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Amoklauf in München löst Chaos aus

Erstellt von r.ehlers am Samstag 23. Juli 2016

Vor fünf Jahren verbreitete der Massenmörder Anders Behring Breivik in Norwegen Angst und Schrecken

© Lise Aserud/DPA

Großes Vorbild des Münchner Täters: Anders Breivik

Das eigentliche Geschehen am 22.7.2016 in München

Der Schock über die sinnlose Tötung von 64 Menschen in Nizza ist noch lebendig und die schreckliche Messer/Axt- Attacke im Zug bei Würzburg  noch kaum verstanden, als gestern gegen 18.00 Uhr ein junger Mann mit einem roten Rucksack auf dem Rücken nach dem Verlassen des Mac Donalds  Hamburgerladens außerhalb des Münchener Olympia Einkaufszentrums (OEZ) eine Pistole zieht und wild auf jeden Menschen in seiner Nähe schießt.

Die Nachrichtensender bringen immer wieder  das Handy-Video, das genau diesen Moment zeigt. Später zeigt sich, dass dort und nebenan im OEZ 9 Menschen getötet und mehr als 20 verletzt worden sind. Der Täter, ein junger Mann, der noch zur Schule ging, ist auch tot, von Polizisten verfolgt offenbar von einer eigenen Kugel niedergestreckt.

Eigenlich ist das das gesamte Kerngeschehen des gestrigen Abendes in München. Kurze Zeit später passierte zwar noch viel Aufregendes im Umfeld der Tat und in der ganzen Stadt. Aber das Morden war schon früh abgeschlossen. Ein kurz nach der Schießerei aufgenommenes zweites privates Handy-Video  ließ schon darauf schließen, dass es nur um einen Einzeltäter ging.

Diskussion und Rechtfertigungsversuche des Mörders am Ort der Tat

Dieses Video, das etwa eine Stunde später von einem Privatsender verbreitet wird, zeigt den Mac Donalds-Schützen auf dem Garagendach des Olympia-Einkaufszentrums herumlaufen und wiederholt herumschießen. Er wird dabei laut von einem Dritten aus einem höher gelegenen Fenster eines benachbarten Gebäudes angesprochen – oder besser gesagt bewusst provozierend beleidigt. Der Täter geht auf die Beleidigungen ein und stellt klar, dass er Deutscher sei, in Deutschland geboren, aber in einer Hartz-IV-Region. Bevor das Gespräch endet, sagt er noch: „Ich komme aus einer Behandlung.“

Stunden später weiß man über ihn, dass er, David S., 18 Jahre alt. in doppelter Staatsangehörigkeit Deutscher und Iraner war. In seiner Wohnung findet sich Literatur  über den Umgang mit Suizidgedanken, insbesondere das Buch von Peter Langhans, „Amok im Kopf. Warum Schüler töten“, Betz, 2009. Besonders der Amoklauf des Schülers Tim K. aus Winnenden beschäftigte ihn sehr. Anders Brijvik war sein Idol. David S. war jahrelang wegen schwerer Depression in psychotherapeutischer Behandlung.

Später ist von einer Presseagentur zu hören, dass der Täter im Gespräch mit einem „Sicherungsmann“ gewesen sei. Noch später sucht der Moderator bei Phoenix händeringend nach einer funktionierenden Tonversion dieses Gesprächs, was der Redaktion erst  nach mehrfachen Fehlversuchen gelingt. Mir fällt auf, dass die dann gesandte Version zwar den Text voll wiedergibt, aber nicht mehr mit der Wiedergabe des Wortwechsels in Untertiteln versehen ist. Empfand man das als zu krass? Ohne die üblen Beleidigungen hätte man jedenfalls kein Wort vom Täter über seine Situation erfahren.

In der Folge ist ganz München ist in Aufregung. Von mindestens 3 Tätern mit Langwaffen ist die Rede, die sich an mehreren Stellen der Innenstadt aufgehalten haben sollen. Die Rede ist vom Stachus, dem Marienplatz, dem Franziskaner-Bräu und dem Nördlinger Tor. Überall dort laufen de Menschen vor Angst und Schecken vor vermeintlichen Gahren weg. Die Krankenhäuser melden den Katastrophenfall. Der gesamte öffentlichen Personennahverkehr, auch der U-Bahn, wird abgeschaltet. Über München kreisen die Polizeihubschrauber bis in die Nacht hinein.

