Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Archiv für die 'Allgemein' Kategorie

Erolgreiche Prokrastination

Erstellt von r.ehlers am 28. Juni 2019

Prokrastination: 50 Tipps gegen Aufschieberitis | karrierebibel.de

Grafik:karrierebibel.de

„Was Du heut‘ nicht kannst besorgen, das verschieb‘ getrost auf morgen“

Klingt das „Verschieben auf morgen“ (lat. pro= für, cras=morgen) nicht viel netter als der notorische Vorhalt, doch ja keine Arbeit, die man auch gleich erledigen kann, auf „später“ bzw. auf den nächsten Tag zu verschieben? Und haben wir es nicht alle wiederholt im Leben erfahren, dass eine lästige Arbeit, die wir vor uns her geschoben haben, sich als ganz einfach erweist, wenn wir sie nach einer mal kurzen, mal langen Arbeitspause angehen?

Seit eh und je haben die Alten den Freiheitsdrang der Jungen kritisiert, die sich nicht in das Korsett zeitlich streng kontrollierter Arbeit oder Beschäftigung pressen lassen und lieber schon den Tag  zeitweise träumerisch verbringen wollen. Bis heute befleißigen sich meist Eltern. Lehrer und Psychologen/Psychiater damit, die „faulen“ Jungen zu schelten, wenn sie nicht alsbald an die Arbeit gehen, die ihnen aufgegeben wurde. Mit Zwang und Drill erreichen sie bei ihnen, wenn schon nicht eine bessere Folgsamkeit, so doch, dass sie wenigstens ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie Arbeit nicht gleich erledigen sondern vor sich her schieben.

Nur am Rande: Vergleichbar mit der Schelte über das Verschieben von Aufgaben ist die Disqualifizierung der Menschen, die sich einfache Lösungen von Problemen einfallen lassen als „Dünnbrettbohrer“. Aber wie dumm ist denn das, wenn jemand darauf besteht, komplizierte Standardwege zur Problemlösung zu begehen, wo es doch schnelle kurze Wege zum selben Ziel gibt?!

Natürlich ist die häufige Gewohnheit vieler Menschen zu beklagen, anstehende Arbeiten grundlos ständig vor sich her zu schieben. Gegenüber dieser Seuche ist es sogar angebracht, einmal nach einem selbst errichteten Tagesplan zu leben, in dem die Arbeitszeiten festgeschrieben sind. Je nach Art der vorliegenden Arbeit ist es aber sehr oft angesagt, bewusst nur so weit in die Probleme einzusteigen, wie es ohne krampfhafte Bemühung gelingt und sich anderen Dingen zuzuwenden bis einem selbst die Zeit reif scheint, sich die Sache noch einmal anzusehen.

Horaz hat mit seinem berühmten Wort „carpe diem“ übrigens nicht gemeint, dass man jeden Tag alle anstehende Arbeit ohne Verzug erledigen sollte, woran man denken muss, wenn man übersetzt: „Nutze den Tag!“ Bei richtiger Übersetzung heißt es nämlich: „Genieße den Tag! Das indessen kann man nicht tun, wenn man ohne alle Musse all seine Zeit mit Arbeit verbringt. Auf der richtigen Linie liegt da der von Herodot kolportierte Spruch „quidquid agis, prudenter agas et respice finem“! Statt aufgedreht wie die Wühlmäuse, die jede Sekunde des Tages mit futtern verbringen sind wir Menschen mit unserem komplexen Gehirn besser beraten, wenn wir erst denken und die Folgen unseres Handelns in Ruhe abschätzen, bevor wir aktiv werden. Wenn wir das tun, geben wir unserem zentralnervösen Organ die Gelegenheit, unterhalb der Schwelle des Bewusstseins gespeicherte alte Bilder und Gedankenverknüpfungen mit neuen zu vergleichen, um – oft genug – am Ende „heureka!“ zu rufen, weil wir mal wieder eine neue Erkenntnis gefunden haben. Das bedeutet es, seine Kreativität aufzurufen. Eine brave Arbeitsbiene, die hinfliegt, wohin sie geschickt wurde und keine Abschweifungen von der vorgegebenen Route mag, kann das nicht.

