Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Dünn- und Dickdarm: Unterschiedliche Aufgaben

Erstellt von r.ehlers am Freitag 16. Mai 2014

Wie im gestrigen Artikel über die wichtigen sechs Verschlussstationen unseres Verdauungskanals angekündigt, vertiefe ich hier  die Informationen über die – wirklich sehr unterschiedlichen – Aufgaben und Funktionen von Dünn- und Dickdarm. Gerade weil diese beiden großen Teile des menschlichen Darms sich so sehr unterscheiden, ist es ja auch so wichtig, dass sie durch die Ilöozalklappe am Ende des Dünndarms und Eingang in den Dickdarm perfekt voneinander getrennt sind – jdenfalls ausßerhalb der Momente, in denen der Dünndarm an den Dickdarm abgibt, was von seiner Arbeit der Verstoffwechslung der Nahrung übrig geblieben ist.

Dünndarm (mit Mikrozotten,  Dickdarm (ohne Mikrozotten):

Dünndarmzotten     dickdarmzotten

medizin.old-schulte.de/darm.shtml

Das Wichtigste ist damit schon angeschnitten:

Die Nahrung wird allein im Dünndarm bis auf molekular Größen zerlegt und geht allein über die Schleimhaut des Dünndarms in den Blutkreislauf des Körpers und in das Lymphsystem.

 

Wikipedia zum Stichwort Dickdarm:

„Die Verdauung und Resorption der Nährstoffe ist im Wesentlichen im Dünndarm bereits abgeschlossen. Im Dickdarm (das Colon) werden vor allem noch Wasser- und Elektrolyte rückresorbiert und (in den Blutkreislauf zurückgeführt). Hierdurch wird der Darminhalt eingedickt und nach Speicherung im Mastdarm  als halbfester Stuhl schließlich über den After ausgeschieden.

  • Der Dickdarm ist im Unterschied zum Dünndarm reichlich mit Bakterien besiedelt, die viele für den Menschen unverdauliche Nahrungsteile durch Gärungs- und Fäulnisvorgänge weiter abbauen.
  • besitzt mit einer durchschnittlichen Weite von 7 cm einen wesentlich größeren Durchmesser als der Dünndarm
  • Der Aufbau der Dickdarmwand mit seinen vier Schichten entspricht dem des übrigen Verdauungstraktes“

Ich vernachlässige nachfolgend einmal die meist wenig genutzte Aufschließung von Zuckerstoffen im Mundraum und die Tatsache, dass die in den Mundraum mündenden Speicheldrüsen wichtige Verstoffwechslungsvorgänge vorbereiten,  sowie die Tatsache, dass auch im Magen wichtige Vorarbeiten für die Metabolisierung im Dünndarm getroffen werden (Pepsinsäure, IF-Faktor).

 Dass der Dickdarm an der eigentlichen Verstoffwedchslung nicht beteiligt ist, kann man schon daran sehen, dass seine den Darm auskleidenden Saumzellen (Enterozyten) den Bürstensaum aus Mikrovilli auf ihren Zotten wie denen aus dem Dünndarm nicht kennen. Der Dünndarm ist ja bekanntlich nuicht nur in die sog. Kerckringschen  Falten gelegt, sondern ist auf seinen ca. 5 m Länge zu etwa 4 Millionen Darmzotten ausgestülpt, die ganz von diesen Bürstensaum überzogen sind. Erst dadurch entsteht die die phänomenal große Gesamtfläche des Verdauungsepithels des Dünndarms von ca. 500 Quadratmetern entsteht.

Die Schleimhaut des nur 1,5 m langen  Dickdarms (Mukosa) besitzt ebenfalls Enterozyten, teils sogar mit besonders   langen Darmzotten. Auf ihr liegt eine Schleimschicht auf, die den Transport der Ausschedidungen (Fäzes) erleichtert. Die Mukosa enthält zwar keine Mikrovilli, jedoch viele sog. Lieberkühn-Krypten, in denen sich Drüsenzellen (Becherzellen und  enteroendokrine Zellen) aufhalten. Das Darmrohr, das beim Dünndarm nur 3 cm Durchmessser hat, ist beim Dickdarm 7 cm groß.

Die physiologische  Dickdarmflora ist reich an anaeroben Bakterien (ca. 1011/g), die mit dem menschlichen Körper in einer Symbiose leben. Sie erfüllen essentielle Funktionen, wie z.B. die Zersetzung unverdaulicher Nahrungsbestandteile (z.B. Zellulose), Anregung der Darmperistaltik und Unterstützung des Immunsystems.

Die Hauptaufgabe des Dickdarms ist die temporäre Speicherung und Weiterleitung der Ausscheidungen. Dabei resorbiert er täglich ca. 1 Liter Wasser, was zu einer Verdickung des Kots führt. Des Weiteren resorbiert er Natrium, Kalium und Chlorid. In noch nicht komplett bekanntem Umfang stellen die Billionen von Bakterien des Dickdarms, auch Vitamine her, die über die Darmschleimhaut dem Körper zur Verfügung gestellt werden. Dazu gehören die B-Vitamine B 1 (Thiamin), B 2 (Riboflavin), , B 6 (Pyridoxin) und B 12 (Cobalmin). Weitere Vitamine werden im Darm gebildet, wie zum Beispiel das Vitamin K, das bei der Blutgerinnung hilft und das Biotin (Vitamin H). Bei ballaststoffreicher Nahrung (Faserstoffe) bildet due Darmflora auch sog. kurzkettige Fettsäuren aus wie die Propionsäure, die, durch den Darm aufgenommen, dem Körper wertvolle Energie liefern und bei der Aufrechterhaltung der gesunden Darmfunktionen mitwirkt.

Ausführliche Informationen darüber, wie unsere Darmflora unser Immunsystem stärkt, finden Sie unter:

http://www.essenspausen.com/immunitaet-durch-richtiges-essen/