Wird es Konsequenzen geben?

Ein ungezielter Aktivismus wird die in unserer Gesellschaft längst überhand genommene Gefahr der Amokläufe psychisch gestörter Menschen nicht beheben. Die Vorfälle von Erfurt, Emsdetten, Winnenden, sowie der mit der Tötung beliebiger Dritter verbundene Suizid im Falle Germanwings und jetzt München sind viel zu häufig, als dass sie nur zufällig vermehrt aufkämen.

Was heute Jahr um Jahr an unmotivierten Fremdtötungen im Zusammenhang mit der Selbstvernichtung der Täter aufkommt, gab es bis einige Jahrzehnte vor Ablauf des letzten Jahrhunderts in keinem Teil der Erde.Der Name Amok stammt aus Malaysia, wo er auf Krieger passte, die ohne Angst blindwütig auf den Feind zurasten und ihn brutal nieder machten, vergleichbar mit Bersekern. Das grundlose Töten Vieler, wie wir es heute beobachten, ist damit nicht vergleichbar. Es hat ohne Zweifel einen Grund, den es früher einfach nicht gab. Bezeichnender Weise findet sich in allen diesen neumodischen Amokläufen, Amokfahrten und Amokflügen die immer gleiche Ausgangssituation:

  • Der Täter leidet unter schwerer Depression und
  • er leidet unter dem Drang zur Selbsttötung,
  • dies aber erst seit er mit Serotoninwiederaufnahmehemmern (SSRI) medikamentiert wurde!

Es ist nicht so, dass die Psychiatrie diese Zusammenhönge nicht kännte. Sie meint aber, dass die SSRI in den allermeisten Fällen erfolgreich bei der schweren Depression eigesetzt würden. Sie hälfen sogar meist gegen das Entstehen einer Suizidalität. Leider könnten sie nur nicht in allen Fällen eine solche angeblich aus der Depression selbst entspringende Motivation verhindern. Jedenfalls sei die Suizidalität nicht eine Nebenwirkung der Medikamente, s. https://www.dgppn.de/fileadmin/user_upload/_medien/download/pdf/stellungnahmen/2013/DGPPN_Stellungnahme_Gef%C3%A4hrliche_Gl%C3%BCckspillen.pdf

Dies ist eine reichlich rabulistische Erklärung, die all den Betroffenen Hohn spricht, die es am eigenen Leibe erlebt haben, dass sie nach langer Zeit der schweren Depression ohne diese Medikamente keinen einzigen Gedanken an eine mögliche Selbstttötung hatten, unmittelbar nach der Umstellung auf die SSRI aber an nichts anderes denken konnten, während dieses Verlangen alsbald nachließ, wenn die Medikamenete abgesetzt wurden.

Die Erklärung, dass die Selbstmordneigung „aus der Depression selbst“ käme, ist ein hilfloser Versuch, einen krankhaften Zusten mit sich selbst zu erklären. Wie man das hinkriegt, wissen auch die Schmwerzmediziner, wenn sie den Schmerz selbst zur Krankheit erklären.

Es ist daher zu befürchten, dass  unser Land und alle unsere Nachbarn mit diesen Medikamenten die nächsten Amokläufe geradezu selbst vorbereiten. Da die Medizin immer mehr schwere Depressionen diagnostiziert und da die Vekaufsumsätze an SSRI immer weiter stark ansteigen, werden wir solches Chaos wie das in München wohl immer mehr erleben.

