Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Gordon Freeman Fraser: Vordenker des Richtigen Essens

Erstellt von r.ehlers am Mittwoch 15. Juli 2015

Gordon  Freeman Fraser   –  Ernährungsforscher und spiritueller Weisheitssucher

Am 18.10.2015 jährt sich zum 10.Male der Todestag des  1914 in San Francisco geborenen Ernährungsforschers  Gordon Freeman Fraser.  Nach seinem Studium in Deutschland blieb er Deutschland sein Leben lang verbunden, wo er auch den Großteil seiner zehntausend  und mehr Anhänger hatte und hat. Seine Erkenntnisse werden heute fortgeführt im  Verein (vorher Studienkreis) für Gesundheit und Persönlichkeitsentfaltung e.V.  in  Meschede , http://www.gordon-fraser.eu.

Ich will mich hier nicht breit mit seiner interessanten Vita befassen und über die Ergebnisse seiner Weisheitssuche, außer dass ich seinen Gedanken über Gott und die Welt doch ausdrücklich  meinen Respekt zollen will.  Gordon Freeman Frasers unschätzbares Verdienst liegt dennoch eindeutig nicht beim Aufbau eines  insgesamt neuen Verständnisses der Natur und des Menschen in ihr.

Kaum jemand vor ihm hat aber so klar die Regeln für die zur Kunst des richtigen Lebens gehörende Kunst des Richtigen Essens beschrieben. Da genau dies seit langem auch mein Thema ist, fühle ich mich berufen, zu seinen Ausführungen ein paar Sätze zu sagen.

Gordon Freeman Fraser  hat  ein ganzes Konzept  für  die richtige Nahrungsauswahl und ihre richtige Zubereitung entwickelt, von der ich noch lernen kann. Ich nutze in meiner Küche  seit einiger Zeit eine ganze Reihe seiner Rezeptvorschläge. Was das kluge Kochen anbelangt, bin ich mehr ein Kochlehrling und  kann zu seinen  Rezepten nur sagen, dass immer nachvollziehbar ist, warum man die von ihm vorgeschlagenen Zutaten wählen soll (z.B. rohe und milchsaure Produkte), und dass  alle Gerichte einfach und gut nachzukochen sind und schließlich hervorragend schmecken. Ein wichtiger Grund für den besseren Geschmack ist  gewiss die von Fraser betonte bewusste Verinnerlichung des besonderen Gesundheitswertes der Speisen  beim Vorgang des Essens.

Gordon Freeman Fraser wurde zu Lebzeiten und wird auch nach seinem Tode viel von den strammen Wächtern der orthodoxen Lehre im Gesundheits- und `Ernährungswesen wie auch der Religion  als Esoteriker gehandelt und einmal  gar als Kandidat für den Scharlatan des Jahres  verunglimpft.

Eindeutige theoretische Schwächen

Auf http://www.chemieonline.de/forum/archive/index.php/t-176560.html  versteigt sich ein früherer „Anhänger“ Frasers wegen folgender Erklärung Frasers dazu, ihn einen Scharlatan zu nennen:

„Kohlenhydrate machen dick, weil selbige sehr energiereich sind. Kohlehydrate bestehen ja aus Kohlenstoff, Kohlendioxid, Mineralstoffen und Sonnenlicht. Und genau zwischen dem Kohlenstoff sitzt die Energie des Sonnenlichts. Wer dann zu viel dieser Energie z.B. mit Getreide aufnimmt überlädt den Organismus mit Energie und man wird dick. Das erkennt man auch daran, dass Getreide keinen Zucker hat man aber davon trotzdem dick wird, weil der Keimling eben bis zum Entwickeln der Keimblätter über der dunklen Erde, nur gespeicherte Sonnenenergie nutzt.  … Alles klar!“

Diese wolkigen  Darlegungen  Frasers in diesem  wirklich schlecht durchdachten Text sind  in der Tat nicht nachvollziehbar. Er spricht an anderer Stelle auch davon, dass „ der Körper, sowie die inneren Werte des Menschen, die Persönlichkeit sowie alles Existierende im Universum auf dem ständigen Fließen von Schwingungen beruht“ („Vielseitige Ernährung für mehr Energie und Lebensfreude“, S.13),  Er spricht dann auch von Schwingungsverbindungen, die er als Gesetze begreift.  Das alles ist wirklich völlig unausgegoren. Es ist aber auch völlig überflüssig  und beeinträchtigt den Wert seiner konkreten Aussagen in keiner Weise.