SWR Aktuell on Twitter: ""Man sieht nur mit dem Herzen gut", ja ja ...

Schon kleine Arbeitspausen erweisen sich in der Praxis als wertvoll. So haben kluge Unternehmer beim Bau ihrer Büros darauf geachtet, dass ihre Mitarbeiter weite Wege zu den Toiletten zu gehen haben – nicht um sie vor zu häuiger Entfernung vom Arbeitsplatz abzuhalten sondern um ihnen ausreichend Zeit zu lassen, aus der Fixierung auf ihre Aufgaben aufzutauchen. Sehr hilfreich ist schließlich die mehrmals am Tag mögliche bewusste Abschaltung durch kurze Phasen der Meditation.

Der nächtliche Schlaf ist schließlich die beste aller Gelegenheiten, dem Arbeitsstress zu entgehen. Was immer man vorbereitend tun kann, um die Last der Arbeit aus dem Bewusstsein heraus zu lassen, erleichtert es dem Zentralen Nervensystem, das nie abschaltet, mit Abstand die Probleme der Arbeit von vielen Aspekten neu anzugehen, oft mit überraschenden neuen Einsichten am Ende. Hält man sich zudem offen hält für das Aufkommen von Träumen, vielleicht sogar von Klarträume (vgl. http://www.essenspausen.com/schlaf-und-traum-wir-ticken-ganz-anders/), wird einem die erst mit dem Tod endende permanente Aktivität des zentralen Bervensystems bewusst.

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Studien reichen nicht zum Verständnis komplexer natürlicher Wirkzusammenhänge

Erstellt von r.ehlers am 26. Juni 2019

Studien prä-registrieren

Grafik: leibniz-psychology.org

Ernährungswissenschaft und –lehre verhalten sich geradezu wie trunken von der Vorstellung, dass allein der kontrollierte Nachweis der physiologischen und gesundheitlichen Wirkungen des Verzehrs eines Lebensmittels durch ergebnisbasierte randomisierte Studien geeignet sei, das Wissen um die richtige Ernährung zu fördern. Sie sind auf diese beschränkte Erkenntnisweise ebenso fixiert wie die universitäre Standardmedizin, die sich gegenüber allen allein durch Erfahrung gewonnenen Erkenntnissen blind stellt.

Diese Situation besteht heute schon seit etwa 70 Jahren. Seither sind Hunderttausende, wenn nicht gar Millionen solcher Studien in die Welt gesetzt worden. Leider werden sie nur selten dem Anspruch an exakte Wissenschaftlichkeit ihrer Ergebnisse gerecht. Der größte Mangel dieser Studien liegt bereits in der Fragestellung bei den in den Wissenschaften von der Ernährung und der Medizin schon von der Natur her regelmäßig gegebenen hoch komplexen Wirkzusammenhängen. Komplexität heißt ja nichts anderes als dass die zu untersuchenden Vorgänge nicht bloß kompliziert, sondern dass sie regelrecht undurchschaubar sind.

Nehmen Sie nur als Beispiel die endlosen Versuche der Forschung, durch Studien einen Stoff oder eine Medizin zu ermitteln, die den Menschen wohlgestimmt oder gar glücklich machen sollen, die ihn tagsüber wach und konzentriert halten und ihm nachts einen erquickenden Schlaf schenken und ihm neben vielen körperlichen und psychischen Vorteilen besonders Depressionen und Burnout fern halten. Nicht anders ist es bei den immerwährenden Bemühungen, eine Pille oder ein Stück Nahrung zu finden, die nachhaltig das Übergewicht vertreiben.

