Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Ernährung, Nahrungsergänzung und Medizin

Erstellt von r.ehlers am Dienstag 2. Oktober 2012

Sachbezug: Allg.  Gesundheitsfragen + Serotoninaufbau

Strukturformel von (S)-Tryptophan

Die essenzielle Aminosäure L-Tryptophan

-naturheikunde-lexikon.de-

Ich schreibe hier einmal  Grundlegedes über Ernährung, Gesundheit und Heilung, das aber indirekt einen Bezug zum großen Thema der Kontrolle des Körpergewichts hat.

  1. Der Mensch als Kunde im Gesundheitswesen

Die Welt hat sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr ökonomisiert, was unsere Sprache deutlich wiederspiegelt. Krassestes Beispiel ist die Neuregelung in der Arbeitsverwaltung, die aus Antragstellern beim Arbeitsamt Kunden der Bundesanstalt für Arbeit bzw. deren Arbeitsagenturen gemacht hat. Eine alte Sprachverwirrung gibt es bei der Bezeichnung des  Klientels der Heilpraktiker, die das Gesetz als Kunden anspricht, die sich aber als Patienten fühlen. Schließlich sind Heilpraktiker auch Angehörige der Heilberufe, die, wenn auch in Grenzen, berechtigt sind, Diagnosen zu stellen, intramuskuläre Spritzen zu setzen und Heilmittel und Behandlungswege zu empfehlen. Beim Arzt gibt es solche sprachlichen Verwirrungen nicht. Zum Arzt geht man, weil man im Krankheitsfalle Hilfe sucht und behandelt werden will. Da ist man doch Patient und nicht Kunde, oder? Auch beim Tierarzt  fühlt sich der Halter nicht als Kunde des Arztes, sondern als Begleiter seines kranken Tieres, das Hilfe braucht. Natürlich ist jeder, der das Recht auf eine Ware oder eine Dienstleistung erwirbt, ein Kunde. Aber so technisch wollen wir das bei bestimmten sehr persönlichen Leistungen nicht haben. Man ist ja auch nicht Kunde des Pastors oder der Kirche, wenn man dort heiratet, sein Kind taufen oder seine Lieben zur letzten Ruhe geleiten lässt!

Spätestens wenn das ärztliche Rezept in der Apotheke eingelöst wird, ist man allerdings auch als Kranker wieder Kunde, also Käufer einer Ware. Bei guten Apothekern denkt man hingegen nicht in diesen Kategorien, weil sie den Kunden persönlich ansprechen und ehrlich beraten. Sieht man aber mal kritisch hin, wie oft der Arzt nur ein paar Minuten für den Besuch eines Patienten zur Verfügung hat und wie oft nach schneller Diagnose die noch schnellere Verschreibung eines Arzneimittels erfolgt, gewinnt man indessen den Eindruck, dass beim Arzt nur der nachfolgende Verkaufsvorgang in der Apotheke vorbereitet wird. Das Ergebnis des Arztbesuches beschränkt sich dann darauf, dass ich ein raffiniertes Produkt in die Hände kriege, mit dem ich die Symptome meiner Beschwerden angehen kann.

Dass die Bemühungen um die Beseitigung gesundheitlicher Störungen kein schnödes Geschäft sind, hat historische Gründe. Woher die vielen Krankheiten kommen, weiß man auch heute nur zum Teil.

Als man noch zum Medizinmann ging, lag das das Wissen um die Entstehung der Krankheiten (Ätiologie) noch viel tiefer im Dunkeln. Das Auftreten des Medizinmannes hatte etwas Mystisches, fast etwas Heiliges. Seine Arbeit tat er natürlich nicht umsonst. Anders als die alten Medizinmänner haben die heutigen Mediziner, deren Arbeit in den Augen der meisten Menschen immer noch von einem geheimnisvollen Nimbus umgeben ist,  eine ganz und gar unheilige mächtige Konkurrenz bekommen. Dieser Konkurrenz können sie, wenn sie klug sind, nur Herr werden, wenn sie sich nach dem amerikanischen Motto: „If you can’t beat’ em, join em“ mit ihr zusammentun. Das klingt wie ein Rätsel, ich löse es daher alsbald auf.

