Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Einschlaf- und Aufwachfenster

Erstellt von r.ehlers am Sonntag 19. Oktober 2014

Für guten Schlaf gibt es zwei kaum bekannte Zugangswege: das

Einschlaf- und das Aufwachfester.        

Findet man keine Erholung im Schlaf, leidet auch die Wachheit dam darauffolgenden Tag. Schläft man ausnahmensweise mal eine Nacht schlecht, sind die nachteiligen Folgen noch sehr gering. Ist das aber häufig so, dass man keinen erquickenden Schlaf findet und morgens frohgemut aufstehn kann, ist man dann auch alle Tage „schlecht drauf.“

Wenn Ihnen bereits bekannt ist, dass der

Gehirnbotenstoff Serotonin

auch das

Wach- und Schlafkontrollhormon

ist, und ist Ihnen sogar bewusst, dass Serotonin auch das

Einschlafhormon

ist, und aktiv dafür sorgen, dass Ihr Gehirn  immer ausreichend damit versorgt ist, fragen Sie sich bestimmt, wozu Sie sich dann noch um den richtigen Zeitpunkt des Einschlafens und des Aufwachens kümmern sollen.

Sie sollten auch das beachten, weil dies zusätzliche  Bedingungen für den guten Schlaf sind, die auch erfüllt sein müssen. Es gibt noch weitere Bedingungen wie die Vermeidung hellen Lichts und von Lärm im Schlafzimmer. Kontraproduktiv ist es auch, vor dem Schlafengehen noch schwer zu essen. Aber das weiß natürlich jeder.

Professor Dr. Achim Kramer

Was das Essen anbelangt, ist allerdings darauf hinzuweisen, dass auch einige falsche Ratschläge „unterwegs“ sind. So stellt es  z.B. die sehr gesundheitsorientierte Programmzeitung „TV Hören und Sehen“ in Heft 43/2014  in das Wissen des Chronobiologen Professor Dr. Achim Kramer von der Charité in Berlin, dass Rohkost vor dem Schlafengehen schädlich sei, weil sie in dieser Phase vom Darm nicht ausreichend verstoffwechselt würde. Salat beispielsweise vergöre zu toxischen Alkoholen. Das bedeute Stress für die Leber, die an die Entgiftung heran müsste. Solche Belastungen seien Stress, der den Schlaf benachteilige.

Rohkost muss aber immer bis auf ihre Zellen hin mechanisch aufgebrochen werden. Esse ich  unmittelbar vor dem Schlafengehen noch einen Grünen Smoothie oder einen Löffel nativer Kost, Aminas Vitalkost oder auch das von Dr. Craig Hudson, Toronto,  entwickelte Zenbev,  auf leeren Magen, verteilt sich dieses Bisschen Nahrung leicht im ganzen Dünndarm und wird dort ohne jeden Stress komplett verstoffwechselt. Eine ganz andere Sache ist, dass die Aminas Vitalkost oder Zenbev dann den Anstoß zum Neuaufbau von Serotonin geben,  wenn dessen  zerebraler Level zu dieser Zeit zu gering sein sollte. Aber, was die Akzeptanz des Wissens über den Anstoß zum körpereigenen Aufbau des Transmitters Serotonin angeht, liegt Professor Dr. Krämer ganz bei der etablierten Wissenschaft, die bei  den durch den Verzehr von Lebensmitteln ausgelösten besonderen Wirkungen einfach nicht hinschaut.

 

Wir verdanken der Schlafforschung eine Menge wertvoller Erkenntnisse. Eine der wichtigsten ist das Wissen um die 4 – 5 aufeinander folgenden unterschiedlichen Schlafphasen der Nacht. Jeder Mensch hat von Natur aus festliegende Schlafphasen.  Chronobiologisch sind das ganz wichtige Marker, die sich ein Leben lang nicht ändern.  Bei der großen Mehrheit der Menschen dauert eine Schlafphase 90 Minuten, bei einigen wenigen kann es auch etwas mehr oder weniger sein. Man durchebt also in der Nacht im günstigen Fall 7,5 oder 9 Stunden im Schlaf. Beides liegt in unserem persönlichen Biorhythmus und ist angenehm und gut. Kürzer zu schlafen oder nach dem Ende der letzten Schlafphase noch im Bett herumzuliegen, ist kontraproduktiv.

Das Ende des Schlafs fällt in das nur wenige Minuten dauernde sog. Aufwachfenster. Wird man nicht  künstlich vor der Zeit geweckt, liegt dieses automatisch am Ende  der letzten Schlafphase. Um sich da gut einzustellen, bedarf es also keiner besonderen Überlegung oder Übung. Anders ist das aber mit dem Zeitpunkt des Schlafengehens.

Jeder Mensch hat ein eigenes Einschlaffenster, das sich ab dem durch seinen persönlichen Biorhythmus bestimmten Zeitpunkt, erstmals in der Zeit von 22,00 bis 23.30 Uhr öffnet und maximal 20 Minuten geöffnet bleibt. Verpasst man diese Zeit, lohnt es nicht, sich vor dem Öffnen des nächsten Einschlaffensters schon ins Bett zu legen. Der Schlaf, dem man ja nicht herbeizwingen kann, kommt nur zu seiner Zeit.

 

Noch einmal zurück zum – normalerweise unkritischen- Zeitpunkt des Aufwachens:

Gerade die Menschen, die durch eine regelmäßige Lebensweise ein optimales Einschlaffenster gefunden haben und jeden Morgen mit dem richtigen Bein aufstehen, kommen ins Schleudern, wenn sie morgens mal ungewöhnlich früh aufstehen müssen, etwa weil sie früh eine Reise antreten müssen. Dann lohnt es sich für sie, den Zeitpunkt des Weckens gut zu bedenken. Wird man nämlich in einer Tiefschlafphase aufgeweckt, fühlt man sich danach wie gerädert.

Es gibt bestimmte Wecker, die helfen, das Aufwachfenster richtig zu treffen. Das sind die Schlafphasenwecker:

Einfach zu handhaben und relativ preiswert sind die Bewegungsmelder, die wie eine Uhr am Handglenk zu tragen sind. Sie melden dem Wecker per Funk, wie häufig der Schläfer sich bewegt. In der Tiefschlafphase, in der der Schläfer wie gelähmt daliegt,  bleibt der Wecker stumm. Steigt der Schläfer den „Schlafast“ hinauf bis in die Nähe der Wachheit, bewegt er sich dagegen deutlich. Dann schlägt der Wecker an (s. dazu auch  https://de.wikipedia.org/wiki/Schlafphasenwecker).

Vielleicht weckt dieser Beitrag Ihr Interesse an weiteren Informationen zum großen Thema Schlaf. Schauen Sie doch einmal hier hinein: http://www.essenspausen.com/?s=Schlaf