Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Der Tanz um das Goldene Kalb

Erstellt von r.ehlers am Freitag 25. September 2015

Ausnahsweise gebe ich auf die Frage eines Lesers  mal erst meine letzte Antwort und dann den „Thread“ wieder:

Sehr geehrter Herr …,

ich stimme Ihnen vollauf zu und freuen mich für jeden, der das Prinzip der nativen Kost nennt und mit den preiswertesten Wegen auch wirklich regelmäßig nutzt. Ich fürchte aber, dass es ohne Präsentation eines bequemen Handelsprodukts immer nur eine ganz kleine Zahl von Menschen sein wird, die diesen Weg gehen.

Wenn jeder die richtigen Mehle zuhause im Küchenschrank stehen hätte und wüsste, wie er damit zur richtigen Zeit immer wieder seiner Gesundheit einen mächtigen Schub mitgeben könnte, wäre der Krieg gegen die massenhaften chronischen Krankheiten nach meiner Erkenntnis schon mehr als halb gewonnen!

-de.wikipedia.org-

Nicolaus Poussain: Der Tanz um das Goldene Kalb

Gerade aber das Wissen zu verbreiten und die Bereitschaft es umzusetzen , ist das Problem. In unserer verrückten Gesellschaft, die nur um das „goldene Kalb“ von Wirtschaftswachsum und Geschäftsgewinn tanzt, gilt das Streben nach besserem Wissen und klugem Handeln wenig. Unsere Gesellschaft kennt als treibenden Faktor immer nur das Geschäft. Darum stehen selbst die lebenswichtigsten Ressourcen (Wasser, frische Luft, gute Nahrung, Energie, Infrastruktur) nicht mehr unter der Kontrolle des Staates, der dem Wohl der Allgemeinheit verpflichtet ist. Somit wird mit diesen Ressourcen im ausschließlichen Gewinninteresse weniger wirtschaftsmächtiger Privater gearbeitet und im Zweifel auch „gezockt.“

Das ist die traurige Realität. Wir müssen allerdings bedenken, dass die ökonomische und politische Gesamtsituation in aller Geschichte nur hier und da mal (wenigstens  scheinbar) etwas günstiger war, etwa in den Zeiten der dann bewusst aufgegebenen sozialen Marktwirtschaft nach dem Kriege. Die Klage über die derzeitigen Ungereimtheiten im System sollte uns daher nicht davon abhalten,  einfach  selbst zu tun was uns im Allgemeininteresse möglich ist. Dazu gehört, was die richtige Ernährung anbelangt, nach meiner Vorstellung die Präsentation eines Handelsprodukts nativer Kost, das so praktisch und erschwinglich  ist, dass es auch wirklich genutzt wird. Ich bin derzeit bemüht, zusammen mit Freunden erneut diesen Spagat zwischen den Bedingungen des Handels und den Interessen der Menschen zu wagen.

Ich habe den Eindruck, dass Sie ähnlich denken. Sollte Ihnen dazu ein guter Gedanke einfallen, würde ich mich sehr freuen, von Ihnen zu hören.

Mit freundlichen Grüßen

Rolf Ehlers

Der Thread:

Von: … [mailto:mail@—.de]
Gesendet: Donnerstag, 24. September 2015 19:37
An: Rolf Ehlers
Betreff: Re: Fragen an Herrn Ehlers

Sehr geehrter Herr Ehlers,

vielen Dank für Ihre ausführliche Nachricht. Ich habe auch gerade Ihren neuesten Blog über Aminas Nativkost gelesen. Das deckt sich. Es gibt bei eBay direkt gemahlenes Quinoamehl 1 kg für 9,80 € und Ammaranthmehl 1Kg für 13,90 €. Das macht bei der Mischung pro Kilo 11,85 €.

Grüße aus Neuss

www….de

Am 22.09.2015 um 12:31 schrieb Rolf Ehlers:

Sehr geehrter Herr …,

Sie haben Recht, dass die Aminas Vitalkost im Vergleich zu den Kosten selbst beschaffter Ausgangsstoffe recht teuer ist.

Ich wünschte mir eine gute Verbreitung des Wissens über den besonderen Wert der Nutzung des leeren Magens am Ende einer Essenspause zu wirklich erschwinglichen Kosten. Aber die Gesetze des Marktes zeigen sich immer wieder stärker als alle Ideale. Zunächst muss es ein Produkt geben, dass der Konsument bequem beschaffen kann. Der Gesundheitsautor  Dr. Günter Harnisch hatte bereits darauf hingewiesen, dass doch wohl die Zutaten Amaranth und Quinoa allein verantwortlich seien für den intensiven Verstoffwechslungsreiz im Dünndarm. Warum soll man daher nicht dazu raten, ich diese Ausgangsstoffe einfach zu kaufen und sich seine native Kost selbst u mischen? Ohne ein greifbare fertiges Produkt werden die meisten Verbraucher aber nicht bei der Nutzung der neuen Essweise bleiben.