  1. Schwere Konkurrenz für die Medizin

Gesundheit ist heute längst nicht mehr erst dann ein Thema, wenn sie verloren gegangen ist und wir mit Krankheiten, bzw. ihren nachteiligen Auswirkungen, den Symptomen, zu kämpfen haben. Die Verwalter unseres staatlichen Gesundheitssystems wissen sehr wohl, dass dieses System extrem schrumpfen würde, wenn von mehr oder minder allen Bürgern die längst gesicherten Erkenntnisse darüber voll genutzt würden, wie der Entstehung der meisten Krankheiten vorgebeugt werden kann. Das Zauberwort heißt Prävention von oder Prophylaxe gegen Krankheiten. Prävention heißt zu Deutsch Vorbeugung gegen Krankheiten; Prophylaxe sind die Hindernisse, die dem Eintritt von Krankheiten entgegengestellt werden.

Aus geschäftlicher Sicht, d.h. wenn es um den im System erzielbaren Profit und nicht um die Gesundheit der Bürger geht, ist die Prävention von Krankheiten der größte Feind des Gesundheitswesens, insbesondere der Pharma- und der Medizingeräteindustrie.

Im Ansatz hat schon Hippokrates gewusst, dass zwischen Nahrungsmitteln und Heilmitteln eine innere Verbindung besteht, wie ich hier auch im Beitrag von 6.4. 2012 – Apropos: Nahrungsmittel sind keine Heilmittel – ausgeführt habe. Wie auch die Lebensmittelgesetze richtig definieren, sind Lebensmittel, die der Versorgung des Körpers mit den von ihm benötigten Energieträgern und Baustoffen dienen, keine Heilmittel. Sie werden vom Gesetz nur wie solche kontrolliert, wenn ihnen vom Anbieter Heilwirkungen zugesagt werden. Dass Lebensmittel tatsächlich gesundheitliche Störungen beseitigen können, weiß man schon beim Wasser, dem wichtigsten aller Lebensmittel. Die Symptome des Verdurstens, die nach langer Trinkpause auftreten, verschwinden nämlich alsbald, wenn der Mensch wieder trinkt. Noch nie hat jemand deshalb gemeint, dass Wasser ein Heilmittel wäre.

In genau dem Sinne ist Vitamin C auch kein Heilmittel gegen Skorbut, auch wenn ihre Symptome, die nach langer Entbehrung dieses Vitamins aufkommen, nach neuer Zufuhr nicht erneut auftreten. Einmal wegen des Mangels verfaulte Zähne bringt es nicht zurück. Ganz ähnlich verhält es sich mit der Verfügung über das Vitamin B 3 und Beri-Beri und das Vitamin B 12 und Perniziöse Anämie. Diese Kette lässt sich indes endlos lang verlängern um all die vielen Energieträger und Mikronährstoffe, die für unsere Versorgung und die Aufrechterhaltung der Funktionen von Körper, Geist und Gemüt notwendig sind. Jedem Mangel eines benötigten Stoffes stehen seine spezifischen Störungen gegenüber. Das ganze System wird dadurch noch umfassender, dass unser Körper eine große Zahl von Funktionsstoffen, insbesondere Hormone, noch selbst herstellt und der Unterversorgung mit ihnen auch umfassende gesundheitliche Störungen folgen.

Wenn man das so betrachtet, sind dann diese Störungen, die allein der Fehlversorgung mit lebensnotwendigen Stoffen geschuldet sind, eigentlich Krankheiten? Vom Sprachverständnis her ist jede Störung der Funktion eines Teiles des Körpers, eines Organs, der Psyche oder des ganzen Organismus eine  Krankheit. Vitamin C beseitigt daher Skorbut, was eine Krankheit ist, ist aber dennoch kein Heilmittel, weil es nur einen Mangel behebt.  Es ist eben die einzige dagegen angesagte Prophylaxe.

Weitere Mangelfolgeschäden treten nach Herstellung ausreichender Versorgung nicht mehr auf. Krankheiten, die auf solcher Unterversorgung beruhen, brauchen oft zur Behebung der bleibenden Schäden durch ihren Eintritt zur Linderung der Schmerzen und Behebung der einmal eingetretenen Fehlfunktionen arzneiliche Heilmittel. Man muss aber endlich aufhören, nach einem Heilmittel gegen die Krankheit selbst zu suchen, womit sich die Wissenschaften allerdings bis zum heutigen Tage fortlaufend beschäftigen. So sieht die Medizin in starkem Übergewicht die Krankheit Adipositas und sucht daher hartnäckig, aber erfolglos, ein Medikament zum Abnehmen. Sobald der Grund für die Entstehung einer Krankheit erkannt ist, ist dieser selbst zu beseitigen. Medikamente machen dann nur noch Sinn, wenn die einmal eingetretenen Folgen eine Besserung der nachteiligen Auswirkungen verlangen.

