Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Eiweißshakes: Viele haben große Probleme damit

Erstellt von r.ehlers am Freitag 18. Dezember 2015

Eiweißshakes selber machen – das ist ganz einfach-eatsmarter.de-

Von: …[mailto…@pergon.net]
Gesendet: Freitag, 18. Dezember 2015 10:40
An: re@richtig-essen.net
Betreff: Vitalkost ./. Vollkost

Lieber Herr Ehlers,

nach längeren Beobachtungen bei mir und in meiner Umgebung habe ich festgestellt, das ca. 50% aller große Probleme mit dem Verzehr von Eiweißshakes guter Qualität haben. Und bin natürlich immer auf der Suche nach Gründen dafür, da ja eine Proteinversorgung essentiell ist. Bei dieser Suche bin ich heute zufällig auf Ihren Artikel über „das verheerende Regime des Magens“ gestoßen und glaube dort auch die Gründe für o. g. Problem gefunden zu haben, nämlich, das für die Aufspaltung von eiweißhaltigen Nahrungsmitteln immer zuerst die Verdauung  mithilfe von Salzsäure und insbesondere Pepsin nötig ist, allerdings genau dies bei rein flüssiger Nahrung nicht stattfinden kann.

Jetzt habe mich heute näher mit Ihren Website-Artikeln beschäftigt und festgestellt, dass Sie mit Ihren Artikeln auch nebenbei Werbung für die sogenannte native Kost und die von Ihrer Familie angebotenen Produkte betreiben. Soweit so gut.

Wenn Ihre native Kost, wie beschrieben, nur in kleinen Dosen mit viel Wasser eingenommen wird, besteht dann nicht die Gefahr, dass damit die notwendige Zersetzung mit Salzsäure und Pepsin gar nicht mehr stattfindet und damit der Darm die eiweißhaltigen Inhaltsstoffe gar nicht in Aminosäuren zerlegen kann ? Und wenn es aber doch wegen der Feinheit der Nativkost-Produkte funktionieren soll, warum dann nicht bei Eiweißshakes mit Inhaltsstoffen, die feiner nicht sein könnten. Liegt es an der Menge? Oder ist der Eiweißanteil bei nativer Kost gar nicht so bedeutend?

Ich hoffe, ich habe jetzt nicht zu viele Fragen auf einmal gestellt. Aber für mich sind Ihre Beiträge sehr wertvoll, da sie etwas propagieren und erklären, was ohnehin schon dem entspricht, was ich durch try&error so mühsam in vielen Jahren herausgefunden habe.

Ich würde mich freuen, wenn Sie hier über so vielen sonstigen Beiträgen Ihrerseits nocht Zeit für den Dialog mit mir finden könnten und wünsche Ihnen eine schöne Zeit.

Liebe Grüße, …

Meine Antwort:

Lieber Herr …,

ich habe in der Tat das Handikap, dass ich aufgrund meiner Historie auf zwei Seiten gelandet bin.

Auf der einen Seite habe ich entdeckt, wie der Verzehr einer kleinen Menge faserreicher gemahlener Pflanzenkost (native Kost) auf leeren Magen – natürlich abhängig von einer individuell ungünstigen Ausgangslage – zu tiefgreifenden  sofortigen und nachhaltigen körperlichen und psychischen Verbesserungen führt. Ich weiß zusammen mit einigen Tausend anderen, die es mir nachgemacht haben und dabei bleiben, dass das so ist. Jedem aber, der sich diesen Sachverhalten von außen nähert, muss das  einfach nicht glaubhaft vorkommen.Ich bin mir dessen aber sicher, dass meine Erkenntnisse, auch wenn die sog.große Wssenschaft nicht hinhört, keine Glaubenssache sind. Darum habe ich mich in jetzt 15 Jahren immer weiter in die vielen von der Sache her einschlägign Spaten der Wissenschaften eingearbeitet und versuche, meine Ergebnisse allgemein verständlich zu verbreiten.

Auf der anderen Seite habe ich die ersten Sorten einer geeigneten nativen Kost entwickelt, habe für sie den Namen Aminas Vitalkost gewählt, die Theorie das Aminas Prinzip genannt und habe meinem jüngsten Sohn, Dominik Ehlers, bei der geschäftlichen Umsetzung geholfen. Wir leben ja in einer uferlosen kapitalistischen Gesellschaft, in der wenig gefragt wird, in wessen Interesse das Wirtschaftswachstum liegt. In dieser seltsamen Gesellschaft wird deshalb auch jede mit einem Gewinninteresse verbundene Aktion abschätzig beurteilt. Soweit so gut.

Ich bin jedenfalls nicht Teil eines Unternehmens, das Lebensmittel herstellt und bin daher frei, über meine Wirkannehmen jeglicher Nahrung und Essweise zu berichten.

In der Sache haben Sie meine Ausführungen über das „verheerende Regime des Magens“ (s. http://www.essenspausen.com/der-magische-moment-des-essens-auf-leeren-magen/) in  einem ganz entscheidenden Punkt falsch interpretiert.

