Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Elefantenbulle wird in der Musth zum Monster

Erstellt von r.ehlers am Sonntag 16. Februar 2014

Afrikanischer Elefant (Loxodonta africana)-de.wikipedia.org-

Am Beispiel der Verhaltensänderung des Elefantenbullen in der sog.Musth, des mit  durchschnittlich 3,20 Meter Größe und 5 Tonnen Gewicht(in Afrika) des imposantesten Landtiers auf der ganzen Erde, zeigt sich so deutlich wie nirgends sonst, wie die Natur das Wesen ihrer Kreaturen signifikant durch ihre Hormone oder Botenstoffe bestimmt.

In der Musth (wird gesprochen wie das deutsche Wort Mast) erhöht sich der Level am Hormon Testosteron auf das 60 fache des Normalen. Dieses Hormon, das bei Mensch und Tier von den männlichen Wesen vor allem in den Hoden gebildet wird und bei beiden Geschlechtern auch in der Nebennierenrinde, spieltdie entscheidende Rolle bei der Herausbildung der typisch männlichen körperlichen Merkmale. Bei Frauen führt eine künstliche Testosteronzufuhr zu einer gewissenVermännlichung. Die Stimme wird tiefer und rauer, die Muskeln wachsen, Gesichtshaare sprießen und der ganze Gesichtsusdruck wie auch die Körperhaltung verändern sich zum Männlichen hin. Es kann sgar zu einer sogar zu eine penisähnlichen Vergrößerung der Klitoris kommen.

Testosterin legt aber auch das indivduelle Wesen  mit seiner Erlebniswelt und seinem Verhalten fest. Testosteron ist gehirngängig, d.h. es passiert die Blut-Hirn-Schranke. Im Gehirn überspielt es bei hoher Konzentration alle anderen Botenstoffe. Den Elefanenbullen, der ohne diese Wirkung ein friedlicher Einzelgänger ist, der weder mit Artgenossen noch mit anderen Tieren Streit sucht, macht das Übermaß an Testosteron zum rasenden Monster.

Der Elefantenbulle ist mit 25 Jahren geschlechtsreif. Von dann an kommt er jedes Jahr einmal in die Musth. Ein Bulle in der Musth ist an der Sekretausscheidung aus Drüsen hinter dem Auge, ständigem Harnlassen und gesteigerter Aggressivität zu erkennen. Die Musth dauert anfangs nur wenige Tage, doch je älter ein Elefantenbulle wird, desto länger hält dieser Zustand an. Schließlich kann er drei Monate und mehr betragen.

-wikipedia.org-

Sekretausscheidung während der Musth

Ein besonderes verhaltensbedingtes Kennzeichen der Musth ist der Paarungsdrang. Bullen in der Musth sind gegenüber anderen, die nicht in der Musth sind, dominant. Musth-Bullen sind besonders angriffslustig und kämpfen mit Konkurrenten um das Recht, sich mit einer Kuh zu paaren. Wie bei anderen Tieren auch können solche Kämpfe zu schweren Verletzungen und selbst bis zum Tod des Unterlegenen führen.

Die Elefantenkühe kennen keine solche von anderen Tieren her bekannte Zeit besonderer sexueller Aktivität. Bei anderen Tieren gibt es dafür je nach Art andere Namen:

Reihzeit:  Entenverwandte

Ranz: Dachs, Fuchs, Wolf, Frettchen

Rammelzeit: Hasen, Kaninchen

Rauschzeit/Rausche: Schweine

Läufigkeit/Hitze: Hunde

Läufigkeit/Rolligkeit/Raunze: Katzen

Brunft: Paarhufer/ Schalenwild wie Rehe, Hirsche, Gämsen, Mufflons

Rossigkeit: Pferde (Stuten)

Bulligkeit: Rinder (Kühe)

Während bei anderen Arten die männliche Tiere in solchen besonderen Zeiten die Änderungen im Verhalten allein die sexuaelle Aktivität und ihre Sicherung betreffen,kommt der  Elefantenbulle in ein allgemein aggressives Verhalten, das ihn dazu bringt, seine Wut an allen Sachen und Lebewesen, selbst an zur Paarung bereiten Elefantenkühen auszulassen. Sie greifen in dieser Zeit auch wahllos andere Tiere, wie auch die gefährlichen Nashörner und Kaffernbüffel, an. Sie dringen in Dörfer ein, töten Menschen und reißen alles nieder. Elefanten sind daher in Afrika die für den Menschen gefährlichsten Tiere. Jedenfalls kommen durch sie jährlich mehr Menschen zu Tode als durch jedes andere Tier. In Zoos sind durch die Raserei der Elefantenbullen schon Pfleger getötet worden, die unter normalen Umständen ein enges persönliches Verhältnis zu dem toll gewordenen Tier hatten.

