Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Zucker: Verwirrung bei Maischberger

Erstellt von r.ehlers am Donnerstag 26. Mai 2016

Die gesamte Presse hat gerügt, dass der letzte ARD-Talk bei und mit Sandra Maischberger mit dem Titel „Zucker ist der neue Tabak (Ex- Verbraucherschutzministerin Renate Künast)  mehr Verwirrung als Aufklärung gebracht hat (s.z.B. https://www.google.de/search?q=maischberger+zucker&ie=utf-8&oe=utf-8&client=firefox-b&gfe_rd=cr&ei=S-NGV6_rNoTZ8AeZiYPIDA.)

Die Tagesschau-Moderatorin und Ärztin Dr. Susanne Holst hätte vielleicht mehr über den Zuckerstoffwechsel sagen können, sicher auch der Oecotrophologe Uwe Knop.  Holst kam aber kaum zu Wort und Knop wurde nach seiner aufgeregten  Darlegung seiner Theorie über die Unmöglichkeit gesicherter Aussagen in Ernährungsfragen nicht mehr gefragt. So stritt man sich endlos über Fragen der richtigen Etikettierung von Lebensmitteln, wobei Maischberger nur immer wieder versuchte  ihre Türmchen aus Zuckerwürfeln ins Bild zu bringen.

Katja Burkard und Ernährungsberater Uwe Knop: So richtig in Schwung kam die...

Katja Burkart und Uwe Knop bei Maischberger

Uwe Knop, der seit Jahren laufend nachweist, dass Unmengen von Studien in Ernährungsfragen nicht das Signum der Wissenschaftlichkeit verdient haben (http://www.essenspausen.com/kulinarische-koerperintelligenz-statt-studienrummel/), weil sie nicht die vollen Wirkzusammenhänge angehen, sondern sich mit „kruden Zusammenhängen aus der Trickkiste der Statistiker/(„Korrelationen“) begnügen,  hat ja gerade ein neues Buch vorgelegt, in dem er seine bekannte Kritik am Studienrummel mit anhand der Ungereimtheiten aus 1000 weiteren Studien weiter untermauert, s.. „Ernährungswahn“, rororo, 2016). Ebenso wie seine These, dass unsere Körper schon selbst wüssten, welche Nahrung für sie gesund ist, nimmt ihm auch kaum jemand ab, dass sich aus der schon im Ansatz gegebenen Fehlerhaftigkeit der meisten ergebnisbasierten Doppelblindstuden ergäbe, dass man gar nicht mehr darauf zu hoffen brauchte, jemals gesicherte Aussagen über das richtige Essen zu erhalten. In der Talk-Runde bei Maischberger hatte auch niemand Interesse, seinen Behauptungen nachzugehen, sodass diese unerwidert im Raum stehen bleiben.

Vor einem halben Jahr habe ich das hier zuvor schon mehrfache aufgegriffene Thema Zucker noch einmal aufgegriffen und habe festgestellt, dass es trotz mancher Meinungsverschiedenheiten doch in allen wichtigen Grundfragen und den sich daraus ergebenden Konsequenzen für das Essverhalten einen Konsens unter fast allen Fachleuten gibt,. Sollten Sie die verwirrende Maischberger-Sendung gesehen und danach noch Fragen haben,  schlage ich vor, diesen Beitrag noch einem einzusehen:

.http://www.essenspausen.com/droge-zucker-konvergenz-der-meinungen/.

Am Ende ist es sehr bedauerlich, dass die Maischberger- Runde Zweifel daran offen ließ,

  • dass unsere moderne Ernährung, die kaum noch Lebensmittel kennt, die nicht mindestens 10 % Zucker und meist noch den spottbilligen Maiszucker beinhaltet, mit zu den entsheidenden Ursachen für die starke Zunahme der Zivilsationskrankeheiten gehört.

Es ist noch nicht lange her, dass es den Industriezucker  aus Zuckerrohr, Zuckerrüben und Mais noch gar nicht gab. Man war wie die Affen und Bären überglücklich, mal an Honig heran zu kommen. Aber heute lehnen nicht nur die Kinder sondern auch die meisten Erwachsenen es ab, Nahrung zu essen, die nicht wriklich süß schmeckt.

Dass der Industriezucker als solcher ein Gift wäre, ist durch nichts belegt. Wir dürfen alsoauch reinen Zucker essen, aber nicht in den heute üblichen Mengen. Das gleiche gilt für Fett und Salz. Wenn wir dann noch darauf achten, dass wir von den lebensnotwendigen Vitalstoffen regelmäßig genügend mitbekommen, sind das richtige Essen und der Erhalt der Gesundheit nicht mehr ein so großes Thema wie bisher.