Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Kluge Ernährungsfragen

Erstellt von r.ehlers am Mittwoch 25. Juni 2014

Von: …@hispeed.ch]
Gesendet: Dienstag, 24. Juni 2014 18:19
An: Rolf Ehlers
Betreff: native Kost

Lieber Herr Rolf Ehlers

Ich weiss nicht, ob ich Ihnen auf diesem Wege gesundheitliche Fragen stellen darf und Sie diese beantworten. Falls dies nicht so ist, bitte ich Sie, mir das mitzuteilen.

Mit Interesse bin ich auf Ihre Internet Seite gestossen. Das Thema Ernährung ist wohl eines meiner Lebensthemen, beschäftige ich mich mit gesunder Ernährung schon seit meiner Jugend.

Vieles habe ich ausprobiert, erprobt und immer darauf geachtet, wie mein Körper und meine Psyche darauf reagieren. Oft bin ich verwirrt, denn widersprechen sich die verschiedenen Ernährungsformen.

Ich habe mich von Dezember 2009 bis etwa Juli 2013 von 80% veganer Rohkost ernährt – anfangs sogar fast 100%. Es ging mir anfangs auch sehr gut, obwohl ich stark abgenommen hatte und untergewichtig war, doch ich fühlte mich sehr gut. Dann kamen Mangelerscheinungen wie Eisenmangel, B12 Mangel. Ich supplementierte und habe die Werte nun im Griff. Nehme Ayurvedische Eisenkräutertabletten, Vitamin B12 Lutschtabletten und ab und zu Vitamin D3. Auch mache ich immer wieder Pausen.

Was jedoch mit der Rohkost das grösste Problem war, dass ich meine Milz auskühlte. Meine Menstruation blieb aus, die Libido verabschiedete sich und auch war ich moralisch nicht auf der Höhe. Ich verspürte eine Traurigkeit auch war ich oft unterkühlt – körperlich wie psychisch. Mir fehlte es an Wärme.

Von der Theorie der Rohkost bin ich immer noch überzeugt, doch die Praxis zeigte bei mir etwas anderes. Unter Kontrolle einer Ärztin, die chinesiche Medizin mit neuen Ernährungsformen kombiniert, begann ich vermehrt wieder zu kochen. Anfangs verfiel ich in das andere Extrem, und ass vorallem gekocht. Nun mische ich wieder. Wobei ich noch immer vermehrt meine Nahrung koche. Auch esse ich nun ab und zu Eier oder Ziegenrohmilchkäse, Schafjoghurt oder Schafrohmilchkäse.

Jedes Jahr mache ich einen Bluttest bei meinem Hausarzt. Diesen April waren alle Werte sehr gut. Auch das „gute Cholesterin“, Eiweiss, Ferritin, B12, D3, Kalzium etc. Nur ein Wert war extrem hoch – das Beta Carotin. Schon vor einem Jahr lag es bei 1800 (normal 300 bis 1500). Meine Handflächen sind sehr orange/gelblich und meine Gesichtsfarbe ist sehr braun – teilweise auch orange, was sehr auffällt, bin ich doch ein hellhäutiger Typ mit roten Haaren und Sommersprossen. Auch werde ich oft auf meine Gesichtsfarbe angesprochen, was langsam mühsam wird. Auch stört es mich sehr. Ich verzichtete oder reduzierte viele Lebensmittel mit hohem Beta Carotin Gehalt wie Karotten, Gemüsesäfte, Algen, Fenchel, Papaya, Mangos, Grassäfte, grüne Blätter etc. Mit dem Resultat, dass mein Beta-Carotin Wert diesen April bei 2600 lag – noch mehr gestiegen ist. Das ist mir unerklärlich. Mein Leberwerte waren gut, auch mein Vitamin A. Dennoch beschloss ich eine Leber-Kur mit dem Produkt Padma Leber Regulans zu machen. Ich nehme es nun seit 7 Wochen und ich fühle mich gut. Bin viel ausgeglichener, geduldiger, besser gelaunt und es findet eine körperliche Reinigung statt – über den Darm. Kennen Sie sich mit diesem Phänomen aus? Haben Sie eine Erklärung?

Auch wollte ich Sie fragen, wie man die Aminas Kost auch selbst herstellen kann oder ob das Produkt am Besten ist? Das habe ich nicht so eindeutig herauslesen können, da einige Leute schreiben, dass sie selbstgemahlenes Quinoa verwenden!?!

