Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Entgiftung – alter Traum der Naturheilkunde

Erstellt von r.ehlers am Samstag 18. Juli 2015

In Heft 1/2014 des ZAEN-Magazins hat einer ihrer herausregenden Vertreter, Dr. med Martin Landenberger, Facharzt für Allgemeinmedizin, Naturheilverfahren, Homöopathie, Chirotherapie und Sportmedizin aus Bad Tölz, den Lesern in dem Beitrag

Entgiftung: Physiologische Grundlagen, praktische Umsetzung

einen tiefen Einblick in einen wichtigen Teil seiner Arbeit erlaubt, auf den ich hier einmal hinweisen möchte. Es ist ja in vielfacher Hinsicht eine Frage des Richtigen Essens, nicht ordentlich verstoffwechselte Teile der Nahrung, die Abbauprodukte aus der Nahrung auszuscheiden und im Falle von Vergiftungen gerade durch Fehler in der Ernährung, aber auch durch Einwirkungen von außen (Umwelt, Petizide etc.) entstandene Vergiftungen mittels geeigneter Nahrung oder Komponenten davon aus dem Körper zu schleusen.

-de.wikipedia.org-

Die Niere ist (neben der Leber) Hauptentgiftungsorgan des Körpers

Der Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren e.V. (ZAEN)  wurde 1951 gegründet und 2001 in Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren und Regulationsmedizin e.V. umbenannt. Der ZAEN vertritt über die klassischen Naturheilverfahren weit hinausgehend ein breites Spektrum an ärztlichen Methoden. Sein Ziel ist der Erhalt, die Erforschung, die Weiterentwicklung und die Verbreitung der Naturheilverfahren und Komplementärmedizin.

Mit rund 4500 Ärzten als Einzelmitglieder ist der ZAEN der größte und älteste ärztliche Fachverband für Naturheilverfahren und Komplementärmedizin europaweit.

Der Körper hilft sich selbst?

Für einen Laien wie mich oder die meisten Leser dieses Beitrags, ist es gut zu wissen, dass die Wege der Gifte durch den Körper und ihre Ausbringung aus dem Körper außerordentlich kompliziert sind. Wenn ein in diesen Dingen nicht bewanderter „normaler“ Mediziner Sie einfach dahingehend belehrt, dass der Körper schon seine Mechanismen habe, um sich selbst von Giften zu befreien, ist das nicht in Ordnung. Dr. Landenberger beginnt  allerdings die Zusammenfassung seines Beitrages wie folgt:

„Die Entgiftung des Organismus war im Laufe der Evolution auf körpereigenen Abbaustoffe (Zellstrukturen, Rezeptoren, Zellwände, Vitamine, Hormone) beschränkt. Wasserlösliche toxische und ausscheidungspflichtige Substanzen werden über die Nieren eliminiert, fettlösliche, körpereigene Abbausteine werden in der sogenannten Phase-I-Reaktion (chemische Veränderung) so verändert, dass sie in der Phase-II-Reaktion durch Konjugierung mit einem wasserlöslichen Substrat (Glutathion, Aminosäuren wie Cystein, Methionin, Arginin, Lysin, Glycin odeer durch Glukagonsäure) gebunden und über Galle und Niere ausscheidungsfähig werden.“

Unterstellt,der Mensch lebt ganz nach der Natur und ernährt sich in angemessener Weise mit den von ihr angebotenen essbaren Lebensmitteln, kann man also schon davon ausgehen, dass er seine eigenen Wege hat, alle „ausscheidungspflichtigen Substanzen“ aus dem Körper heraus zu bringen. So gut betrieben, verschlackt in der „Maschine Mensch“ eben nichts. Landenberger vertieft die Frage nicht, ob wir nicht heutzutage doch die Fähigkeit verloren haben, regelmäßig unseren eigenen Abraum los zu werden, weil wir in der Ernährung so viele schwere Fehler machen und auch allgemein einen unguten Lebenswandel pflegen, uns insbesondere zu wenig bewegen.

Moderne Toxine kommen von überall her

In Landenbergers Zusammenfassung heißt es weiter:

„Moderne Toxine wie Übergangsmetalle, Umweltchemikalien, Auspuffgase, Reifenabrieb, Kosmetika, Konservierungsmittel und chemische Nahrungszusätze belasten zusätzlich die expansive Phase-II-Entgiftungskapazität, die wesentllich von der Bereitstellung wassserlöslicher (und oft schwefelhaltiger) Addukte/Konjugate abhängt (Quellen sind schwefelhaltige Gemüse, Samen, Nüsse) und über die Paramerter Glutathion reduziert/oxidiert und die Glutation-5-Transferase (Geshwindigkeit der Entgiftung) beurteilt und monitoriert werden können. Die Entgiftung aufbauenden Nahrungsmittel, orale Präparate und mionosäuren-Infusions-Konzepte werden vorgestellt.“

Ich kann zur Ergänzug auf meinen Beitrag http://www.essenspausen.com/entgiftung-und-entschlackung/ verweisen.

Forscher haben ermittelt, dass die Gefahren der Vergiftung besonders im Haushalt extrem hoch sind, weil dort laufend gefährliche Reinigungsmittel zum Einsatz kommen. So wird angenommen, dass die Einatmung des Luftgemischs in einer nicht regelmäßig gelüfteten Wohnung gefährlicher ist als die Luft am stark befahrenen Stachus in München!

Von den Hilfen, die Dr. Landenberger ausdrüücklich hervorhebt, sprechen mich auf Anhieb an: Curcumin, schwarzer Pfeffer, Granatapfel, Reishi, Maitake, Shiitake, und andere Lebensmittel, die viele Polyohenole, Flavonoide, Anthocyane, Resveratrol, Quercetin, Lycopin und Carnitin beinhalten, aber auch Bärlauch, Koriander und die Algen Chlorella und Spirulina. Zur Ausleitung von nachgewiesenen Schwermetallen setzt man dagegen auf ein schwefelsaures Salz namens Dimercaptobernsteinsäure – DMSA-, die eine gute Affinität zu Quecksilber, Blei und Arsen haben. Wenn die Maßnahmen über eine kleine Anpassung des Speiseplans hinausgehen, sollte man aber unbedingt einen erfahrenen Mediziner hinzuziehen. Leider übernehmen innerhalb unserer immer ausgeprägteren 2-Klassen-Medizin die gesetzlichen Krankenkassen meist keine Entgiftungskosten.