 

Richtig Essen als Lebenskunst

Seit meinen positiven Erfahrungen mit dem Verzehr nativer Kost  also seit dem Jahre 2000 versuche ich, das Wissen zu verbreiten, dass der Verzehr von ausreichend zerkleinerter vitalstoffreicher mit Flüssigkeit aufgenommener Pflanzenkost auf leeren Magen einen ganz besonderen gesundheitlichen Wert hat. Ich ahnte nicht, dass Fraser  („Gesundheit bestimmt  unser Leben“,  S. 41 – 57) in seinen Ausführungen über „Grundlegende Gesundheitsthemen “ schon seit 1992 mit absolut überzeugender Begründung  genau diese Meinung vertritt. Ich zitiere einmal im Wortlaut:

„Besondere Bedeutung für Gesundheit und Leistungsfähigkeit haben vitalstoffreiche Getränke wie Gemüsesäfte, Milchsaure Moste, Pflanzenpresssäfte und grüne Kräutergetränke. Sie werden am besten auf leeren Magen getrunken. So können ihre wertvollen Inhaltsstoffe schnell resorbiert und oft schon innerhalb weniger Minuten in den anfordernden Organen wirksam werden. Vor allem für das Gehirn sind diese Getränke von unschätzbarem Wert.“

Fraser wusste um die Zweischneidgkeit des Verzehrs von Rohkost, die einerseits die ganze Fülle der Mikronährstoffe transportiert, aber auch durch ein Zuviel an Fraßgiften problematisch sein kann.  Da bleibt kein Raum für die Propagierung einer Ernährung ohne oder nur mit Rohkost. Fraser ist aber einer der ganz Wenigen, die schon früh die Notwendigkeit des gründlichen Zerkauens der Rohkost erkannt haben. Mit seiner Empfehlung, so lange zu kauen, bis keine festen Bestandteile mehr im Mundraum zu spüren sind, liegt er ganz auf der Linie von Dr. Galina Schatalova. Seine blinden Kritiker jedenfalls haben bis heute nicht begriffen, welchen Wert es hat, dem Magen  die Nahrung nur in voll zerkleinerter Form anzubieten.

Niemand vorher, besonders keiner seiner unfairen Kritiker, hat diese auf Anhieb einleuchtenden  wichtigen Zusammenhänge auch nur thematisiert. Frasers Hinweis auf die besonderer Begünstigung des Gehirns durch diese Essweise lässt mich vermuten, dass er bereits 1992, als die etablierte Wissenschaft erst zu verstehen suchte, welche Aufgaben das Wohlfühlhormon Serotonin hatte, persönlich erlebte, wie sich eine innere Harmonie im Gehirngeschehen nach dem Verzehr solcher nativer Kost ausbreitete. Aber von den Hormonen konnte er noch nicht schreiben, weil sie gerade erst erforscht wurden. Er versuchte, die praktischen Ergebnisse mit seiner Theorie der Energiearten zu erklären,  bei denen er unterscheidet:

  • Gehirnenergie zur Aufrechterhaltung der Gehirntätigkeit;
  • Gehirnregenarationsenergie für die Zellregeneration im Gehirn;
  • Körperenergie   für Bewegungen, Sprechen und andere Körpervorgänge;
  • Körperregenrationsenergie für die Körperregeneration
  • sowie Körperaufladungsenergie, die für alle Energiearten als Unterstützung wirkt.

Man merkt auch hier, dass Fraser sich im Versuch der Erklärung unerforschter Vorgänge relativ viele Freiheiten herausnimmt, so gibt es kaum eine Erklärung  für das, was „Körperaufladungsenergie“ sein soll. Darauf kommt es aber hier auch überhaupt nicht an.

Phantastisch ist, wie Fraser mit der Gehirnenergie die Gehirnbotenstoffe, allen voran das Schlüsselhormon Serotonin, und mit den beiden Regenerationsenergien  das Wachstumshormon Somatotropin ( im Gefolge von Ghrelin) vorweggenommen hat, das – besonders im Schlaf von 22.00 Uhr bis 02.00 Uhr  -die Gensequenzen aller Zellen in Körper und Gehirn scannt und repariert!  In seinen Vorschlägen, wie man eine optimale Gehirnfunktion erreichen kann (S. 56 f.) erklärt er dazu auch noch: „Ausreichend, schlafen. Die intensivste Regenerationsphase des Gehirns erstreckt sich von 21.30 Uhr bis Mitternacht.“ Dass sie noch ein wenig weiter in die Nacht hinein reicht, konnte er noch nicht wissen.

 

Leider kein Hinweis auf die Notwendigkeit von Entspannung und Meditation

Zu den  Erkenntnissen Frasers passte eigentlich sehr gut die Jahrtausende alte Erfahrung, dass der Mensch nur im Loslassen von den Bedrängnissen des Lebens in der Meditation den Weg zu sich selbst findet – und vielleicht zu „seinem“ Gott (s. meine Beiträge zu Buddha und zu  Meister Eckhart). Fraser kommt dem Thema immerhin sehr nahe:

„Bei den meisten Menschen leidet das Gehirn, weil es zu oft für Unwesentliches in Anspruch genommen wird: belanglose Literatur, wertlose Radio- und  Fernsehprogramme, Tagträumerei, Sorgen, zielloses Schaufensterbummeln und ähnliches mehr.  Hierdurch geht dem  Gehirn nicht nur Energie verloren, sondern es  steigt auch  dessen Regenerationsbedarf“.

In seinem  hier und da etwas lockeren Schlussfolgern prangert er versteckt auch falsche Freunde („Nervensägen“) an, die er kennengelernt haben muss, so wenn er über den Wert der Freundschaft spricht, über die Korrektheit der Lebensführung und darüber, dass die „vielseitige und weitverbreitete Sturheit“ am Nachteiligsten von allen menschlichen Schwächen auswirkt , indem sie mit fünf verwandten Schwächen in Verbindung steh: Eifersucht, Kritiklust, Intoleranz, Besserwisserei und Geltungssucht.