Als das scheinbar patente System der Mehrung von exaktem Wissens durch ergebnisbasierte randomisierte Studien aufgestellt und überall in unserer Gesellschaft als verbindlich akzeptiert wurde, gehörte es allerdings noch nicht zum Allgemeinwissen, dass die Natur nicht einfachen geordneten Beziehungen folgt, wie unsere Logik uns das nahelegt, sondern dass sich alle Lebensvorgänge in einem nicht linearen chaotischen System befinden, das keinen Durchblick in die vollen kausalen Verflechtungen zulässt. Festgeschrieben auf unsere Logik lieben wir aber die einfachen Abläufe und biegen uns allzu gern die Welt so zurecht, dass sie uns einfach erscheint. Wir vergessen dabei, dass es gerade eine der größten Leistungen der Natur ist, trotz der unerhörten Komplexität aller Lebensvorgänge dafür zu sorgen, dass ihren Lebewesen das praktische Leben leicht fällt. Wenn wir dieses System nicht nur praktisch anwenden, sondern auch verstehen wollen, müssen wir allerdings weit tiefer schürfen.

Bezogen auf den  einen Stoff oder das eine Mittel, die Gesundheit und Glück bringen sollen, führt die ernsthafte Suche schnell auf das Wohlfühlhormon Serotonin, aber nur um bald festzustellen,  dass dieses Hormon zu seiner Entstehung der Beteiligung von einem Dutzend verschiedener Vitalstoffe und der Erfüllung einer ganzen Reihe von Bedingungen für seinen Aufbau und seiner Ausschüttung bedarf. Schlimmer noch: Es gibt mehr als 15 verschiedene – nur in Ansätzen erforschte- Untergruppen von Serotonin mit  teils sogar entgegengesetzten Wirkungen. Zu guter Letzt ist dieses Hormon auch ein sog. Modulationshormon. Es wirkt unterschiedlich je nach gleichzeitigem Vorhandensein vieler fundamental wichtiger Hormone wie z.B. Cortisol, Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin, GABA und Melatonin. Und doch kommt es immer wieder vor, dass serotonintypische Wirkungen wie beispielsweise die direkte Stimmungsaufhellung nach der Gabe im Einzelfall eintreten, indem nur einer der Bestandteile von Serotonin, etwa Vitamin B12, Vitamin D, Schwefel, Selen, Zink oder Magnesium in den Körper kommen – oder dass beim Fehlen auch nur eines dieser  Stoffe die gute Stimmung gedrückt wird. Nach dem sog. Minimumgesetz muss ja nur ein Faktor fehlen, damit die Entstehung des Hormons unterbleibt.

Über Tausende von Jahren hinweg hat die Menschheit praktische Erfahrungen mit der Natur und ihren wirkmächtigen Substanzen in den Pflanzen gemacht. Es ist ein schwerer Fehler, dieses Wissen zu ignorieren und nur Wirkungen zu beachten, die sich in den auf einfache lineare Abläufe beschränkten Studien zeigen. Es ist also höchste Zeit, Abstand zu nehmen von der Annahme, dass die richtige Ernährung wissenschaftlich exakt bestimmbar sei. All die vielen einzelnen Studien sind natürlich nicht sämtlich nutzlos. Sie erlauben aber nur hier und da einen Blick auf die großen Zusammenhänge. Auf diese aber kommt es letztlich an, weshalb ein „Ernährungskompss“, wie ihn der Medizinjournalist Bas Kast mit seinem Bestseller vorgestellt hat, trotz der Berücksichtigung von 50.000 aktuellen Studien an Kernfragen der Ernährung überall da vorbeigeht, wo der Studienrummel schon in der Stellung der richtigen Fragen große Lücken lässt.

Das bedeutet insbesondere, positiven Erfahrungen im Umgang mit der Nahrung wieder Beachtung zu schenken, auch wenn die Komplexheit des Themas es nicht zulässt, die Wirkungen des Verzehrs sicher vorauszusagen. Eine Reihe weiterer Beiträge zum Thema finden Sie, wenn Sie auf der Startseite in der Suchrubrik das Stichwort „Studien“ eingeben.

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Spirulina oder Chlorella?