Eine andere Frage ist die, ob dann, wenn das Fehlen von Substanzen Krankheiten verursacht hat, die (Wieder-) Aufnahme  ihrer Versorgung mehr leisten kann als nur den Patienten im Sinne von Vorbeugung und Prophylaxe  vor neuen Schäden zu bewahren. Dabei geht es nicht darum, wie stark nach einmal eingetretenem Schaden die bisher fehlenden Substanzen zu verwenden sind, um alle neuen Störungen möglichst im Keim zu unterbinden. Da kann ich mir sehr gut vorstellen, dass eine r hohe Dosierung sehr gut anschlägt, wie das aus der Praxis der Orthomolekularen und der Mitochondrialen Medizin berichtet und auch belegt wird. Es ist dies die grundsätzliche Frage nach der Wirksamkeit solcher meist als alternativ aufgefasster Medizin. Das Griechische „orthos“ bedeutet  „richtig“, es ist also die Frage, ob die Zufuhr der richtigen Mikronährstoffe die Folgen der Erkrankung beseitigen kann. Stellen Sie sich ein Gewebe vor, das durch das Fehlen von Vitamin C regelrecht morbid geworden ist, so dass sich z.B. das Fleisch vom Körper trennte und die Zähne ausfielen. Solche unwiderbringliche Schäden sind mit keiner Substanz der Welt behandelbar. Wenn Schäden aber nur so schwer sind, dass sie noch reparierbar oder die Schadstellen wie beim Krebs abkapselbar sind, liegt der Gedanke nahe, gerade bei den bisher fehlenden Stoffen das Heil zu suchen. Wir wissen ja heute um die umfassenden Fähigkeiten unseres Körpers, Schäden auszubessern. Täglich werden beispielsweise das Erbgut unserer Körperzellen und das Erbgut der in ihnen gefangenen Mitochondrien, der Verbrennungskammern, der zerstörerischen Kraft von Strahlen aus dem Weltraum und aus der Erde ausgesetzt. Seit einigen Jahren wissen wir, dass  unsere Körper über komplizierte Mechanismen verfügen, das Erbgut wieder zu reparieren. Neuerdings wissen wir aus Beobachtungen in der Natur in Tschernobyl und im Labor, dass diese Fähigkeit zur Reparatur sogar trainierbar ist.

Der Pharmaindustrie, sofern sie nicht längst auf den Zug aufgesprungen ist und hochdosierte Mikronährstoffe als Heilmittel anbietet, kann der Zug hin zur Orthomolekularen Medizin und der Verschreibung hoch dosierter Nahrungsergänzungsmittel nicht schmecken. Wenn dadurch häufige Krankheiten zurückgefahren werden, ist für viele patentierte Chemikalien, die die Pharmazie sich so hat einfallen lassen, nicht mehr viel Platz.

  1. Vorbeugung gegen Krankheiten durch gesunde Nahrung

Die Summe der benötigten Nährstoffe, also aller Vitalstoffe,  muss entgegen weit verbreiteter Auffassung nicht täglich in den Körper eingebracht werden. Der Körper hat nämlich umfangreiche Speichersysteme für Energieträger und auch alle anderen im Körper benötigten Stoffe, die sinnvollerweise auch benutzt werden sollten. Beste Speicher sind neben den Fettdepots und den Ketonkörpern in der Leber unsere von Experten bis auf 100 Billionen an der Zahl geschätzten Körperzellen und die interzellulären Räume, also das gesamte Körpergewebe.

Die erste Energie holt sich der Körper aus der Blutglucose. Ist diese weitgehend verbraucht und geht Insulin daher aus dem Blut zurück, verbraucht der Körper zunächst die direkt in den Muskelzellen des Körpers gespeicherte Muskelglukose. Außer für erhöhten Bedarf wie im Sport oder harter Arbeit kommen unsere Skelettmuskeln, die neben dem Gehirn die Hauptabnehmer für die aus Kohlenhydraten gewonnenen Glykogenkörper sind, mit ihrem eigenen durchschnittlich 400 g Glykogen schon recht weit. Wird mehr gebraucht, setzt mit Hilfe der aufkommenden fettabbauenden Hormone die Fettsäureoxidation ein. Daneben greift der Körper zu dieser Zeit auch auf Nahrungsproteine als Energielieferanten zurück, die er wie die Fette erst in der Leber in Glukose umbaut. Den Wechsel von einer Energiequelle zur anderen und zurück beherrscht unser Körper von Geburt an und verlernt ihn auch nie. Es ist daher Unsinn, wenn uns immer wieder vorgehalten wird, dass wir morgens, weil wir nachts stundenlang keine neuen Energieträger aufgenommen haben, erst einmal unsere Energiespeicher wieder auffüllen müssten. Im Ergebnis lässt sich sagen, dass ein Mensch drei Wochen ohne Aufnahme neuer Energieträger schadlos überstehen kann. Wie aber ist es mit den Vitaminen und anderen Vitalstoffen?

