Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Native Kost-Serotonin-Krankheiten: Sonderfall AD(H)S

Erstellt von r.ehlers am Montag 26. November 2012

Sachbezug: Serotonin

Die Medizin spricht bei starkem Übergewicht (Adipositas) und Esssucht von einer Krankheit. Löst der zentralnervöse Mangel an Serotonin, das ja u.a. die Funktion der Esskontrolle hat,  diese Krankheit aus? Wird man die Krankheit los, wenn der Mangel behoben wird? Der Botenstoff Serotonin hat bekanntlich viele Aufgaben. Ich spreche ihn hier in seinen Aufgaben Wach- und Wahrnehmungskontrollhormon sowie als Impulskontrollhormon im besonderen Zusammenhang mit der AD(H)S-Störung an. Von dort her sollten Rückschlüsse auf Wirkzusammenhänge bei anderenpsychischen und mentalen  Störungen möglich sein.

Beim Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) mit oder ohne begleitende Hyperaktivität handelt es sich nach viel vertretener Auffassung um eine „angeborene und vererbbare Impulssteuerungs- und Reizfilterschwäche bei normaler, häufig auch überdurchschnittlicher Intelligenz“ (http://gesund.co.at/ads-adhs-aufmerksamkeitsdefizit-syndrom-11747/). Die Vererbbarkeit aber allenfalls eine Geneigtheit für eine Entwicklung in diese Richtung und ganz sicher kein endgültiges Urteil über die künftige Entwicklung. Wie sonst gäbe es die vielen Fälle der Behebung des Problems?!

Die Hyperaktivität ist  durch wiederholte Handlungen ohne vernünftige Motivation gekennzeichnet, die nicht kontrolliert werden können (Zappelphilippsyndrom).

Beide Syndrome haben zur Folge, dass betroffene Kinder schlecht lernen, weswegen ihnen auch noch eine Lernschwäche attestiert wird. Eine weitere gesonderte psychische Störung oder Krankheit ist die Lernschwäche aber nicht.

In unserem Körper laufen in jeder Sekunde wahrhaft phantastische Dinge ab, die sich ereignen, auch wenn wir uns deren in keiner Weise bewusst sind. Wenn alles in Ordnung ist, denken wir auch gar nicht daran. Wenn wir aber ein Kind haben, das unter AD(H)S leidet (und seine ganze Umwelt mit), lohnt der Blick tief in diese Abläufe. Wir wissen nämlich heute sehr viel über die Wirkzusammenhänge, insbesondere, dass sie von der guten Funktion unserer Gehirnbotenstoffe (Hormone) abhängen. Im Mittelpunkt dieses Geschehens steht nach heute gesicherten Erkenntnissen der Botenstoff Serotonin, der -zufällig oder nicht – tatsächlich der einzige dieser Neurotransmitter ist, der uns modernen Menschen tatsächlich immer wieder mal oder gar chronisch knapp werden kann.

Seine Aufmerksamkeit kann man nur auf etwas richten, das man überhaupt erst wahrgenommen hat. Eine kontrollierte Wahrnehmung setzt ihrerseits eine kontrollierte allgemeine Wachheit voraus. Die gründliche Erforschung des erst 1948 entdeckten Hormons und Botenstoffes Serotonin in den 1990er Jahren hat aufgedeckt, dass Serotonin alle diese drei Zustände kontrolliert. Auch wurde erkannt, dass Serotonin als Schlüsselhormon und Modulationshormon den Einsatz der ganzen Palette der weiteren Neurotransmitter  steuert, die mit der Informationsaufnahme und Informationsspeicherung zu tun haben. Zu nennen sind da insbesondere die für eine selektive (gerichtete oder fokussierte) und für eine flexible Aufmerksamkeit wichtigen Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin, sowie das für die Gedächtnisleistung erforderliche Acetylcholin. Serotonin selbst ist unbeschadet der Bedeutung der anderen Botenstoffe der wichtigste unter all diesen Steuerstoffen, weil nur Serotonin in der Lage ist, die Ablenkbarkeit  gegenüber äußeren (z.B. Lärm) und inneren Störreizen (depressives Grübeln) zu beenden.

Der Botenstoff Serotonin, auch das Wohlfühlhormon genannt, weil er zu einer glückhaften Lebensstimmung im Sinne einer ruhigen Zufriedenheit beiträgt, steht innerhalb der Gegenpole von Erregung und Hemmung unseres Gemüts für kontrollierte Eindämmung der aktivierenden Einflüsse. Daher ist es ja auch das Stresskontrollhormon schlechthin, das die Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol im Zaum hält und damit die auch die für die körperliche Gesundheit fatale Stresskaskade unterbindet, die für Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall verantwortlich ist.

