Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Amaranth: Wertvoll, aber nicht einzig und kein Heilmittel

Erstellt von r.ehlers am Samstag 16. Mai 2015

-de.wikipedia.org-

Amaranth ist heute weltweit verbreitet (urspr. aus Mittelamerika)

Um sich richtig zu ernähren braucht man Lebensmittel mit all den Hunderten Vitalstoffen, von denen wir laufend lesen können. Ich greife mal das „Inkakorn“ Amaranth heraus, von dem wahre Wunder erwartet werden. Die Grundinformationen darüber – und auch die völlig überzogenen Erwartungen (nachfolgend in Rot) finden sich im Beitrag des Sport- und Ernährungsexperten Helmut Erb auf den Seiten des Gesundheitsportals des FID- Fachverlags für Gesundheitswissen:

http://www.fid-gesundheitswissen.de/ernaehrung/amaranth/amaranth-eiweiss-eisen-und-viel-geschmack/101040162/

Amaranth: Eiweiß, Eisen und viel Geschmack

Von Helmut Erb | 16. April 2012 |

Biologisch gesehen gehört Amaranth nicht zu den Getreiden, sondern zu den Fuchsschwanzgewächsen, die wir auch als Zierpflanze für Haus und Garten kennen. In den kleinen unscheinbaren Körnern steckt eine geballte Power, die sich mit keinem der herkömmlichen Getreide messen lässt.“

Helmut Erb weiter:

„Amaranth hat einen wesentlichen höheren Anteil an Mineralstoffen und Spurenelementen. Er enthält mehr Eiweiß, das zudem noch hochwertiger ist. In 100 g Amaranth stecken 14 bis 16 g Protein. Zum Vergleich: 100 g Reis enthalten 7,6 g.

Amaranth bietet besonders hochwertiges Eiweiß

Wie hochwertig ein Eiweiß ist, bemisst sich an seinem Anteil an essentiellen Aminosäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann und die deshalb mit der Nahrung zugeführt werden müssen. Das hochwertigste Eiweiß steckt im Hühnerei. Darauf folgt das Eiweiß von Fleisch. Die meisten pflanzlichen Eiweiße sind biologisch nicht so hochwertig wie tierisches Eiweiß, was bei einer vegetarischen Ernährung zum Problem werden kann. Zum Vergleich: Kartoffel-Eiweiß hat eine biologische Wertigkeit von 59 Prozent, das Eiweiß aus dem Rindfleisch bringt 83 Prozent mit ins Spiel. Amaranth rangiert mit 75 Prozent noch vor dem Fisch-Eiweiß mit 70 Prozent. Amaranth hat vor allem einen hohen Anteil an der essentiellen Aminosäure Lysin, die als Superpower für das Gehirn gilt.

Glutenfrei und leicht verdaulich

Die Samenkörner sind glutenfrei und daher auch für Glutenallergiker eine wunderbare Nahrungsquelle. Das Gluten ist ein bestimmter Eiweißstoff, der in unseren gängigen Getreidesorten enthalten ist und bei einigen Menschen Unverträglichkeiten auslöst. Das Inka-Korn enthält eine Menge mehrfach ungesättigter herzschützender Fettsäuren. Sie machen zwei Drittel des Fettgehaltes der Amaranth-Körner aus. Das ist wichtig für all diejenigen, die ihren Blutfettspiegel unter Kontrolle halten müssen. Kohlenhydrate hat Amaranth zwar nicht so reichlich vorzuweisen, dafür sind diese aber besonders leicht verdaulich. Spektakulär ist der Anteil an Mineralien und Spurenelementen – insbesondere Eisen, Calzium und Magnesium. …

Bei diesen Beschwerden kann Ihnen Amaranth helfen:

  • chronische Müdigkeit
  • Erschöpfung
  • Nervosität
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Schlafstörungen
  • Darmträgheit
  • vorzeitiges Altern
  • saurer Magen und saures Aufstoßen
  • angeschlagene Atemwege
  • Abwehrschwäche

Soweit der Artikel des Sportexperten Helmut Erb auf den Seiten des Gesundheitsportals des FID, Fachverlag für Gesundheitswissen.