Genau genommen ist der menschliche Körper ein einziger riesenhafter Speicher, dem es sogar gut tut, immer wieder mal weitgehend entleert und wieder gefüllt zu werden. Wir kennen das doch aus aller Technik, dass Speichersysteme – man denke nur an wiederaufladbare Akkumulatoren, auch Autobatterien- , regelmäßig genutzt werden müssen und nicht ständig ganz gefüllt sein dürfen, wenn sie ihre Funktionsfähigkeit behalten sollen.

Unser Körper speichert aber nicht nur die Energieträger. Er hat auch umfangreiche Speicherkapazitäten für die große Zahl der Mikronährstoffe wie die Vitamine, Enzyme, Mineralstoffe und Spurenelemente, die für den Auf- und Abbau der Körperzellen und den Ablauf der chemischen Prozesse beim Umbau der Energieträger in den Verbrennungskammern der Körperzellen in unsere Körperenergie Adenosintriphosphat (ATP) unerlässlich sind. Diese Mikronährstoffe werden in noch größerer Menge gebraucht, um die Rückstände aus diesen chemischen Prozessen, aggressive Moleküle, die man freie Radikale nennt, zu neutralisieren.

Es ist gut zu wissen, wie weit die Speicherkapazitäten des Körpers auch für die Mikronährstoffe reichen. Glaubt man der Industrie, müssen wir darauf achten, fast alle diese Stoffe praktisch kontinuierlich aufzunehmen. Insbesondere wasserlösliche Vitamine könne der Körper kaum speichern, heißt es. So gibt es heute Vitamin C als Präparat in Zeitkapseln (Retardtabletten), weil man festgestellt hat, dass dieses essenzielle Vitamin schon 1 – 2 Stunden nach der Aufnahme nicht mehr im Blutstrom zu finden ist. Aber damit ist es doch beileibe nicht bereits verbraucht, weil es im Körper gespeichert ist. Neben den Speichersystemen hat der menschliche Körper hervorragende Transportsysteme, mittels derer die gespeicherten Stoffe schnell an jeden beliebigen Ort des Körpers gebracht werden können. Im Vordergrund stehen die Kreisläufe von Blut und Lymphe. Bekannt ist aber auch, dass es Transporte von Zelle zu Zelle gibt.

Die fettlöslichen Vitamine werden zusammen mit den Nahrungsfetten gespeichert. Nach regelmäßiger ausreichender Zufuhr ist daher erst nach relativ langen Zeiträumen mit einer möglichen Unterversorgung zu rechnen. Bei ihnen wird – ob zu Recht oder nicht, kann hier dahinstehen – in Teilen der Literatur die Gefahr einer Überdosierung diskutiert, weil der Körper nicht in der Lage sein soll, größere überschüssige Mengen davon auszuscheiden. Wasserlösliche Vitamine sind entgegen überholter Annahme doch speicherbar, wenn auch nicht unbegrenzt. Ihre Speicherkapazitäten sind immerhin so groß, dass niemand, der sich regelmäßig halbwegs vernünftig ernährt, auch nur einen Tag seines Lebens mit einer Unterversorgung rechnen muss.

Allgemein werden folgende Speicherkapazitäten für Vitamine beider Arten angenommen:

Vitamin A:  bis zu  2 Jahre

Vitamin B 1: bis zu 2 Wochen

Vitamine B 2, B 3, B 6, C, und K: 2 bis 6 Wochen

Vitamin B 12:  3 bis 5 Jahre

Vitamin E:  6 bis 12 Monate

Vitamin D und Folsäure: 3 bis 4 Monate

Nicht vergessen sollte man auch, dass die Darmflora viele Vitamine selbst herstellt, was bei diesen Zahlen nicht berücksichtigt ist. So stellen die Bakterien des Dickdarms aus den Inulinen, hoch komplexen Kohlenhydraten, die von den körpereigenen und den Nahrungsenzymen im Dünndarm nicht verstoffwechselt werden können, das in der Nahrung selbst so seltene wichtige Vitamin B 12 her. Selbst aus fein zerkleinertem Zellstoff aus den Hüllen der Zellen unserer Nahrungspflanzen vermögen die Bakterien des Dickdarms noch Vitalstoffe herzustellen.

