Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Heißhunger

Erstellt von r.ehlers am Donnerstag 23. Februar 2017

heißhunger                                                                                                                 Unbändiger Heißhunger  Bild: Foxy_A/Fotolia

Jeder glaubt zu wissen, was Hunger ist. Schließlich hat ihn schon jeder oft genug gefühlt, auch wenn wir in einem Land wohnen, in dem selbst die Armen und „Abgehängten“ nicht wirklich Hunger leiden müssen.

Weil – wie das wichtige Internetlexikon Wikipedia zeigt – gearde bei so scheinbar einfachen Dingen alles durcheinander wirft was überhaupt geht, habe ich von einigen Monaten einen Beitrag mit dem Titel geschrieben: Der unverstandene Hunger:

www.essenspausen.com/?s=Der+unverstandene+Hunger.

Zum Sonderthema des Heisshungers will ich hier Ergänzendes bringen. Der Heißhunger wird, wie ich in vielen Gesprächen seither festgestellt habe und es auch in anderen Internetportalen feststellen konnte, nämlich besonders viel falsch verstanden.

Der Heißhunger wird ausdrücklich als die Reaktion des Körpers auf das Fehlen von wichtigen Nahrungsinhalten gesehen. Er soll sich dann melden, wenn der Körper dringend Energie uns andere dem Körper dienliche Stoffe vermisse (vgl.z.B. http://www.netdoktor.de/symptome/heisshunger/#TOC2)

Genau das aber ist falsch. Genau so falsch ist es, dass sich Heißhunger meldet, wenn man längere Zeit nichts gegessen hat oder weil man seinen gelernten Essgewohnheiten nachkommen will.

Ohne Berücksichtigung der Ergebnisse der endokrinologischen Forschung kann man dem Phänomen des Hungers nicht nahe genug kommen.

Wichtig zu wissen ist,

  • dass der Heißhunger einen biologisch erzeugten fast unwiderstehlichen Drang zum Essen markiert.
  • Essgewohnheiten haben ihre eigenen Wirkungen auf das Interesse am Essen. Wer viele Mahlzeiten am Tage zu essen gewöhnt ist und wer bei einzelnen oder allen Essgelegenheiten  mächtig zuschlägt statt sich zurück zu halten, strebt auch ohne unwiderstehlichen Drang dazu, so immer weiter zu machen. Dieser Drang zum Essen ist auch ein Hunger, aber einer, der mit Konsequenz und gutem Willen zu kontrollieren ist.
  • Der biologisch zwingende Impuls zum Essen entsteht grundsätzlich nur durch die Ausschüttung des Gewebshormons und Botenstoffes Ghrelin, auch das Hungerhormon genannt. Dieses wird auf den Plan gerufen, wenn die Verdauungsorgane längere Zeit unbeschäftigt sind, also wenn der Mensch längere Essenspausen einhält.

Auf den ersten Blick sollte man meinen, dass es für Menschen, die regelmäßig vom Heißhunger geplagt werden, wegen der Lockung von Ghrelin in den Essenspausen besser wäre, keine solchen Pausen einzulegen. Hier greift aber das oberste Esskontrollhormon Serotonin ein:

Ist der Mensch ausreichend mit dem Botenstoff Serotonin versorgt, verhindert das zwar nicht das Entstehen des Hungerhormons Ghrelin, reduziert aber den dadurch ausgelösen starken Drang zum Essen. Wie ich das Behaoten kann? Darüber gibt es ja (noch) keine Studien! Solange diese Annahme nch nicht konkret in klinischen Studien nachgewiesen ist, handelt es sich um eine Hypothese oder eine Theorie – allerdings bsierend auf tausendfache Erfahrungen von Menschen, die gelernt haben, ihren Serotoninlevel durch native Kost hoch zu halten.

Auch meine Annahme des körpereigenen Aufbaus des Botenstoffes Serotonin durch den nüchternen Verzehr einer kleinen Menge nativer Kost ist erst eine Hypothese oder eine Theorie. Es gibt bei all den komplizierten Stoffwechselvorgängen und ihrer Verflechtung mit den zentralnervösen Funktionen erst einige grundlegende gesicherte Erkenntnisse. Wir brauchen beim Thema der täglichen gesunden Versorgung aber bereits heute die bestmöglichen, d.h. wahrscheinlichsten, Antworten. Allein das Wissen zu akzeptieren, das nach den von der Standardmedizin vorgegebenen Methoden vollständig verifiziert ist, führt dazu, dass wir an einer Fülle guter Problemlösungen vorbeigehen, die uns das Leben sehr erleichtern können.