Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Von Buddha über Eckhart zu Nikolaus von Kues

Erstellt von r.ehlers am Sonntag 19. Juli 2015

Veranlasst durch den Einwurf eines humanistisch sehr gebildeten Freundes, dass ich mich „als Anhäger von Meister Eckhart“ doch auch seinem berühmten Bekenner Nikolaus von Kues zuwenden möge, will ich meinen Beitrag

http://www.essenspausen.com/gut-drauf-sein-mit-meister-eckhart/

ein wenig ergänzen.

-de.wikipedia.org-                                                                                       Wappen des Nikolaus Cryfftz (Krebs) von Kues

 

Zur Erinnerung: Ich habe im Zusammenhang mit der Herstellung der Harmonie im Gehirngeschehen durch die Verbesserung der Verfügung über das Stresskontrollhormon Serotonin durch den nüchternen Verzehr nativer Kost auf leeren Magen den großen Wert der Meditation u.a. für die Senkung des Stresslevels angesprochen. So kam ich einerseits zu der enormen praktischen Meditationshilfe durch die kleine Zhencidian Akupunkturmatte und zum anderen zum Begründer des Buddhismus Gautama Siddharta Shakyamuni, genannt Buddha, der mehr als die halbe Welt zur Meditation geführt hat. Von der Sache landete ich dann automatisch zum großen Meister Eckhart – und jetzt noch zu einem der größten Männer der Kirchengeschichte, dem „Cusaner.“

Weil das viel gelobte und oft gescholtene Internetlexikon Wikipedia hier wieder einmal mit einem phantastischen Beitrag glänzt und ich es nicht besser sagen kann, gebe ich einen Auszug aus dem Stichwort „Nikolaus von Kues“ im Wortlaut wieder (Hervorhebungen von mir):

In De docta ignorantia bekennt sich Nikolaus zur neuplatonischen, besonders von Pseudo-Dionysius betonten negativen Theologie, die alle positiven Aussagen über Gott als unzulänglich und insofern irreführend verwirft. Er wendet sich Gott nicht zu, indem er Wissen über ihn für sich beansprucht, sondern indem er Wissen über sein eigenes Nichtwissen erlangt und damit eine über sich selbst „belehrte Unwissenheit“ (docta ignorantia).

Seiner Terminologie zufolge ist der menschliche Verstand (ratio) die Kraft, welche die Sinneseindrücke ordnet und unter vereinheitlichende Begriffe bringt. Dies geschieht durch Unterscheidung zwischen ihnen, indem der Verstand einschließt und ausschließt und damit auch negiert, wozu die Sinne nicht imstande sind. Der Verstand kann dies, indem er das Unendliche aus seiner Betrachtung fernhält. Alles verstandesmäßige Wissen beruht auf Vergleichen und ist somit auf Relatives bezogen. Daher kann der menschliche Verstand etwas Absolutes wie das Maximum oder das Unendliche nicht erfassen, für ihn besteht zwischen dem Endlichen und dem Unendlichen keine Proportion. Der Mensch verfügt jedoch noch über eine weitere Fähigkeit, die Vernunft (intellectus), die weit über dem Verstand steht. Sie ist in der Lage, das unterscheidende Negieren des Verstandes zu negieren und damit zum Begriff der Unendlichkeit und unendlichen Einheit zu gelangen. Dieser ist ein Vernunftinhalt und als solcher jenseits des der Verstandestätigkeit Zugänglichen.“

In späteren Schriften nimmt Nikolaus von Kues einiges von dieser Radikalität der negativen Theorie wieder zurück und geht davon aus, dass die Vernunft etwas „Göttliches“ sei, die die göttliche Wahrheit irgendwie „sehen“ oder „berühren “ könne. Er erkennt selbst, dass das paradoxe Einsichten sind; seine Glaubenserfahrung sagt ihm aber, dass sie wahr seien. In seinem Werk De coniecturis bezeichnet Cusanus gar den Menschen als geschaffenen „zweiten Gott.“  So wie der göttliche Intellekt die reale Welt schaffe, schaffe der menschliche Intellekt die Welt der Begriffe.“

Eine Folgerichtigkeit kann man diesem Denken nicht absprechen. Dennoch bleibt am Ende nicht viel mehr als ein Spiel mit Worten, denn die Göttlichkeit im Menschlichen, die ihnen zugrunde liegt, ist eine schlichte Glaubensbehauptung und kein Wissen.

Das was ich in meinem Beitrag zu Meister Eckhart gesagt habe, kann ich hier wiederholen: Ich weiß nicht, warum ich solche Dinge, die für mich nicht erreichbar sind, einfach glauben sollte. Nur wenn man mir die Pistole auf die Brust setzt und erklärt dass man abdrückt, wenn ich nicht sage, was mir von den vielen möglichen Glaubensinhalten noch am besten gefällt („like“) oder mir am wahrscheinlichsten vorkommt, würde ich sagen, dass ein göttlicher Funke in jedem Menschen doch ein schöner Gedanke ist.