Erstellt von r.ehlers am 22. Mai 2019

Spirulina   

Spirulina                                                             Spirulina – Presslinge

Auch wenn es mir hier besonders um die Blaualge Spirulina, die genau genommen eine Bakterie ist,  als Lebensmittel geht, fange ich beim Vergleich mit der ebenso bekannten und beliebten Grünalge Chlorella an. Beide Algen sind wahre Wunder der Natur, was ihren Gehalt an Nähr- und Vitalstoffen angeht, der allerdings bei der Chlorella weniger gut nutzbar ist.

Chlorella lebt ausschließlich im Süßwasser. Die Chlorella, die man heute überall als Pulver oder in Form von Presslingen kaufen kann, stammt ausschließlich aus kontrollierter Zucht in dafür eingerichteten Rohrsystemen. Nur bei unkontrolliert in der freien Natur wachsender Chlorella finden sich für den Menschen gefährliche Giftstoffe. Der einmalig große Wert der Chlorella liegt aber gerade darin, dass sie im Verdauungstrakt fremde Giftstoffe, auch Schwermetalle und Pestizide, an sich bindet und zur Ausscheidung bringt. Möglich ist das durch die mehrschichtige Zellwand der Chlorella, die von den körpereigenen und auch von Nahrungsenzymen nicht abgebaut werden kann. Im Darm breiten sich die Zellstrukturen der Chlorella wie ein Schwamm aus, der die Schadstoffe bindet.

Der Chlorella wird nachgesagt, dass sie sogar auch Schadstoffe aus dem Körpergewebe an sich binde. Natürlich müssen sie erst aus ihren vormaligen Depots, z.B. Amalgam aus den Zahnfüllungen, gelöst und in den Blutkreislauf gelangen. Das scheint beispielsweise bei der Entfernung alter Zahnfüllungen der Fall zu sein. Viel spricht dafür, dass eine kurmäßige Nutzung der Chlorella schädliche Ablagerungen aus dem ganzen Körper herausschleusen kann, wenn wohl auch nicht aus dem Gehirn. Aber Vorsicht: Wenn Schwermetalle, auch radioaktive Stoffe, ihre alten Standorte im Körpergewebe verlassen, können sie erst einmal neue Schäden im Körper anrichten. Der Chlorella werden auch weitere große Wirkungen nachgesagt, insbesondere soll sie dank ihr eigener Wirkstoffe den Zellstoffwechsel und das Mikrobiom verbessern sowie DNA-Schäden reparieren.

Bei der Spirulina sind ihre unvergleichlich reichen Nähr- und Vitalstoffe bestens bioverfügbar. Sie hat nur eine einfache gut überwindbare Zellmembran. Daher ist die – übrigens auch besser schmeckende – Spirulina gut verträglich und kennt nicht die Nebenwirkungen wie insbesondere die Verstopfungen, die empfindliche Menschen beim Verzehr der Chlorella plagen können.

Spirulina enthält wenig Kohlenhydrate und Fettsäuren, aber mit bis zu 70 % phänomenale Mengen an allen bemötigten Aminosäuren, extrem viel B-Vitamine (außer bioverfügbarem B12) und Beta-Karotin. Wer davon ausgehen muss, dass seine übliche Ernährung in Teilen mangelhaft sein könnte, kann von dem täglichen Verzehr einiger Spirulina-Presslinge sehr profitieren.

Eine gute Übersicht über alle Stoffe in der Spirulina finden Sie unter http://www.ernaehrung.de/lebensmittel/de/G004500/Spirulina-Pulver.php

 

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Mens sana in corpore sano … s i t !

Erstellt von r.ehlers am 22. Mai 2019

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Zur Zeit des im Jahre 51 nach Christus geborenen mächtigen römischen Kaisers Domitian lebte auch der damals wie auch heute noch nicht minder bekannte römische Satirendichter Juvenal, dem wir eine ganze Zahl von unsterblichen vielsagenden Worten und Redewendungen zu verdanken haben. In seinen berühmten 16 Satiren (saturae) geißelt der aufmüpfige Juvenal die Ungereimtheiten der römischen Gesellschaft. Gerade im deutschsprachigen Raum messen sich an ihm noch heute viele große Satiriker wie – nur z.B. – Volker Pispers und Georg Schramm.

