Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Glück ist planbar.

Erstellt von r.ehlers am Donnerstag 4. Dezember 2014

Das Glück ist kein leichtes Ding.
Nur sehr schwer finden wir es in uns
und anderswo gar nicht.
Chamfort.

Wir Menschen sind aus der Evolution als Wesen hervorgegangen, die nicht wie die Blumen auf der Wiese auf das Glück warten, von einem zufällig vorbeifligenden Insekt bestäubt zu werden. Wir bauen wie die Bienen, Terminen, Biber und die Vögel selbst an unserem Lebensglück. Für diese Tiere ist es ja das größte Glück ein sicheres Zuhause zu haben. Für uns Menschen natürlich auch ein besonders hoher Wert auf der Skale der Dinge die uns beglücken können. Angeblich wissen die Schwaben dies besser als jeder andere Stamm.

In meinem Buch „Wohlfühlhormon Serotonin. Botenstoff des Glücks. Der körpereigene Aufbau durch native Ernährung“, Via Nova, 2. Aufl. 2014, S. 33 ff, und auf den vorliegenden Seiten der Gesellschaft für das richtige Essen (GfE)

http://www.essenspausen.com/das-glueck-ist-das-groesste-thema-der-menschen/

habe ich bereits aufgezeigt, dass

  • die Präsenz des Glückshormons Serotonin im Gehirn nicht automatisch das Glück der Welt bedeutet,
  • dass es aber ohne seine Präsenz kein Glückserleben gibt.

Gerade in den Weihnachtstagen werden wir, ob wir die Weihnachtsgeschichte selbst glauben oder nicht, jedes Jahr wieder  auf die ewigen Fragen nach dem Glück der Menschen gestoßen.

-de.wikipedia.org-

Schwibbogen mit Schwarzenberger Motiv aus dem „Weihnachtsland“ Erzgebirge

 

Wir brauchen das Glück hier und heute

Viele Tausende Jahre vor der biblischen Geschichte entwickelten unsere Vorfahren auf der Suche nach dem Sinn des Lebens den Glauben daran, dass wir Menschen mit dem Tode nur körperlich zerfielen, dass in jedem von uns aber eine Seele existiere, die ewig lebe. Mochten wir auch auf der Erde ein jämmerliches Leben ohne viel Freude haben, so lockte im späteren Leben das ewige unteilbare Glück. Die Summe der Glücksmomente beschreibt der Koran damit, dass im nächsten Leben auf jeden Gläubigen  „1000 Jungfrauen“ warteten – bestimmt nur eine Allegorie, denn damit wäre der Glückspilz wohl doch etwas überfordert!

Ägyptische Pharaos und chinesische Kaiser ließen sich mit unzähligen Bediensteten und riesigen Lägern an Lebensmitteln und Bedarfsgütern beerdigen, dmit ihnen nach dem Tode auch ja nichts zu einem glücklichen Leben fehle. Für die Christen ist das größte Glück die Gnade Gottes, die den Gläubigen ihre vermeintliche Sündhaftigkeit verzeiht und sie wieder ins Paradies aufnimmt.

Wer nicht jenseitsgläubig ist, kann das Weihnachtsfest aber auch mit Freude im Gedenken feiern, dass wir heutigen Menschen doch das große Glück haben, in einer Zeit zu leben, in der unser individuelles Glück zu unseren Lebzeiten auf der Erde zählt und wir nicht mit einem ungewissen künftigen Glück fern der erlebbaren Realtität vertröstet werden.

 

Nicht beherrschares und planbares Glück

Sicher haben wir nicht den Anspruch auf Wohlstand und Demokratie auf alle Zeiten, wie uns Frau Merkel öffentlich vorgehalten hat. Aber unser Staat ist rechtlich darauf verpflichtet, das Wohl jedes Einzelnen von der Wiege bis zu Bahre zu schützen und nach Möglichkeit zu fördern. Das ist mehr als die Menschheit jemals hatte.

Also freuen wir uns darüber, dass das Maß des Glücks we ein halbgefülltes Glas Wasser eben wenigstens halb gefüllt ist und nicht ganz leer! Freuen wir uns darüber, dass noch keine Terrroranschläge bei uns verübt wurden, deutsche Soldaten noch nicht in Syrien ihr Leben lassen müssen, die Lebensmittel in den Läden nicht alle vergiftet sind und unsere Gerichte manchmal selbst den Politikern die Leviten lesen.

Wir haben zwar diese Entwicklungen nicht selbst in der Hand. Wir entscheiden aber darüber, ob wir uns die natürlich zahlreichen von uns nicht beherrschabaren unglücklichen Umstände „an die Nieren gehen lassen“ oder nicht. Eine große Hilfe zur Gewinnung der richtigen Einstellung ist es, die Verhältnisse aus einem größeren Abstand zu sehen, weil sie dann an Größe und Bedeutung verlieren. Hilfreich ist es auch, konsequent das Glück einfach zu packen, wo es uns begegnet und nicht zu warten bis alle vorteilhaften Bedingungen auf einmal zusammentreffen.

Es gibt kluge Regeln für die Führung eines glückliche(re)n Lebens, die zu kennen sich lohnt. Die großartigste Sammlung solcher Regeln sind das Buch Sirach aus den Apokryphen zur Bibel. Diese Sammlung an Lebensweisheiten ist so überschaubar und doch so umfassend, dass sie Hilfen in praktisch allen Lebenslagen gibt – für meinen Geschmack das schönste Buch der ganzen Bibel! Das Buch Sirach ist nicht nur überzeugender als die berühmten 10 Gebote, die es natürlich integriert. Sirach gibt wieder, was man klugerweise und anständigerweise tun soll – aber einschließlich der gebotenen Ausnahmen. Seine Regeln sind daher nicht so inhaltsleer wie die knappen 10 Gebote, die im Einzelfall dann doch ständig durchlöchert werden, z.B. weil man im Krieg den Feind töten soll.

Von vergleichbar unerhörter Klugheit und zudem gewaltigem Freimut sind die Aphorismen zur Lebensweisheit (Parerga und Paralimomena) des großen Denkers und Moralisten Alfred Schopenhauer. Sie sind geschrieben von 1844- 1850, aber in fast allen Fragen auch heute noch von „fast übermenschlicher Klarheit in Gedanken und Ausdruck“, wie es der Kritiker Alfred Alexander Fiedler hervorhob. In der allgemeinen Öffentlichkeit kursiert auch heute noch das Vorurteil gegen den großen Philosophen Schopenhauer, weil er angeblich gegen die Emanzipation der Frau gewesen sei. Dabei ist das Gegenteil der Fall. Er hielt seinen erzkonservativen Zeitgenossen vor, dass sie bei ihren überholten patriarchalischen Vorstellungen von der geringen Stellung der Frau doch gleich die Peitsche mitnehmen könnten, wenn sie „zum Weibe“ gingen. Boshafter Weise wurde ihm diese Aussage so im Munde verdreht, als wenn er ernsthaft das damals gesetzlich anerkannte Züchtigungsrecht des Mannes gegenüber der Frau (und den Kindern) vertreten hätte. Aber doch nicht Schopenhauer!

Wir schaffen es, die glückhaften Seiten des Lebens zu packen, wenn wir mental gut funktionieren. Das allerdings ist unverzichtbar und kann durch keinen anderen Glücksmoment ausgeglichen werden. Mit der  Förderung des Aufbaus des Wohlfühlhormons Serotonin haben wir erstmals heute ein Instrument, das  uns bei der Planung unseres Glücks wirklich helfen kann.