Glücklicherweise kennen wir Menschen weder eine Brunft noch die Musth der Elefantenbullen. Die Kenntnis der Zusammenhänge zwischen einem hohen Testorteronspiegel, der wesensmäßigen Ausprägung des Indiviuums und seines Verhaltens kennen wir aber beim Menschen auch. Jungen in der Pubertät erleben durch den Umbau zum erwachsenen Mann neben der körperlichen Veränderung auch eine völlige Umorganisation ihres Gehirns, das sich dabei deutlich vergrößert (vgl. http://www.maennerarzt-linz.at/startseite_maennerarzt/testosteron/pubertaet-und-testosteron/.

Nach neueren Erkenntnissen gibt es einen signifikanten Bezug zwischen Testosteron und antisozialem Verhalten. Ein hoher Testosteronspiegel macht egozentrisch und unterbindet die kognitive und soziale Empathie. Bei Frauen hat man angesichts realtiv starker Verfügung über Testosteron eine verstärkte Neigung zur Ausbildung einer Depression festgestellt.

Testosteron erweist sich in allem als der große Gegenspieler des Schlüssel- und Sozialhormons Serotonin. Den jungen Männern, die in der Ausbildung eines typisch männlichen Wesens mit Testosteron überschüttet werden, ist daher ganz besonders zu raten, auf den Stand ihres Botenstoffes Serotonin zu achten. Nicht umsonst wird es gern gesehen, wenn sie sich in dieser Phase regelmäßig körperlich auspowern. Der Grund ist nicht der, dass sie dadürch müde und damit wenger aggressiv werden. Körperliche Beanspruchung regt eben den körpereigenen Aufbau von Serotonin an. Man kann mit Serotonin den Stress abbauen, durch den er durch Testosteron gesetzt worden ist. Alles spricht dafür, dass gerade junge Männer immer weider mal  native Kost auf leeren Magen konsumieren, da das ebenfalls einen kräftigen Anstoß zum zenrebralen Serotoninaufbau gibt.

Die Macht der Hormone über unsere Gefühle und unser Verhalten ist uns unheimlich. Wir haben ja das Gefühl, dass wir selbst für unsere Gemütszustände verantwortlich wären. Davon geht ja auch das Strafrecht aus, das uns zur Rechnschaft zieht, wenn wir uns im Sinne des Gesetzes falsch verhalten. Das Recht nimmt kaum Rücksicht auf den Verhaltensdruck, den unsere Hormone in uns auslösen. Am Fall der Elefanten in der Masth und der von Testosteron überschütteten jungen Männer in der Reifezeit wird deutlich, wie gering der dem besonders Betroffenen verbliebene „freie“ Verhaltenspielraum werden kann.

Diese extremen Fälle lassen aber nicht den Schluss zu, dass uns die Hormone im übrigen in Ruhe ließen. Sie prägen grundlegende Wesenszüge auch im Normalzustand. Wenn der hormonelle Druck nicht übermächtig ist, können wir auf der Skala der Gefühle tatsächlich ein wenig mitspielen. Wir können allein durch unsere Gedanken und durch die Eindrücke des von uns selbst bestimmbten Umfeldes den Einsatz aller das emotionale Geschehen betimmenden Hormone und Botenstoffe beeinflussen, sowohl den der akitivierenden Hormone wie Testosteron, Dopamin, Adrenalin und Noradrenalin wie auch des Kontrollhormons Serotonin.

Diese Einflussmöglichkeiten können wir kaum nutzen, wenn wir ständig von der Hektik des Tages vereinnahmt werden. Wir müssen lernen, uns innerlich zu sammeln. Dies tun die Gläubigen aller Religionen sehr wirkungsvoll im Gebet. Um besser Herr über sich selbst zu werden, braucht man aber nicht zwingend den Glauben an die eine oder ander Lösung der Welträtsel. Einen gleichen Effekt hat die Erlernung der Meditation (Autogenes Training, Yoga)  und den Einbau einer meditativen Grundhaltung in das ganze Leben, die nach der letzten Mode auf diesem Feld auch gern als Achtsamkeit bezeichnet wird.