Würde Juvenal heute leben, würde er angesichts des Eigensinns und des Gehampels der Regierenden unserer Länder wieder erklären, dass es schwierig ist, keine Satire zu schreiben (Difficile est, saturam non scribere) und würde fragen, wer aber die Wächter (des Staates) selbst bewachen solle (Sed quis custodiet ipsos custodes?).

Seine berühmteste Sentenz „panem et circenses“ (Brot und Spiele) kennzeichnet bis in die heutige Zeit treffend das würdelose Handeln der Regierenden, mit dem diese die große Masse „kusch“ halten, indem sie dafür sorgen, dass nur die Bäuche der Menschen gefüllt sind und ihnen aufregende Spielchen zur Ablenkung geboten werden. Wer denkt da nicht an die Agrar- und Ernährungspolitik von heute, in der Masse vor Klasse geht, und an die unablässige Präsentation von Mordgeschichten auch im Bezahlt-Fernsehen oder auch an den Hype um den professionellen Fußballsport!

Vom „panem et circenses“ ist es nicht weit bis zum zweiten großen Spruch des Juvenal aus Satire 10,356, wo es wörtlich heißt:

[…] orandum est ut sit mens sana in corpore sano.

Übersetzt heißt das:

„Beten sollte man darum, dass ein gesunder Geist in einem gesunden Körper sei.

Heute wird der lateinische Text fast durchweg verkürzt zu:

„Mens sana in corpore sana est „. Das soll heißen, dass der gesunde Geist und der gesunde Körper mehr oder minder zwangsläufig beisammen wären, indem entweder nur in einem gesunden Körper ein gesunder Geist wohnen könne oder dass man in einem kranken Körper keinen gesunden Geist fände. Das alles ist falsch.

Im Dritten Reich bezog man sich gern auf Juvenal zum Beleg der angeblich großen Bedeutung körperlicher Ertüchtigung. Dieses Denken wirkt auch nach dem Ende des tausendjährigen Reiches in aller Welt fort. Es durchzieht auch die gesamte aktuelle Ernährungslehre, die neben gesunder Nahrungasuswahl eine regelmäßige und intensive sportliche Betätigung als grundlegende Voraussetzung für den Erhalt der Gesundheit und darüber hinaus für gute mentale Funktionen sieht.

Moderate regelmäßige Bewegung ohne alle Spitzenleistungen ist dagegen unzweifelhaft für jeden Menschen von gesundheitlichem Wert, während „richtiger“ Sport den Menschen unnötige Risiken auferlegt, die in der Realität bei Millionen von Menschen zu schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen führt.

Churchill wird zu unrecht nachgesagt, dass er das böse Wort „Sport ist Mord“ geprägt hätte. „Mord“ ist tatsächlich nur der Sport, der den Ausübenden überfordert, was allerdings beim Leistungssport Teil des Programms ist.

Juvenal hatte mit dem Bild vom gesunden Geist im gesunden Körper gar keine biologischen und spirituellen Zusammenhänge im Kopf. Er geisselte vielmehr seine naiven Mitbürger, dass sie sich ständig mit allerlei törichten Gebeten an die Götter wandten, und schlug vor, dass sie die Götter -wenn überhaupt- dann darum bitten sollten, dass sie am Körper gesund blieben, dass aber auch ein gesunder Geist in diesen einzöge. Juvenal erweist sich damit als ein früher Aufklärer.

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Der magische Moment – Bronchialschleim

Erstellt von r.ehlers am 9. Mai 2019

Heilpflanzen für gesunde Bronchien

Bild: www.gesundheitratgeber.wiki

Von: A.J. [mailto:…gmx.de]
Gesendet: Donnerstag, 9. Mai 2019 09:19
An: rolfehlers.richtigessen@gmail.com
Betreff: Der magische Moment

Guten Morgen!

