Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Wirklich keine Alternative zu den Essenspausen?

Erstellt von r.ehlers am Donnerstag 7. Juni 2012

Sachbezug: Körpergewicht

Im Oktober erscheint mein neues Buch im Via Nova Verlag:     „Essenspausen. Der einzige Weg zur nachhaltigen Gewichtskontrolle“, ca. 96 S., 8,95 €.  Dort fasse ich all das Ernährungswissen zusammen, was ich in der Literatur gefunden, selbst ermittelt und in Gesprächen mit wirklich Tausenden Nutzern der nativen Kost erfahren habe. In der Quintessenz ist herausgekommen, dass es in aller Regel nur auf zwei Momente ankommt:

1)      Die Einhaltung von Essenspausen, damit sich das Transporthormon Insulin aus dem Blutstrom zurückzieht und sich die Hormone bilden, die den Abbau von Körperfett angehen.

2)      Den körpereigenen Aufbau des Esskontrollhormons Serotonin, ohne dessen den Hunger begrenzende Wirkung  niemand auf Dauer die langen Pausen zwischen den Mahlzeiten durchsteht.

Es gibt die selteneren Fälle des Frustessens, eines süchtigen Essens wegen Stress, Unglück, Kummer, Einsamkeit und Langeweile, bei denen man noch Eines mehr tun muss. In diesen Fällen muss man sich auf die Suche machen nach den Auslösern für dieses unvernünftige Verhalten und sehen, dass man sie – gegebenenfalls mit Hilfe – auflöst. Diese Hilfe kann von freundlichen Mitmenschen aus unserer Umgebung, von den Teilnehmern von Ernährungsgruppen oder Fachleuten nach den Methoden der erfolgreichen kognitiven Verhaltenstherapie kommen. Aber die tragenden Säulen des Systems der Essenspausen sind die immer die Einhaltung der Essenspausen und die regelmäßige natürliche Begrenzung des Hungers.

Seit Jahrzehnten werden wir von immer neuen Diätvorschlägen mit endlosvielen und komplizierten Lösungswegen bedrängt. Die fleißige Medizinjournalistin Brigitte van Hattem, „Minus 100 Kilo???“ Reichel, 2012, hat gerade zur Beantwortung der Frage, welche Diäten denn wirklich helfen, aus in 5 Jahren gesammelten Berichten über Fälle erfolgreichen und nachhaltigen Abnehmens 60 ausführliche Erfahrungsberichte vorgestellt. Genutzt wurden von den Glücklichen Dutzende verschiedener Diäten, alle mit durchschlagendem Erfolg. Die Autorin hat ihre Geschichten bzw. die genutzten Diäten in Kapitel nach folgenden Kriterien eingeteilt: Ausreichend Bewegung, Training im Studio, Abnehmgruppen ohne und mit  Ersatzmahlzeiten, Internetkontakte, fettarme oder kohlenhydratarme Ernährung, Eingriffe in den Fettstoffwechsel und exotische Wege.

http://www.experto.de/van-hattem-brigitte.jpg -Britte van Hatem-

Die Erkenntnis, dass tatsächlich bei jeder Diät diese Erfolge möglich sind, spricht Bände, allerdings nicht in dem Sinne, wie es die Autorin meint. Sie geht davon aus, dass alle diese Regelwerke und die unterschiedlichen Vorschläge für Ernährung und Bewegungsverhalten einen treffenden Inhalt hätten, so dass es fast beliebig ist, für welchen man sich entscheidet. Aber das ist ein Fehlschluss.

Alle herangezogenen Diäten verlangen ein kontrolliertes Essen, in aller Regel wird auch bestimmt, dass man nicht mehr als drei Mahlzeiten am Tage essen soll und nichts dazwischen. Aber da sind wir doch schon bei den Essenspausen! Die Autorin fragt meistens, nicht aber in allen Fällen, nach dem Bewegungsverhalten ihrer Gesprächspartner. Wo sie fragt, zeigt sich, dass ihre Gewährsleute sich mit der Umstellung auf das neue Essverhalten auch angewöhnt haben, sich mehrfach in der Woche sportlich auszupowern. Damit sind wir auch bei einem der beiden Hauptwege für den Anstoß zum körpereigenen Aufbau des Esskontrollhormons Serotonin, das dem Hunger seine Gewalt nimmt!

Es bestätigt sich, dass es völlig gleich ist, welcher Diät man den Vorzug gibt. Erfolg hat man mit allen von ihnen, wenn man neben der letztlich unwichtigen Befolgung aller möglichen anderen Regeln nur die Essenspausen einhält und so lebt, dass das den Hunger begrenzende Serotonin zentralnervös nicht zu knapp wird.

Dass es auf besondere Nahrung nicht ankommt, hat der vor kurzem im ARD vorgestellte Ernährungs-Check von und mit dem Spitzenkoch Tim Mälzer  und Professor Dr. Nawroth aus Heidelberg gezeigt. Für das Gewicht und die Blutfettwerte erwies es sich nach 14 Tagen streng kontrollierten Essens mit gleichen Kalorienmengen als völlig gleich, ob man hausbacken deutsch, mediterran oder nur Fast Food aß.

      

Tim Mälzer -wdr.de-                       ProfessorDr. Peter Nawroth

Wir können also die unendliche Geschichte der Diäten endlich vergessen, weil wir mit dem simplen System der Essenspausen den wirklich einzigen Weg gefunden haben, den man gehen muss, um abnehmen und sein Gewicht halten zu können, und ohne den es in keinem Falle funktioniert.