Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Lupenreine Rohkost braucht es nicht!

Erstellt von r.ehlers am Mittwoch 2. März 2016

Eine Reminiszenz: Aus dem Kreise der frühen Nachahmer wurde der Hersteller der von mir entwickelten Aminas Vitalkost bei der örtlichen Verbraucherschutzbehörde mit der Behauptung angezeigt, dass sein Produkt entgegen der Auslobung gar keine reine rohe Pflanzenkost sei. Hauptgründe für diese – falsche  – Annahme war, dass in geringster Menge bei etwa 90 ° C gepopptes Amaranth enthalten war, das bei langer Lagerung ein Verbacken der Trockenmischung verhindern sollte, und dass bei der Walzentrockung von Früchten . zwangsläufig – auch mit höheren Temperaturen gearbeitet wurde . Das folgende durchaus lästige Verwaltungs- und Gerichtsverfahren ging aus wie das Hornberger Schießen, weil auch das als Rohkost gilt, das nur zum Zwecke der Trocknung kurzzeitig höheren Temperaturen ausgesetzt wird (Gießener Rohkoststudie).

Dies Vorgänge sind heute Geschichte.  An sie fühlte ich mich jetzt lebhaft erinnert, als ich vor Tagen einmal dazu überging, meiner morgendlichen nativen Kost den Inhalt zweier Kapseln des Vitaminpräparates B-Komplex 100 Stress Forte von Vita Natura beizumischen. Seit langem verrühre ich ja jeden Morgen einen gestrichenen Esslöffel nativer Kost (ca. 7,5 g) mit einem gefüllten Esslöffel Apfelmus oder anderen Kompotts. Die feucht-halbfeste Mischung nehme ich dann mit einem Teelöffel in kleinen Bröckchen auf und trinke dazu schluckweise 1 Glas Wasser. Am Ende trinke ich noch einen guten Schluck Wasser hinterher. Das ist alles.

Durch das Vitaminpulver hat sich als erstes eine deutliche Bereicherung des Geschmacks meiner Mischung ergeben. Das Vitaminpulver verleiht der Mischung einen etwas „spitzen“ gewürzähnlichen Gesdhmack, der m.E. vom enthaltenen Alfalfa- und dem Wasserkressepulver sowie der Pteroy1monoglutaminsäure, Cyanocobalamin und D-Biotin herrührt.

Warum aber suche ich überhaupt Vorteile durch die Beimengung des Vitaminpulvers?

Ich weiß, dass mir Vitamin B 1 selten fehlen wird,, s. http://www.essenspausen.com/vitamin-b1-kommt-nicht-mit-fast-food/. Dafür esse ich viel zu gern Nüsse, die viel davon enthalten. Bei den anderen B-Vitaminen , nämlich B2, Niacin (B3), Pantothensäure (B5), B6, Biotin, Folsäure und Vitamin B 12 bin ich mir nicht ebenso sicher, s. http://www.essenspausen.com/achten-sie-auf-ihr-vitamin-b12/.

Was mich aber dazu bewogen hat, selbst einmal eine kurmäßige Anwendung (60 Tage x 2 Kapseln am Tag) zu versuchen, waren die von Vita Natura auf dem Produkt angegebenen Vergleichsmengen für jeweils 2 Kapseln über den sog. RM-Wert.

Mit dem RM-Wert wird der Prozentsatz der Referenzmenge für einen durchschnittlichen  Erwachsenen bei der täglichen Aufnahme von 8.400 kJ = 2.000 kcal mit der Nahrung angegeben. Die Prozentsätze sind enorm hoch:

100 mg reines Vitamin B1 aus dem Präparat entsprechen danach sage und schreibe 9091 %,bei Vitamin B2  7143 %, bei Niacin 625 %, bei Panthotensäure 1667 %, bei Vitamin B6 7143 %, bei Biotin 200 %, bei Folsäure 400 % und bei Vitamin B 12 sind es immerhin 4000 %!

Ich weiß zwar nicht im Einzelnen, welche tägliche Nahrung da zugrunde gelegt wurde. Aber dass im Vergleich zum Gehalt des Vita Natura Präparates mit der Durchschnittsernährung Tausende Prozente weniger an diesen wichtigen Vitaminen im Körper ankommen, hat mir doch zu denken gegeben.

Nach meiner Einschätzung, ist es für viele Menschen interessant, bei den wichtigen B-Vitaminen  nachzusteuern, weil der Vitalstoffreichtum ihrer Ernährung doch oft sehr ungewiss ist. Da allerdings sollte eine kurmäßige Anwendung mit großen Intervallen reichen, weil die B-Vitamine erfreulicher Weise lange im Körer gespeichert werden.

 

Macht es aber nicht  Sinn, native Kost als lupenreine Rohkost zu essen?

Mein einer Esslöffel native Kost, auf den ich mich jeden Morgen zum Verzehr auf leerenMagen bewusst beschränke, ist in der Tat eine lupenreiche Rohkost ohne jede Beimengung gekochter, gebackenrer oder gebratener Nahrung. Gebe ich da aber einen guten Esslöffen Kompott hinzu, habe ich bereits eine Mischung aus roher und gekochter Nahrung. Es gibt keinen vernünftigen Grund, das nicht zu tun. Der Verdauungsapparat verdaut und versttoffwechselt beide nebeneinander oder zugleich.

Ebenso ist es aber auch mit dem Vitaminpräparat, das zwar ausschließlich aus Pflanzenstoffen extrahiert ist, aber keine Rohkost ist. Auch diese Stoffe werden parallel neben oder zusammen mit anderer Nahrung vom Körper aufgenommen und verwertet.

Mischen von Nahrungsbestandteilen unterschiedlichen Verarbeitungsgrades ist seit jeher normal.Dass man rohe Nahrung zu einem gewissen Teil sinnvollerweise erst zur Beendigung des Kochens von Seisen hinzugibt, damit wertvolle Geschmacks- aber auch Inhaltsstoffe erhalten bleiben, weiß jeder erfahrene Koch. Mit dieser Methode halten sich ja auch seit Jahrtausenden die Chinesen gesund. Sie kochen mit hoher Temperatur, die Errger abtötet, sie kochen aber so schnell, dass die meisten Enzyme in der Nahrung erhalten bleiben.