Ich bin sehr verwirrt, was nun gut ist und nicht. Wie ich mich ernähren soll und oft weiss ich nicht mehr, was das Beste ist. Ich führe nun ein Essprotokoll, um zu erfahren, wie mein Körper auf welche Nahrung reagiert.

Auch sah ich die Ausbildung zum Fachberater für holistische Gesundheit bei ZDG, doch diese kritisieren Sie stark.

Ich bin Ihnen für eine Antwort sehr dankbar und grüsse Sie herzlich aus …

Meine Antwort:

 

Liebe Frau …

ich bin froh und dankbar, so ausführlich von Ihnen zu hören. Ihre Leidensgeschichte ist typisch für eine ganze Schicht aufgeklärter kluger Menschen, die nicht in den Tag hinein leben, sondern hinschauen was sich bei ihnen und in der Welt tut und die auch verstehen wollen, warum eine Sache gut ist und die andere nicht. Ich halte das nicht nur für einen sympathischen, sondern letztlich für den allein „richtigen“ Weg des Herangehens an die Welt und an das eigene Schicksal.

Ich habe nach der Entdeckung der unglaublich intensiven und weitreichenden Wirkungen des nüchternen Verzehrs nativer Kost die Vertiefung des Wissens darüber und seine Verbreitung für die letzten Jahre meines Lebens zu meiner Lebensaufgabe gemacht, weiß aber darum, dass nie wirklich festzumachen ist, was wirklich zählt. Vielleicht sollen wir doch nur das Leben genießen ohne uns darum zu scheren, was alles dumm oder gar entsetzlich ist in unserer Welt!? Lange leben wir sowieso nicht und die Zukunft ist nie auch nur zu erahnen. Ich habe mir einen Satz Erklärungen und Wertvorstellungen zurecht gelegt, in denen ich Kritkfähigkeit,  Menschlichkeit und Liebe zur Natur einfach obenan stelle, vielleicht weil ich das als Essenz meiner Erziehung und Ausbildung und als tragende Tendenz unseres Kulturkreises so übernommen habe wie ein Glaubender die Religion, in die er hineingeboren wurde.

Ihre Suche nach der inhaltlich richtigen Ernährung folgt der Denkfalle, in der unsere ganze Gesellschaft steckt. Eigentlich wissen wir es genau, dass uns bei einer gut gemischten Kost und einem Leben mit ein wenig Bewegung in der freien Natur regelmäßig nichts fehlt, um in Gesundheit und Wohlbefinden alt werden zu können. Aber schon beim Gedanken daran, dass uns doch was fehlen könnte, greifen wir wie wild nach Allheilmitteln, an die wir dann erst einmal leidenschaftlich glauben – bis wir sehen, dass nichts dergleichen funktioniert. Wenn wir nicht dahin finden, unseren Körper so zu versorgen, dass er die mit der in unseren Breiten überall angebotenen inhaltsreichen Nahrung auch wirklich etwas anfangen kann, entwickeln wir jeder für sich sein Spektrum an den selbstgemachten Krankheiten, die wir Zivilisationskrankheiten nennen.

Um uns in der technisierten Welt richtig zu versorgen und uns richtig zu verhalten, geht es nicht anders, als dass wir uns mit den naturgegebenen Wirkzusammenhängen zwischen den Inhalten unserer Nahrung und der Art und Weise ihrer Aufnahme auf der einen Seite und ihrer funktionsrichtigen Nutzung für Körper, Gemüt und Geist eingehend befassen und die Erkenntnisse, die sich uns aufdrängen, auch tatsächlich nutzen. Manche einfache Dinge wissen wir. Kein Sportler wird sich vor einer anstrengenden Leistung den Magen vollschlagen, auch kein Prüfling direkt vor einem Examen.

Manche verstehen, dass Rohkost Wert bewahrt, die beim Kochen leiden oder ganz verloren gehen und integrieren daher wenigstens einen kleinen Teil Rohkost in ihre tägliche Nahrung. Bei jedem richtigen Schritt kann man natürlich gleich wieder schreckliche Fahler machen, was besonders für das Schlingen von Rohkostsalaten gilt.

