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Libet-Experiment zum freien Willen

Erstellt von r.ehlers am Freitag 26. August 2016

Ich will hier in aller Kürze das weltberühmte Libet-Experiment für die Leserbeschreiben, die davon noch wenig gehört haben. , Bis heute ist es  für viele Naturwissenschaftler und Philosophen die Grundlage für die Leugnung eines freien Willens.  Ich sehe darin nur ein Beispiel dafür, wie  leichtfertig oft mit nur scheinbar logischen Erklärugen innerhalb akribischer wissensachftlicher Arbeit die offenbaren Grenzen der menschlichen Erkenntnis überschritten werden.

Der amerikanische Physiologe Benjamin Libet stieß im Jahr 1965 auf Experimente mit dem Elektroencephalographen (EEG) durch William G. Walter, Hans Helmut Kornhuber und Lüder Deecke, die ergeben hatten, dass bei einer einfachen Handbewegung die die motorische Ausführung einleitende Nervenanregung eine ganze Sekunde vor der tatsächlichen Ausführung der Bewegung stattfand. Weil er den Eindruck hatte, dass die gefühlte Zeit zwischen dem Entschluss und seiner Ausführung viel kürzer ist, unternahm er das folgende Experiment:

 

Bild: Wikipedia CCBYSA 3.0

Libets Experiment: (0) Ruhe, bis (1) das Bereitschaftspotential gemessen wird, (2) der Proband wird seiner Entscheidung bewusst und merkt sich die Position des roten Punktes und (3) handelt.

Die  Probanden wurden gebeten, einen beliebigen Zeitpunkt zu wählen, um die rechte Hand zu bewegen, sowie sich den Stand eines  Punktes auf dem Umlauf  einer Uhr zu jenem Zeitpunkt zu merken. Es zeigte sich, dass der Zeitpunkt, zu dem den Probanden ihre willentliche Entscheidung bewusst wurde, in jedem Fall deutlich nach dem Zeitpunkt des Beginns der Nervenaktivität im motorischen Kortex des Gehirns lag, dem die Ausführung der Bewegung folgte.

Gerade hatte ich in meinem Beitrag über Selbststeuerung und Autosuggestion über das neue Buch von Joachim Bauer geschrieben, der en umgekehrten Weg wie Libet gegangen ist. Mit einem kernigen Spruch von Habermas lehnt Bauer die Schlussoflgerungen von Libet ab und erklärt stolz, den Nachweis der Existenz des freien Willens gefunden zu haben. Für beide gilt indes, dass sie die Grenzen der Fähigkeit des menschlichen Geistes nicht beachten.

Wir sind Lebewesen mit einem Selbstbewusstsein, das wie die Fähigkeit zum logischen Denken und zum Erleben von Gefühlen Teil unserer mentalen Ausstattung ist. Eine andere Quelle für die innere Entstehung eines Willens hat man nie gefunden, insbesondere nicht losgelöst von den unzähligen Einwirkungen von innen und von außen, die darauf Enfluss nehmen. Ein Beweis für die Nichtexistenz ist das allerdings ebenso wenig wie es einen Beweis für andere Phänome wie etwa einen Schöpfergott gibt, die wir uns ausmalen aber nicht begreifen können.