Ich lese mit Begeisterung ihre Beiträge und stelle tatsächlich eine Verbesserung fest, seitdem ich morgens auf leeren Magen native Kost verzehre. Allerdings stellt sich mir seit längerem folgende Frage: Macht der Magenpförtner zu, wenn ich Bronchialschleim schlucke?
Vielleicht haben Sie da eine Idee dazu..

Beste Grüße

A.J.

Meine Antwort:

Auch Ihnen einen guten Morgen, Herr A.J.,

nach den Berichten von Tausenden Nutzern nativer Kost (meist Amaranth und Quinoa) kann ich fast 20 Jahre nach meiner eigenen Befreiung von beachtlichen Störungen (s. meine Aminas History) ganz sicher sagen, dass jegliche Verbesserungen nur auftreten, wenn man zuvor gegen die eigene Natur gesündigt hat.

Einen gewissen Unterschied kann es schon machen, wenn man mit der rohen nativen Kost tatsächlich gut erhaltende Vitalstoffe aus den rohen Pflanzen mitbekommt. Neben den vielen Enzymen, Vitaminen und Antioxidantien sollte es auch von Bedeutung sein, dass man im Gegensatz zu aller üblichen hitzebehandelten Kost auch einen Schub der höchst wichtigen Schwefelverbindungen mitbekommt. Wer aber regelmäßig nicht erhitztes Obst und Gemüse verzehrt, braucht allein wegen des Schwefels keine native Kost.

Ich esse inzwischen schon so lange regelmäßig meinen Teil Rohkost, esse nicht mehr so sehr viel wie früher, rauche nicht, trinke keinen Alkohol, esse  nur 2 x am Tag eine absolut normale deutsche Mischkost und erlaube mir dazwischen allenfalls mal eine kalorienarme sehr vitalstoffreiche kleine Zwischenmahlzeit. Damit gelingt es mir, ohne jeden Krampf mein Gewicht zu halten und gesundheitlich stabil zu bleiben. Seit Jahren geht es mir damit so gut, dass ich selbst keine native Kost mehr brauche, bzw. davon keine besonderen Verbesserungen mehr erfahre. So wie mir ist es in den letzten Jahren schon sehr vielen Menschen ergangen. Nach deutlichen Erfolgen mit nativer Kost haben sie sie letztlich nicht mehr verzehrt. Jeder Zweite hat aber seine alten Gewohnheiten wieder aufgenommen und ist mit den alten Beschwerden auch zur nativen Kost zurückgekehrt.

Es gibt in meinen Augen keinen Zweifel mehr, dass es in der heuten Zeit in den begüterten Ländern der Erde wrklich ganz einfach isst, sich so gut zu ernähren, dass man über eine solide Immunabwehr verfügt und daher praktisch auch gegen Erkältungen und Entzündungen gefeit ist. Körperliche Bewegung muss sein, aber regelmäßig an der frischen Luft flott zu wandern reicht zum Beispiel aus. Zahlenmäßig werden es nach meiner Schätzung allerdings mehr als 90 % der Menschen in Deutschland und den  Nachbarländern sein, die dieses Minimum an vernünftiger Ernährung und Lebensführung nicht erfahren – und daher mehr oder weniger stark auf Hilfen wie die native Kost angewiesen sind. Soweit der Botenstoff Serotonin betroffen ist, bleibt die native Kost ein hervorragender generierender Faktor. Ganz sicher aber ist der Serotoninaufbau allgemein nicht so kritisch wie ich das bei der Entwicklung meiner Serotonin-Theorie angenommen habe. Wäre dem nicht so, kämen ich und viele andere nicht mit kluger einfacher Ess- und Lebensweise so gut über die Runden, auch wenn sie lange Zeit keine native Kost mehr zu sich genommen haben.

Ich bin derzeit dabei, meine Erkenntnisse zu überarbeiten und werde die Ergebnisse wohl noch in diesem Jahr in Buchform herausbringen. Arbeitstitel ist: „Einfach essen“, vielleicht auch mit dem  Untertitel: „Essen ohne Krampf“.