Mit dem Wissen über die besonderen Wirkungen der nativen Kost, besonders auf die Herstellung der in unserer Gesellschaft allgemein mangelhaften Verfügung über den wichtigsten Gehirnbotenstoff, das Serotonin, habe ich Neuland betreten. Wer einmal weiß, was „sein“ Serotonin für ihn alles zur Herstellung eines harmonischen Gefühlslebens tut und nichts unternimmt, um die seelische Harmonie in sein Leben zurückzuholen – zudem die Kontrolle über Stress, Angst, Schmerz, Zwang und vieles mehr – , wird seinem Anspruch auf ein kluges selbstbestimmtes Leben nicht gerecht. Und natürlich wehren sich seine Systeme wie bei einer Maschine, der der zentrale Steuerstoff fehlt.

Neben den Dingen, die durch den regelmäßigen Verzehr nativer Kost ins Lot gerückt werden, gibt es natürlich auch eine Fülle von spezifischen Störungen. Denken Sie nur an Vergiftungen durch Billig- und Schadstoffe in industriell gefertigter Nahrung. Glücklicherweise hat die Medizin heute Mittel gegen viele durch Viren, Bakterien und andere Störenfriede ausgelöste Krankheiten. Irgendwo in diesem Feld gibt es auch Leberleiden, wie das, mit dem Sie zu kämpfen haben. Ich verstehe nichts davon und auch nicht von den Heilungsmöglichkeiten. Immerhin habe ich von Dr. Dahlke, dem ich allerdings in seine verstiegene Weltanschauung nicht folgen kann, gehört, dass er gerade auf das tibetanische „Padma 28“ schwört wie auf wenig anderes. Beim Padma handelt es sich nur um eine raffinierte Frucht- und Kräutermischung. Es sit sehr gut möglich, dass sie gezielt die Leberfunktionen anspricht.

Erwarten Sie bitte nicht von mir, dass ich Ihnen eine perfekte Mischungsanleitung für die beste funktionierende native Kost mitgebe. Ich bin nun mal der Entdecker dieser Zusammenhänge und der Entwickler und frühere Mithersteller und Vertreiber der Aminas® Vitalkost, währen mein Sohn Dominik mit der Aminas GmbH die Geschäfteheute allein führt. Über die von mir gegründete Gesellschaft für das richtige Essen e.V.(GfE) wie auch in meinen Büchern teile ich schon im Detail mit, welche Bedingungen native Kost erfüllen muss, damit es den lang genug anhaltenden starken Metabolisierungsreiz über das gesamte Darmepithel hinweg gibt. Ich weiß, dass sogar der eine und der andere industrielle Nachahmer Fehler gemacht hat bei der Bestimmung der Konsistenzen der Zutaten, schlimmer noch: sogar bei der Auswahl der Zutaten. Die Aminas® Vitalkost ist – bezogen auf den Kostenanteil einer einzelnen Portion – mit etwa 50 Eurocent so gering, dass sich jedermann das Produkt leisten kann. Da muss ich nicht noch dazu auffordern, dass sich jemand „seine“ native Kost selbst zusammenstellt. Fehler in der Zusammenstellung wären m.E. so gut wie sicher.

Kurz zum Holismus: es kommt darauf an, was man darunter versteht. Wenn damit gemeint ist, dass für uns das wissenschaftliche Prinzip von Ursache und Wirkung zugunsten angeblich herrschender Analogisätze aufgehoben sein soll, bin ich nicht mehr dabei. Das öffnet die Tür für jeden beliebigen Unsinn! Die meisten Menschen lieben den Gedanken an die Ganzheitlichkeit aber aus einem ganz anderen Grunde, nämlich wegen der offenbaren wechselseitigen Bindungen zwischen Körper, Gemüt und Geist und der der wahrscheinlichen gemeinsamen Quelle von Materie und Energie. Da bin ich natürlich wieder dabei. Bei jeder Institution lohnt es sich hinzusehen, ob sie nicht neben vielen vernünftigen Dingen versucht, abwegige Weltanschauungen bei ihren „Followern“ zu verankern.

Ich kann mir denken, dass Ihnen mit Ihrem regen Geist weitere Fragen oder Themen aufkommen, die Sie gern ansprechen möchten. Schreiben Sie mich bitte an, ich lerne selbst durch die Auseinandersetzung damit.

Mit herzlichen Grüßen

Rolf Ehlers