 

Völlig überzogene Erwartungen

Geballte Power, die sich mit keinem der herkömmlichen Getreide messen lässt, hat Amaranth nicht. Es hat wirklich die reichen und gut verwertbaren Mineralstoffe, Spurenelemente und Eiweißstoffe (auch reichlich L-Tryptophan). Es hat zudem die ganze Fülle der Vitamine, besonders auch die seltenen der B-Kette. Aber die Getreide sind fast alle ähnlich wertvoll, ebenso Quinoa, Hirse, Reis und Teff. Wenn Amaranth 10 % mehr Eisen hat als z.B. Hafer, isst man einen kleinen Happen mehr Hafer. Es ist wirklich ein großer Unsinn, einzelne Lebensmittel so herauszustellen!

Die in Amaranth gut erhaltene essenzielle Aminosäure Lysin ist unverzichtbar für das Gehirn. Es ist in unserer Nahrung aber nicht knapp. Es ist daher Unsinn, es als Superpower für das Gehrin vorzustellen.

Völlig daneben ist auch die Auslobung, dass ein einzelnes Lebensmittel mit einer guten Menge an wertvollen Inhaltsstoffen bei allen möglichen Beschwerden „helfen“ könne.

Prävention ist eine Hauptleistung aller Ernährung. Jede Nahrung mit für uns verwertbaren Inhaltsstoffen trägt mit bei zur Vorsorge, dass wir keinen Mangel an Vitalstoffen haben und daran möglicherweise erkranken können. Wir brauchen nichts als eine gut gemischte Kost, die wir richtig vorbereiten und richtig konsumieren (z.B. so fein vermahlen, dass wir überhaupt an die Inhalte heran kommen). Aber das Korn, das uns hilft, wenn am CFS (dem Syndrom der chronischen Müdigkeit), dem Burnout (Erschöpfung), allgemeiner Nervosität, Dauerkopfschmerz und Migräne, Schlafstörungen, Immunabwehrschwäche und allerlei Problemen des Verdauungstrakts leiden, gibt es nicht!

Ich habe seinerzeit Amaranth zu einer der Grundlagen der nativen Kost gemacht, weil es wie sonst nur wenige ähnliche Gewächse und Getreide extrem faserreich, eiweißreich und zudem glutenfrei ist. Natürlich könnte ich auf Amaranth verzichten und auf  andere Stoffe wie insbesondere Hirse setzen. Unverträglichkeiten gegenüber Amaranth sind extrem selten, sind aber schon ein paar Mal vorgekommen. Ein guter Freund macht sich auf meinen Rat hin schon seit mehr als 1o Jahren seine native Kost mit Hafer. Er nennt sie sein „Hafergold,“ weil sie ihm täglich hilft, wohlgelaunt zu bleiben, dies aber nicht wegen der Eiweiße und Vitamine etc.im Hafer,  sondern weil er mit der nativen Kost mit dem inhaltlichen Schwerpunkt beim rohen und gemahlenen Hafer seinen zerebralen Spiegel am Wohlfühlhormon Serotonin hoch hält!

 

Weitere Folgerungen

Angesichts seines enormen Inhaltsreichtums kann man Amaranth natürlich gern als

                           Superfood

bezeichnen, Dasselbe gilt indes auch für das mit ihm eng verwandte Quinoa. Es gilt aber auch für Hirse, Dinkel, den Shiitake oder den Reishi oder gar den Würmer fressenden Cordyceps-Pilz, Ginseng,Gingko, Grantapfel, Süßlupine (wenn man keine Allerfie dagegen hat), Goji-Beeren, Acai, Acerola, Aronia, Alfa-Alge, Spirulina, Chlorella, Astaxanthin, Grünlipp-Muschel, Traubenkernöl, Moringa, Rooibis, grünen und weißen Tee, Aloe, Brennessel, Sanddorn, Hagebutte, Leinöl, Seefisch, Kurkuma und all die anderen Gewürze und endlos viele tolle Lebensmittel mehr.

Wenn wir all dieses Superfood nicht kennen würden oder es gar nicht existierte, müssten wir aber nicht einen Deut weniger gesund ernährt sein, wenn wir uns an die jede für sich auch enorm inhaltsreichen Lebensmittel dort in der Welt halten, wo wir uns gerade befinden.