In der Öffentlichkeit hört man kaum etwas von der großen Speicherfähigkeit des Körpers u.a. für die Vitamine. Dagegen wird uns aber suggeriert, dass wir täglich für Nachschub sorgen müssten, um den Tagesbedarf an ihnen decken zu können. Dabei reicht es, wenn nur von Zeit zu Zeit Nachschub für die sich nur langsam verbrauchenden Vitamine in den Körper kommt. Ähnliches gilt auch für die Mineralstoffe und alle anderen Mikronährstoffe.

Wenn es auch verfehlt ist, sich Tag für Tag auf die Jagd nach den wertvollen Nahrungsinhaltsstoffen zu machen, so zeigt schon die vorstehende Übersicht, dass darunter einige wichtige Vitamine sind, die schon 2 Wochen nach der Aufnahme verbraucht sein können. An einer regelmäßigen Zufuhr von besonderen Vitalstoffen führt daher kein Weg vorbei. Wenn mengenmäßig genügend Energieträger und Vitalstoffe aller Art in den Körper kommen, sind 2Wochen für alle diese Stoffe die entscheidende Frist: Wer alle 2 Wochen mit der Nahrung genug von allen im Körper unverzichtbaren Vitalstoffen aufnimmt, ist auf der sicheren Seite. 

Es schließt sich die Frage an, wieviel von allem in der Nahrung denn genug ist.

  1. Weniger ist mehr

Anders als in China, das seit Jahrtausenden über eine bemerkenswert erfolgreiche Esskultur verfügt, essen bei uns fast alle Menschen nach dem Motto „sicher ist sicher“ und konsumieren täglich wahre Unmengen an Nahrung. Wieviel wir wirklich wovon brauchen, wird uns nicht gesagt. Wir können es auch nur schwer irgendwo nachlesen.  Mein subjektiver Eindruck ist, dass es „der Wirtschaft“ nur Recht ist, wenn nicht bekannt wird, wie wenig wir wirklich benötigen, um in Bestform zu kommen.

Wenn viele Menschen aufhörten, täglich viel mehr in sich hinein zu stopfen als sie brauchen, gingen ja die Umsätze in den Geschäften zurück. Dass wir dann viel Nahrung über hätten, die andere ernähren könnte, interessiert nicht. Wie sollte man solche Überschüsse auch verteilen ohne das Preisniveau zu zerstören?

Ich gebe einmal ein Beispiel über die von uns benötigten Mengen an Mikronährstoffen mit der Aminosäure Tryptophan.

„Tryptophan ist eine essentielle Aminosäure. Das bedeutet, dass sie mit der Nahrung aufgenommen werden muss, da der Körper sie nicht selbst herstellen kann. Das aufgenommene Tryptophan wird vom Körper zum Aufbau verschiedener Proteine (Eiweißstoffe) verwendet, aber auch um daraus verschiedene Hormone herzustellen, etwa Serotonin und Melanin. Die Aminosäure ist auch die Vorstufe von Niacin (Vitamin B3), das an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt ist und für die Erneuerung der DNA, aber auch von Nerven-, Haut- und Muskelzellen ist. Tryptophan ist in vielen Nahrungsmitteln enthalten, etwa in Geflügelfleisch, Eiern, Vollmilch, Walnüssen und Haferflocken. Es ist nicht bekannt, wie hoch der Tagesbedarf an Tryptophan ist, vermutlich ist das von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Schätzungen schwanken zwischen drei und sechs Milligramm Tryptophan pro Kilogramm Körpergewicht für Erwachsene.“

Quelle: http://www.med.de/lexikon/tryptophan.html

Derzeit wird mal wieder auf allen Kanälen dafür geworben, dass wir mehr Tryptophan brauchten, weil es ja die Vorstufe für den körpereigenen Aufbau des Gehirnbotenstoffes Serotonin ist. Aber schon der erste Blick ins Wikipedia zeigt, dass es uns bei unserer Ernährung mit Sicherheit nie im Leben an dieser Aminosäure fehlt, wenn wir uns nur ein wenig vernünftig ernähren.