Ich weiß zu gut, wie viele Menschen, die die Wirkungen des Verzehrs der Aminas Vitalkostfür ihr Wohlbefinden ganz deutlich erlebt haben, auf einmal davon ablassen, bis sie nach zwei Jahren wieder damit anfangen, weil sie merken, dass ihnen die Wirkung fehlt. Wenn solche „Normalbürger“ dann mit der Idee der nativen Kost allein auf die Umsetzung geworfen werden, verlernen sie die Übung und das Wissen um ihre Begründung noch viel schneller und öfter.

Wenn Sie im Vertreib eines solchen Produkts über den Großhandel gehen, müssen sie 60 % vom Verkaufs dort lassen, obwohl die Handelsstationen sämtlich nichts für die Werbung tun. Der Grund ist der staatliche Zugriff auf alle Werbeaussagen für Lebensmittelprodukte. Hersteller und alle am Verkauf beteiligten  Personen dürfen nach der Rechtsprechung nicht einmal über mögliche Wirkungen ein einziges Wort verlieren, obwohl das Lebensmittelrecht nur ungesicherte Wirkbehauptungen verbietet! Wenn Sie  alternativ Therapeuten für die – ehrliche – Empfehlung einen Bonus geben, ist das derzeit noch erlaubt. Nach der geplanten Gesetzesänderung werden schon im nächsten Jahr alle Therapeuten bestraft, wenn sie sich für die Empfehlung von Produkten einen Vorteil gewähren lassen, s. meinen Beitrag auf „Richtig Essen“ : http://www.essenspausen.com/korruption-im-gesundheitswesen/  .

Die Aminas GmbH wird unter diesen Umständen in diesen Tagen ihren Betrieb einstellen, wird aber für einen Nachfolger sorgen, der zwei Dinge tun wird:

(1) eine Aminas-Produkt in zwei Sorten (Beere und Gemüse) als Monatspackung zum kleinstmöglichen Preis auflegen und

(2) selbst – parallel zu mir, der ich ja unabhängig bin – darauf hinweisen, dass man das Produkt mit Buchweizen, Amaranth, Quinoa, Hafer, Kürbiskernen und vielen anderen gemahlenen  faserreichen Pflanzenprodukten „strecken“ und je nach Wahl der Zutaten billig oder teuer machen kann.

Die voraussichtlichen künftigen Betreiber  haben schon mal angefangen zu rechnen. So billig wie beim eigenen Einkauf des Konsumenten kann ein Handelsprodukt nie werden.  Aber alle derzeitigen und potenziellen Nachahmer eines solchen Produkts werden sie im Preis unterbieten können. Ob sie dann wirklich die Wende in Richtung auf eine allgemeine Nutzung der großen gesundheitlichen Vorteile des Verzehrs gut vorbereiteter Rohkost auf leeren Magen bringen können, ist sehr zweifelhaft. Ich schreibe ja auch mein drittes Buch mit dem Titel „Das Phänomen des leeren Magens“ in der Vorstellung, dass es unerhört schwer ist, selbst die einfachsten Verbesserungen im Verhalten zu erzeugen.

Dabei würde es sich schon lohnen, so klug zu essen, um einmal am Tage einen ersten Ausgleich zu der oft so erbärmlichen Durchschnittskost des Normalbürgers einzuführen. Ich war eindeutig bis 2000 ein solcher unbedachter Konsument, der voll dabei war, sich seine Folgeschäden aufzubauen und bin seither in geradezu blendender Verfassung. Es gibt nicht viele Menschen, die von sich sagen können, dass sie über mehr als zehn Jahre keinen einzigen Schufen mehr erlebt haben, außer denen die jeden Tag einen kleinen Schub an Vitalstoffen erfahren haben. Aber darüber habe ich a bereits in meinem Serotoninbuch geschrieben.

Kokosmehl kann man sehr gut als Ergänzung dazutun, aber nur in kleiner Menge, da es die Mischung sonst zu fett macht. Der Magenpförtner lässt in der Zeit des leeren Magens kleine Partikel in Flüssigkeiten nur durch, wenn die Flüssigkeit nicht zu sauer oder auch zu fett ankommt. Native Kost muss fein gemahlen sein und darf nicht zu fett und gar nicht sauer sein! Wenn man im Ergebnis eine Menge von etwa 2 EL der eigentlichen nativen Kost und Zusatzstoffen überschreitet, kann auch das den Magenpförtner veranlassen, erst mal „zu“ zu machen.

Freundlich Grüße

Rolf Ehlers

Von: … [mailto:mail@…de]
Gesendet: Dienstag, 22. September 2015 10:52
An: re@richtig-essen.net
Betreff: Fragen an Herrn Ehlers

Sehr geehrter Herr Ehlers,

Ihr Buch über Serotonin finde ich in vielerlei Hinsicht sehr aufschlußreich. Ich benutze seit ca. zwei Wochen die Vitalkost und bin vom Ergebnis positiv überrascht.
Da die Vitalkost recht teuer ist, würde ich gerne wissen, ob es nicht sinnvoll ist, sich mit einer Getreidemühle Quinoa und Amaranth selbst zu mahlen. Beides bekommt man ja z.B. von Allnatura.
Zum Zweiten möchte ich gerne wissen, was Sie von Kokosmehl als Vitalkost halten.

Über eine Antwort würde ich mich freuen.

Grüße aus …