Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Rheumatoide Arthritis und Ernährung

Erstellt von r.ehlers am Dienstag 29. März 2016

Rheuma wird von den Betroffenen als eine der ganz besonders gemeinen Zivilisationkrankheiten beschrieben. Die von der Medizin eingesetzten Medikamente, die Antirheumatika leisten meist nicht mehr, als  – unter Hinnahme meist schwerer nachteiliger Nebenwirkungen – die rheumatische Entzündung etwas zurückzudrängen und die Schmerzen zu lindern,. Dies ist das typische Kurieren am Symptom, nicht an den Ursachen.

Immer mehr Mediziner erkennen aber die Wirkung der richtigen Ernährung, die ursächlich die Gründe für das Entstehen und den Bestand der Krankheit angeht.

Sehr sorgfältig und überzeugend gehen die Experten beim DEBInet, der Deutschen Ernährungsberatungs- und Informationsnetz – vor. Um nicht denLeser mit allen Formen des Rheumas zu verwiren, greifen sie die typischste von ihnen heraus, die entzündliche rheumatoide Arthritis: http://www.ernaehrung.de/tipps/rheuma/rheuma12.php

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Die rheuatiode Arthrits zeigt sich in einem allgemeinen Krankhheitsgefühl mit Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Gewichtsabnahme, verbunden mit Gelenkschmerzen infolge von Gelenkergüssen, dem Auftreten von Rheumaknoten und einer Gelenksteifigkeit (Morgensteifigkeit).

Der Krankheit zugrunde liegt eine Autoimmunreaktion des Körpers, bei der sich die weißen Blutkörperchen pötzlich gegen das eigene Körpergewebe richten und es zerstören.  Bei 4/5 der  Erkrankten bilden sich im Blut Antikörper (Rheumafaktoren) wie vor allem das IgM, bei den anderen nicht. Ihre Rolle ist noch nicht eindeutig geklärt.

Vollständig geklärt ist aber der Umstand, dass die rheumatischen  Entzündungen  durch die Bildung von Entzündungsfaktoren ausgelöst den sog. Eicosanoiden (Thromboxan A2, Prostaglandin E2, Leukotrien B4). Diese werden allein aus der Omega-6-Fettsäure namens Arachidonsäure gebildet. Also gilt es dafür zu sorgen, dass weniger oder keine Arachidonsäure in den Körper kommt.

Arachidonsäure kommt allein aus tierischer Nahrung in den menschlichen Körper. Veganer kennen daher keine Probleme damit. Nach debitel nimmt man bei vegetarischer Ernährung nur 50 mg Arachidonsäure am Tag auf. Vermutlich stellen die Autoren auf eine ovo-lakto-vegetarische Ernährungsweise  ab (mit Ei und Milchprodukten).

Aus der oben stehenden Tabelle wird ersichtlich, dass nur tierische Lebensmittel diese Fettsäure enthalten, d.h. optimal wäre eine vegetarische Kost bzw. eine Einschränkung des Fleisch- und Wurstkonsums. Bei „normaler Kost“ werden etwa 200-400mg/Tag, bei einer vegetarischen Ernährung nur ca. 50 mg Arachidonsäure pro Tag aufgenommen. Es lohnt sich, sich einmal die einzelnen Werte in der Tabellevon debitel genau anzuschauen. Entscheidend ist die Säuremenge pro Portion:

Lebensmittel Arachidonsäure-Gehalt (mg) pro
Portion
Portionsgröße [g] Arachidonsäure-Gehalt (mg) pro
100 g
Hühnerragout 1600 400 400
Suppenhuhn 1095 150 730
Brathähnchen 851 370 230
Croissant 749 70 1070
Schweineleber 650 125 520
Kalbskotelett 480 150 320
Schweinegulasch 345 150 230
Kalbfleisch 330 150 220
Chickenburger 270 150 180
Schweineschmalz 255 15 1700
Aal 225 150 150
Labskaus 175 350 50
Schweinshaxe 150 300 50
Omelett 84 140 60
Gyros 62,5 125 50
Rindfleisch 60 150 40
Bauernbratwurst 57 30 190
Eigelb 38 19 200
Ei 36 60 60
Landjäger 30 30 100
Milch, 1,5% Fett 15 150 10
Sülze 12 30 40

 

Ist danach der Rat richtig, weniger oder gar kein Fleisch zu essen?

Signifikant sind die relativ niedrigen Werte im unteren Teil der Tabelle vonm Omelett bis zur Sülze, sehr interessant auch die Tatsache, dass das viel geschmähte Schweinefleisch (s.dazu den Beitrag http://www.essenspausen.com/entwarnung-fuer-schweinefleisch/) mit 150 mg von allem Fleisch und fetten Fisch an der untersten Stelle der Tabelle steht. Ein Kalbskotelett bringt mehr als das dreifache an Arachidonsäure mit sich, ein lumpiges Croissant fünfmal so viel und eine Portion vom Suppenhun noch deutlich mehr. Nicht ganz bestätigt finde ich in dieser Frage die Ausführungen von Dr. Stefan Siebrecht, der in seinem  Buch über die sanfte Herzmedizin erklärt, dass man Rekordwerte avon Arachidonsäure bekäme, wenn man gerne Schweinefleisch und Innereien äße. Richtig ist aber sicher, dass der tägliche und zudem noch reichliche Genuss aller „Arachidonbringer“ schon auf ersten Blick als gefährlich einzustufen ist.

Um die Frage nach dem Fleischkonsum abschleißend  beantworten zu können, muss man noch mehr wissen über die Arachidonsäure, bzw. über ihre Bedeutung im Zusammenwirken mit andern Lebensmitteln und ihren Inhaltsstoffen.

Eine entscheidene Rolle spielen da die – auch aus anderen Gründen unverzichtbaren – Omega-3-Fettsäuren, insbesondere der Eicopentaensäure, die vorwiegend in fettem Fisch in guter Menge  vorhanden sind. Die Eicosapentaensäure besitzt nämlich „eine ähnliche chemische Struktur wie die Arachidonsäure. Deshalb konkurriert sie mit dem gleichen Enzymsystem, so dass die Umwandlung der Arachidonsäure in die entzündungsauslösenden Stoffe vermindert ist“. Kompetetive Hemmung nennt das debinet. Ähnlich positive Wirkung hat der Verzehr von einigen Pflanzenölen wie Leinöl, Rapsöl, Weizenkeimöl, Walnussöl und Sojaöl, die alpha-Linolensäure enthalten, die im menschlichen Körper zur Eicopentaensäure umgewandelt werden. Die Umwandlung der Arachidonsäure in die entzündungsauslösenden Substanzen wird schließlich durch die in Nachtkerzenöl, Johannisbberöl und Borretschöl enthaltene Dihomo-gamma-Linolensäure bewirkt.

Bei den meisten Menschen steht fetter Fisch nur sehr selten auf dem Speiseplan. Aber mit der regelmäßigen Verwendung der genanten „guten“ Öle kann man das Problem schon ein wenig entschärfen. Es bietet sich in den meisten Fällen zur Vorbeugung der Krankheit oder zur Begleitung ihrer Heilung aber an, zum einen die Arachidonsäurebringer (nicht nur Flesich!) weitgehend oder ganz zu meiden und im Zweifel den Ausgleich über Nahrungsergänzungen zu suchen.

Das Präparat Super Omega von Vita Natura bietet fast alle normalerweise pro Tag benötigten Fettsäuren in hoher Konzentration in einer Kapsel, ergänzend bringt auch das Präparat Nachtkerzenöl 500 gute Mengen an wertvoller Linolsäure und Linolensäure in den Körper.