Ich habe auf dieser Homepage in mehreren Beiträgen geschildert, auf welchen Wegen wir das häufige Defizit am zentralnervösen Serotonin beseitigen können, am bequemsten durch den Verzehr von ein wenig nativer Pflanzenkost wie der Aminas® Vitalkost (http://www.essenspausen.com/viele-wege-zum-serotonin/). Ich bin ja der Entdecker des diesem Wege zugrunde liegenden Aminas Prinzips. Als solcher habe ich endlose Rückmeldungen in Fällen von psychischen und mentalen Störungen aller Art erhalten wie Migräne, Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen, Burnout, Fibromyalgie und AD(H)S. In vielen, beileibe aber nicht in allen Fällen, sind die gesundheitlichen Störungen durch den regelmäßigen Verzehr nativer Kost sofort zurückgegangen. Das betrifft besonders die Migräne und Fälle leichter Depression. In einer ganzen Reihe von Fällen sind selbst extreme Hyperaktivität und starker Aufmerksamkeits- und Konzentrationsmangel sofort verschwunden. Teilweise konnten Eltern und Schule geradezu phantastische Verbesserungen der Lernresultate melden. Kinder, die unter dem Schulzwang schwer gelitten hatten, gingen plötzlich gern hin und waren am Unterricht sehr interessiert. Das weiß ja sicher jeder von uns noch aus seiner eigenen Schulzeit: Wenn der Unterricht als interessant empfunden wird, ist es kein Problem zu folgen. Es versteht sich, dass gerade gestörten Kindern die Schule schmackhaft gemacht werden muss. Wann immer möglich müssen die Schüler gelobt werden. Tadel schreckt nur ab. Das bedeutet natürlich nicht eine Aufforderung zu unvernünftiger Nachgiebigkeit.

Niemand weiß, wie genau es im Gehirn aussieht, wenn der Mangel an Serotonin und die dadurch verursachte fehlende Harmonie im ganzen Gehirngeschehen längere Zeit vorherrschen. Ich stelle mir vor, dass sich dadurch neuronale Verschaltungen ergeben, die dann auch noch genutzt werden, wenn die Ursachen für die Entstehung der Probleme einmal beseitigt sind. In diesen Fällen kann nur die Therapie helfen. Die moderne Psychiatrie setzt auf Einzel- und Gruppentherapie in der sog. Kognitiven Verhaltenstherapie und hat da ganz offensichtlich sichtbare Erfolge.

Aus den Berichten Betroffener und aus meiner eigenen Erfahrung in der jahrzehntelangen privaten Anwendung des autogenen Trainings nach ihrem Erfinder, Professor Dr. J. H. Schultz, der 1987 verstorben ist, setze ich größte Hoffnung in den Fällen von AD(H)S auf dieses leicht zu erlernende Verfahren der konzentrativen Selbstentspannung. Schultz entwickelte das autogene Training in den 1920er Jahren aus seinen systematischen Beobachtungen an hypnotisierten Patienten, löste sich aber ganz von der (Fremd-)Hypnose. Das autogene Training ist ein Verfahren der Autosuggestion, der Selbstbeeinflussung. Kinder können diese einfache Entspannungsmethode schon ab dem achten Lebensjahr erlernen. Mit einfachen selbsthypnotischen Formeln findet man sehr schnell zu körperlicher Ruhe, zu dem Gefühl der körperlichen Schwere und Wärme und in der Folge der inneren Losgelöstheit. Das Erlebnis solcher inneren Harmonie ist gerade für von Konzentrationsunfähigkeit und Hyperaktivität geplagte Menschen eine großartige Erfahrung.

Bevor wir es unseren Kindern, wenn sie unkonzentriert sind und nicht gut genug lernen wollen, antun, ihnen mit psychoaktiven Drogen eine neue Gehirnchemie zu verpassen, sollten wir die sanften Methoden der natürlichen Verbesserung der Verfügung über das Schlüsselhormon Serotonin und das autogene Training einsetzen. Da wissen wir, dass wir die Kinder nicht nur ruhig stellen und sie zu unkreativen Lernautomaten umfunktionieren, sondern sie zu den Quellen unserer natürlichen psychischen Funktionen zurückführen.