  steigenden absoluten Armutszahlen reagiert, auch nicht darauf, dass die Schere zwischen arm und reich Jahr für Jahr immer größer geworden ist. Jetzt aber zeigt sie sich entsetzt, wo zusammen mit ihrer  Bekanntgabe die Ergebnisse einer Studie mit der  statistischen Information verbreitet werden,

  • dass arme Menschen sehr viel früher sterben als reiche.

Die nackten Zahlen

Heute lebende Männer, die in dem Sinne arm sind, weil sie weniger als über die Hälfte des mittleren Einkommens in unserem Land verfügen, haben eine statistische Lebenerwartung von 70,1 Jahren.

Liegt ihr Monatseinkommen bei 80 – 100 % dieses Wertes, erhöht sich ihre Lebensewartung schon um gut 5 .auf 75,2 Jahre.

Liegt das Einkommen bei 150 % des mittleren Einkommens, können Männer schon damit rechnen, durchschnittlich 80,9 Jahre alt zu werden.

Die Vergleichszahlen für Frauen sind höher, aber ähnlich mit dem Einkommen steigend: 76,9, 82,0 und 85,3 %.

Absolute und relative Armut

Von einer absoluten Armut, die auf Subsistenz verweist, also auf das, was zum Leben unbedingt notwendig ist, brauchen wir in Deutschland glücklicherweise nicht zu sprechen. Der bei uns geltende Begriff relativer Armut ist ein Problem großer  sozialer Ungleichheit und des Anspruchs auf ein menschenwürdiges Leben.

Im Vergleich zu Menschen in den meisten Ländern der Erde ist ein armer Mensch in Deutschland nach absoluten Zahlen und nach der jeweiligen Kaufpraft des Euro sogar relativ reich. Wenn er aber hier  im Vergleich zum Wohlstand der Gesellschaft nicht ausreichend mit materiellen und immateriellen Gütern versorgt ist und in seinen Lebenschancen so beschränkt ist, dass er am allgemeinen Leben nicht teilhaben kann, ist er auch in dieser Relation spürbar arm. Besonders trifft das Kinder und junge Menschen, denen damit die Bildungschancen abgehen. Bessere Bildung bietet aber bekanntlich eine gewisse Gewähr auf ein höheres Einkommen (es sei denn es herrscht eine hohe Jugendarbeitslosigkeit).

Der Einfluss der Einkomensituation auf die Gesundheit

In unserer Arbeits- und Leistungsgesellschaft fühlen sich Menschen, die sich mit ihrem Einkommen und ggf. behördlicher Hilfe gerade mal eine kleine Wohnung, ein wenig Kommunuikation und regelmäßig satt essen können, sehr oft  vom Schicksal oder der Gesellschaft „abgehängt“. Ohne sinnvolle Aufgaben verlieren sie leicht ihren Lebensmut, werden gleichgültig und träge. Nikotin, Alkohol und zu wenig körperliche Bewegung werden zum Problem, ebenso wie falsche Ernährung.

Folgendes ist als Ergebnis der Betrachtung festzuhalten:

  • Nicht die relative Armut selbst, sondern erst ihre seelischen Auswirkungen führen dazu, dass Betroffene erkranken und früh versterben.
  • Ein relativ armer Mensch dagegen kann ebenso gut sehr lange in guter Gesundheit leben wie ein noch so reicher Mann, der sich durch falsche Ess- und Lebenweise ebenso die typischen Zivilsationakrankheiten zuziehen und vorzeitig sterben kann.
  • Ein reicher Mann wird ebenso früh sterben wie ein armer Mann, wenn er keinen Sinn in seinem Leben ausmachen, ein Ziel verfolgt und seine Würde behält.

Die mit dem Armutsbericht vorgelegte Studie geht folglich in die falsche Richtung!

Perspektiven

Mit der Agenda 2010 haben unsere Volksvertreter fast unisono Millionen gesicherter Arbeitsplätze vernichtet. In der Arbeitslosenstatistik zählen die Millionen befristet Beschäftigte, Teilzeitbeschäftigter, Leiharbeiter und beim Bezug von Arbeitslosengeld ausgesteuerte Menschen einfach nicht als arbeitslos. Millionen können mit ihrer Arbeit sich ud ihre Kinder nicht mehr anständig unterhalten. Margaret Thatcher hatte vor Jahren mit diesen statistischen Verdrehungen angefangen, als sie es einführte, dass auch jemand, der nur eine Stunde in der Woche arbeitete, nicht als arbeitslos galt.

Die digitale Welt hat bisher bereits Millionen von Arbeitsplätzen beseitigt. Maschinen mit hoher Rechenkapazität leisten eben mehr und kennen keine Arbeitspausen, keinen Urlaub und keine ständigen Geldforderungen.

Die globalisierte Welt hat alleL änder der Erde „bunt“ gemacht und wird dies unweigerlich weiter tun. Mit der Vermischung der Menschen aus unterschiedlichen Zivilisationen lässt sich der relative Reichtum in den begünstigteren Ländern nicht mehr aufrecht erhalten. Eine zwangsläufige Folge der extremen Internationalisierung wird der Abbau der Demokratie sein. Eine demokratisch von allen Menschen der Welt gewählte Regierung ist nicht vorstellbar. Wahrscheinlicher ist, dass bei solcher Konzentration politischer Macht gleich gewissenlose Verbrecher nach oben geschwemmt werden.