Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Hart aber Fair: Welche Medizin ist richtig?

Erstellt von r.ehlers am Dienstag 1. April 2014

 

Gestern, am 31.3.2014, 21.00 Uhr in Frank Plasbergs Sendung „Hart aber Fair“ bewies sein Gast, der bekannte Arzt, Moderator und Komiker  Dr. Eckart von Hirschhausen mal wieder, dass er nicht ein Arzt auf komischen Abwegen ist, sondern ein wahrer (Be-)Kenner seines Fachs und zugleich ein aufmerksamer Kritiker der Schwächen der heutigen Medizin und des Gesundheitswesens. Ohne Widerspruch von irgendeiner Seite, aber auch ohne sich zu verbiegen,  schaffte er auf freundliche Weise den Brückenschlag zwischen der traditionellen Medizin und ihren Altenativen in der Naturheilkunde und selbst in der Homöopathie.

Im heftigen Streit zwischen der Homöopathieärztin und Autorin Dr. Irene Schlingensiepen  („Homöopathie für Skeptiker“) auf der einen und dem Biologen und Autor Dr. Christian Weymayr  („Die Homöopathie-Lüge“) auf der anderen war mancher Zuschauer dennoch im Zweifel, was denn nun wirklich dran ist an der Homöopathie. Dies zeigen deutlich die vielen Kommentare auf www.wdr.de/tv/hartaberfair/.  Das Thema der Sendung hieß zwar

„Heilen, egal wie – welche Medizin darf es denn sein“.

Der Schwerpunkt der Sendung hätte in viele Richtungen gehen können. Geeignet hätte sich dazu insbesondere eine Auseinandersetzung mit der Orthomolekularmedizin, die hoch dosierte Nahrungsinhaltsstoffe nutzt, um Krankheiten zu heilen (z.B. Vitamin C und  Q 10). Ich persönlich hätte gern etwas gehört über die gesund erhaltende Kraft der richtigen Ernährung. Auch über die systemischen Schwächen des Gesundheitswesens hätte man m.E. noch sehr viel mehr sagen können.

Aber 75 Minuten sind natürlich keine lange Zeit, wenn auch noch zwei Vertreter am Tisch sitzen, die ganz konträre Meinungen zur Homöopathie vertreten und sich natürlich darüber auslassen wollen.

In meinem hiesigen Beitrag http://www.essenspausen.com/homoopathie-zum-abnehmen/ habe ich mich ausführlich lobend über die besondere Zuwendung geäußert, wie sie den Patienten beim Homöopathen programmgemäß entgegengebracht wird.Ich aber auch aufgezeigt, dass es keine nachvollziehbare Erklärung dafür gibt, wie Wirkstoffe, die durch ständiges Schütteln und Verdünnen in der wässrigen Tinktur einfach nicht mehr zu finden sind, materiell zum Heilerfolg beitragen können (von unheimlichen spirituellen Einflussnahmen will ich besser gar nicht reden). Frau Dr. Schlingensiepen stand in der gestrigen Diskussion auf recht einsamer Flur, als sie sich zur Begründung dieser angeblichen Wirkungen auf die neuesten Erkenntnisse der Quantenphysik bezog. Die Homöopathie ist eben keine Wissenschaft, sondern eine esoterische Bewegung, die die anerkannten Naturgesetze und die Regeln der Logik missachtet, wie ich es in meiner kleinen Geschichte über die Pflanzenzelle „Rohlo“ erläutert habe, s. http://www.essenspausen.com/rohlo-kommt-nicht-in-den-salathimmel/.

Auf seinen fernseherfahrenen Gast und Moderatorkollegen Dr. Eckart von Hirschhausen konnte sich Frank Plasberg in der Sendung bestens verlassen. So wies dieser sehr zu Recht darauf hin, dass Kritiker, die alle Wirkungen der Homöopathie in dem der Heilung zuträglichen Placebo-Effekt mit dem Glauben an die Heilung sehen, auch beachten müssen, dass es einen schädlichen Nocebo-Effekt gibt. Wenn Patienten an die Wirkung der inhaltsfreien Zuckerkügelchen glauben, glauben sie natürlich auch, dass sie ihr Leiden auch ohne die herkömmliche Medizin los werden. Das kann böse enden.