So haben, jeweils bezogen auf 100g folgende Mengen an Tryptophan:

Sojabohnen 590 mg, Cashew-Kerne  287 mg, Walnüsse 170 mg, Kakaopulver 293 mg, Amaranth 165 mg, Haferflocken 182 mg, Erbsen trocken 275 mg, Kuhmilch 46 mg, ungeschälter Reis 46 mg, Hühnerei 167 mg, Hähnchenbrust roh 267 mg, Schweinefleisch roh 220 mg, Lachs roh 209 mg.

Es ist auf einen Blick leicht auszumachen, dass die durchschnittlich 300 bis 400 mg Tryptophan die am Tage so gebraucht werden, leicht zusammenkommen In diesem Zusammenhang nenne ich noch eine andere spannende Zahl: unser Gehirn verbraucht im Gehirn zum Aufbau von Serotonin nur 0,1 mg Tryptophan. Damit werden aber 13 Billiarden einzelne Serotoninmoleküle hergestellt, die sekündlich im Takt durch die Nervenbahnen aller Gehirnareale kreisen und für unsere mental-hormonelle Balance und unser allgemeines Wohlbefinden sorgen! Dass der Übertritt von Tryptophan durch die Blut-Hirn-Schranke ins Gehirn ein Problem für sich ist, habe ich in anderen Beiträgen bereits geschildert. Es fehllt nämlich regelmäßig nicht an der Menge an Tryptophan, sondern an seinem Trawnsport in die Nährlösung des Gehirns.

Solche Bedarfsberechnungen lassen sich für all die Mikronährstoffe aufstellen, die für die Unterhaltung der ungezählten Wirkzusammenhänge im menschlichen Körper, Geist und Gemüt so unverzichtbar sind. Die mitochondriale Medizin rechnet mit 44 solcher unverzichtbarer Stoffe (vgl. z.B. Dialvit 44), also insbesondere Aminosäuren, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.

Häufig wird darauf aufmerksam gemacht, dass in der industriellen Landwirtschaft die Böden schlecht  gedüngt seien, der Vitalstoffgehalt in den heute verfügbaren Lebensmitteln sei daher viel geringer als früher. Zudem wäre die Nahrung durch übermäßige Behandlung mit Pflanzenschutzmitteln und Konservierungsstoffen gemindert. Das ist wohl wahr. Aber alles in allem haben wir heute – von den leider zahlenmäßig zunehmenden besonders Armen abgesehen – fast alle in den westlichen Ländern ein Nahrungsangebot wie es früher allenfalls  die Fürsten hatten. Die gut 40 Stoffe, auf die wir achten müssen, kriegen wir daher zweifellos mit, wenn wir nur eine wenig sinnvolle Nahrungsauswahl treffen. Wir müssen aber auch so essen, dass wir die Nahrung auch wirklich verstoffwechseln können.  Dazu brauchen wir, weil die Produktion der körpereigenen Enzyme in Leber und Bauspeicheldrüse  mit fortschreitendem Alter nachlässt, ganz dringend intakte Enzyme, wie sie nur in roher Nahrung enthalten sind.  Man muss daher nicht der Rohkost das Wort reden, wenn es um eine vollwertige Ernährung geht. Aber  rohe Nahrungsanteile müssen immer wieder mal dabei sein, die auch gut zerkleinert und im Zweifel gründlich gemahlen sein müssen, weil wirwegen der Zellulosepanzer der Pflanzenzellen  nur nach mechanischer Zerkleinerung im Verdauungstrakt überhaupt an den Inhalt roher Pflanzenzellen heran kommen können.

Menschen, die sich an diese einfachen Regeln nicht halten, müssen damit rechnen, dass ihnen immer wieder wertvolle Vitalstoffe fehlen. Nahrungsergänzungsmittel können ihnen helfen, solche Minderversorgungen  gezielt auszugleichen. Wer selbst klug einkauft, selbst kocht und vielleicht sogar sein eigenes Kräutergärtchen hat, braucht für die reguläre ausreichende Ernährung mit den notwendigen Mikronährstoffen solche Hilfen nicht. Aber die Zahl derer, die sich nicht einmal an die einfachsten Regeln halten, ist sher groß. Leider haben die meisten das auch im Elternhaus und in der Schule nicht gelernt.