 

Ein Nachtrag vom 25.7.2016:

David S. hat seine Tat über mehr als ein Jahr hin erwogen und gründlich geplant. Noch nach den Schüssen, die 9 Menschen töteten, beschäftigte er sich in der Auseienandersetzung mit dem Zuschauer, der ihn wild anschrie, auf überlegte Weise mit den Gründen für seine Tat. Er wies  darauf hin, dass er doch in Deutschland geborener Deutscher war. Dass er auch Iraner war wie seine beiden Eltern, erwähnte er ausdrücklich nicht. Ohne Zweifel hat er darunter gelitten, dass er wie ein Ausländer aussah und wohl nicht überall voll akzeptiert wurde.  Es war wohl auch als Rechtfertigung gedacht, als er seinem Be4shimpfer entgegenhielt, dass er in einem Hartz IV -Bereich groß geworden sei (seine Wohung liegt in der Maxstadt). Viel hätte nicht gefehlt und er hätte sich noch darüber beklagt, dass er ein Bein nachzog und u.a. deswegen gehänselt und gemobbt wurde.

Aber grundlegende Bedenken ggen sein Vorgehen hatte David S. schon lange nicht mehr gehabt. Darum lud er auch über Facebook junge Leute in den von ihm ausgesuchten Hamburgerladen ein und versprsch ihnen allen ein Extragericht (wenn es nicht zu teuer wäre). Da kam er seinem Vorbild Anders Breijvik schon recht nahe.

Ganz aktuell ist die Information, dass es vor wenigen Stunden in Ansbach einen erneuten Anschlag gegeben hat, bei dem sich ein 27-jähriger zur Abschiebung nach Bulgarien anstehender Syrer namens Mohammed D.  mit einem Sprengstoffgürtel selbst getötet und dabei 12 Unbeteiligte körperlich teils schwer verletzt hat -offenbar auch mit islamistischem Hintergrund. Auch hier hatte der Täter schwere Depressionen und wurde mit Medikamenten behandelt. Zweimal hatte er bereits versucht, sich das Leben zu nehmen.

Wie lange wird es wohl dauern, bis der kausale Zusammenhang zwischen diesen zerstörerischen Taten und der Medikamentation bei schweren Depressionen endlich erkannt wird?

Derweil rennt ein junger Syrer mit einer Machete durch Reutlingen und tötet damit eine ihm bekannte schwangere Frau und geht mit der Waffe auch auf Unbeteiligte los – allerdings ofenbar ohne ein suizidales oder islamistisches Interesse.

 

Zur Vertiefung:

http://adfd.org/austausch/viewtopic.php?t=2999

http://www.akdae.de/Arzneimittelsicherheit/Bekanntgaben/Archiv/2004/200409242.html

http://www.medical-tribune.de/home/news/artikeldetail/ssri-therapie-bei-jugendlichen-gesteigertes-suizidrisiko.html

https://www.thieme.de/de/psychiatrie-psychotherapie-psychosomatik/depression-ssri-erhoehtes-suizidrisiko-71988.htm

http://www1.wdr.de/fernsehen/quarks/sendungen/aktuellesvideo-antidepressiva-100.html

http://www.arznei-telegramm.de/zeit/0505_c.php3. Die fachliche Meiung des Arznei-Telegramms von Dr.Becker-Brüser aus Berlin ist besonders glaubhaft, weil die Autoren ofensichtlich nicht von den Pharmaproduzenten abhängen.Zusammenfassend heitßt es dort:

Belege für einen suizidverhütenden Effekt stehen für alle Antidepressiva aus.
Zusammenfassende Daten aus randomisierten kontrollierten Studien weisen auf eine Zunahme von Selbsttötungstendenzen durch Einnahme von Serotonin-Wiederaufnahmehemmern wie Paroxetin (SEROXAT u.a.) hin. Trizyklische Antidepressiva bergen möglicherweise ähnliche Risiken.
Die Höhe des Risikos lässt sich mit den vorhandenen Studien aufgrund der erheblichen methodischen Probleme nicht zuverlässig bestimmen. Prospektive Langzeitstudien mit adäquater Erfassung von Sicherheitsdaten sind daher dringend zu fordern.
Gemessen an der üblicherweise verwendeten HAMILTON-Depressionsskala liegt der Nutzen von Antidepressiva nur unwesentlich über dem von Plazebo. Selbst dieser geringe Effekt kann wegen der Entblindung durch typische Störwirkungen vorgetäuscht sein.
Trotz jahrzehntelanger Anwendung sind weder Wirksamkeit noch Sicherheit der verfügbaren Antidepressiva ausreichend belegt.