Es ist nicht nachvollziehbar und stimmt demzufolge auch nicht, dass “ für die Aufspaltung von eiweißhaltigen Nahrungsmitteln immer zuerst die Verdauung  mithilfe von Salzsäure und insbesondere Pepsin nötig ist,“ wie Sie schreiben.

Biochemiker/Lebensmittelchmiker und Gatroenterologen/Ernährungswissenschaftler sind sich nicht ganz einig darüber, wie schädlich der Angriff der Säure des Magens auf die mit der Nahrung eingebrachten Proteine ist. Die Chemiker sprechen nicht gut von den Wirkungen der durch die Säure, aber auch durch länger dauernde höhere Temperaturen, eintretenden Denaturierung. Sie erkennen schon, dass die von der Natur ähnlich wie bei der Kristallbilung bei Mineralien bestimmte besondere räumliche Gestalt der Proteine, durch diese Prozesse so gestört wird, dass die Verdauungsenzyme, die selbst solche Proteinkörper mit fester Gestalt sind, es nicht schaffen mit ihren „heißen Zonen“ an den entsprechenden Stellen der Nahrungsproteine anzudocken und sie zu spalten. Bei diesen Forschern fand ich den berhigenden Hinweis, dass glücklicherweise die denaturierten Proteine wenigstens nicht gleich ganz als Abfall anzusehen sind.

In der Ernährungslehre wird völlig unbeachtet der konkreten Erkenntnisse der Chemiker das behauptet, was Sie wirdergegeben haben, dass die Salzsäureverdauung unverzichtbar sei. Die Sache ist aber noch schlimmer: Allein mit den aus der Leber und der Bauchspericheldrüse in den Darm kommenden körpereigenen Enzymen (Fermenten) können wir unsere Nahrung nicht ausreichend verstoffwechseln. Das gilt soweohl fürKohlenhydrate und Fette wie für die Eiweiße. Ohne die in  jeder Nahrung enthaltenen Nahrungsenzyme kommen wir nicht zu einer ausreichenden Verstoffwechslung der Nahrung im Dünndarm. Durch Hitzebahandlung oder langen Aufenthalt in starker Säure werden auch diese Nahrungsenzyme, die ihrerseits Poteine mit besonderer räumlicher Struktur sind, denaturiert und damit funktionsunfähig. Auch da fans ich einen beruhigenden Hinweis von den Chemikern: Man hat beobachtet, dass sich die Deformierungen an den Enzymen nach Wegnahme der Säure wieder zurückstellen, wenn die Exposition nicht zu lange andauerte.

Es sind übrigens nicht Salzsäure und Pepsin, die im Darm die Proteine zerlegen. Der Darm braucht ein basisches Klima. Darum ist das ganze System unseres komplizierten Magend darauf ausgerichtet, dass nach der gründlichen Säuerung der Nahrung aller Stoffe, die nicht direkt den Magen durchlaufen können, erst eine Neutralisierung stattfindet.

Ihre Annahmen, dass es an der Menge der Eiweißstoffe liegen könnte, dass die Eiweißverstoffwechslung  bei Eiweißshakes nicht gut funktioniert und dass der Eiweißanteil bei der nativen Kost nicht so bedeutend ist, kann ich in gewissen Grenzen teilen. Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass bei mir Eiweißshakes endlos lange störend im Magen herumliegen. In meinen Versuchen habe ich festgestellt, dass der Magen aber auch native Kost fast ohne Rücksicht auf die besondere Mischung vom Magen lange festhält, wenn zuviel davon auf leeren Magen konsumiert wird.

Bei aller nativen Kost, die ich aufgebaut und auch die, die Nachahmer hergestellt haben, liegt der Eiweißanteil bei nicht weniger als 12 %. Nur ein Esslöffel nativer Kost von durchschnittlich nur 8 Gramm bringt also mal gerade 1 Gramm Eiweiß mit sich. Ich vermute, dass neben der Masse an Eiweiß auch besondere Sensoren im Magen auf den Anteil an Eiweiß und Fett im Magen empfindlich sind und den Verschluss des Magenpförtners bzw. die Einleitung des ganzen Magenprgramms initiiren.

Trotz der geringen Gewichtsmenge an Proteinen, die mit der nativen Kost in den Dünndarm kommen, gehe ish davon aus, dass es mit diesen Proteinen aus vielen Gründen eine besondere Bewandtnis hat. Bekanntlich sind Proteine nicht  bloße Zusammenballungen von Aminosäuren,was vereinfachend oft so unrerstellt wird. Proteine beinhalten neben den Aminosäuren wertvolle Anteile an Vitaminen, Mineralien und anderen Nebenstoffen – vor allem aber Nahrungsenzyme! Es ist nicht viel mehr als eine Phantasie, aber ich stelle mir vor, dass die von mehreren Seiten kommenden Enzyme eine geradzu lawinenhafte intensive Verstoffwechslung der nativen Kost im Dünndarm auslöst, die die Grundlage für die zentralnervöse Nachfrage nach der Herstellung und Ausschüttung des Botenstoffes Serotonin in seiner Funktionals des obersten Esskontrollhormons Serotonin ist.

Mit lieben Grüßen

Rolf Ehles