Zu Ihrer Frage nach der Wirkung des Hinunterschluckens von Bronchialschleim kann ich in der Literatur und im Netz keine Hilfe finden. Es sind ja so viele ganz einfache Vorgänge im Verdauungstrakt noch nicht untersucht! Daher fragen Sie zu Recht danach, ob ich vielleicht eine Idee hätte, ob der Magenpförtner deswegen zumache.

Ich kann nur annehmen, dass eine kleine Menge von nicht allzu festem Bronchialschleim durch den ständig produzierten Mundspeichel (1,5 l am Tag) so verdünnt wird, dass er sich durch den bei leerem Magen relaxierten Magenpförtner hindurchschlängeln wird. Kommt leichtflüssiger Bronchialschleim aber auf einmal in einer Menge von vielleicht 0,1 l auf, wird dies auch den Magenpförtner zum Dichtschluss veranlassen und das Magenprogramm anwerfen wie das ja bei einem vollen Glas Wasser auch der Fall ist. Ich nehme übrigens nicht an, dass der Bronchialschleim den Verstoffwechslungsvorgang im Dünndarm stark nachteilig beeinflusst. Er enthält ja nichts, was sich zur Zerlegung durch die Enzyme eignete. Theoretisch ist es allerdings möglich, dass Entzündungsstoffe über den Dünndarm in die Blutbahn geraten. Ihn auszuspucken, ihn aufzufangen und zu entsorgen, ist daher im Zweifel besser als ihn zu schlucken.

Mit freundlichen Grüßen

Rolf Ehlers

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Fahrrad mit und ohne Muskelkraft

Erstellt von r.ehlers am 25. April 2019

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Die Genesis informiert uns richtig, dass die Erde für die Menschen kein Paradies ist. Sie müssen sich  „im Schweiße unseres Angesichts“ ihre Nahrung selbst beschaffen. In den Millionen Jahren vor dem Übergang zu Ackerbau und Viehzucht,der um die 10.000 Jahre vor der Jetztzeit datiert, gelang dies zum einen durch das Sammeln ausgewählter essbarer Pflanzen, zum anderen durch die oft kilometerlange Hetzjagd auf das Wild. In diesen Millionen Jahren entstanden in unserer Evolution die biologischen Besonderheiten, die uns auch heute noch auszeichnen. Zu diesen Besonderheiten gehört die innige Verknüpfung der endlosen körperlichen Kreisläufe. Eine unverzichtbare Verbindung besteht danach darin, dass wir nur in guter Funktion bleiben, wenn wir uns ausreichend bewegen. Muskeln, die wir nicht einsetzen, bilden sich zurück, worunter auch die Kalzium-Versorgung der Knochen leidet. Die Notwendigkeit der regelmäßigen körperlichen Herausforderung ist auch im Interesse der rd. 70 Billionen hochkomplizierten Zellen unseres Körpers gegeben. Die Zellen werden so gefordert, die vielen ihnen obliegenden Aufgaben zu erfüllen, vom Proteinaufbau in ihren Ribosomen bis zur Beseitigung von nicht mehr benötigten Substanzen durch ihre Lysosome.

Bis auf wenige Glückliche leben wir – zumindest in den begüterten Regionen der Welt – alle so als brauchten wir uns um die uns mit der Evolution überkommenen Prägungen nicht zu kümmern. Niemand bückt oder streckt sich noch, um Früchte, Gemüse oder Kräuter zu sammeln. In der Masse jagd niemand einem Tier nach, um an dessen Fleisch zu gelangen. Wir bewegen uns nicht mehr, um unsere Nahrung zu finden. Selbst den Weg zum nächsten Lebensmittelmarkt bewältigen wir sitzend am Steuer eines Autos. Unsere Erwerbsarbeit und unsere Freizeit vor dem Fernseher verrichten wir ohnehin fast nur noch sitzend.

Neben der nicht autoamtisierbaren Hausarbeit und dem Sport gibt es heute nur noch eine Aktivität, die für die Großzahl der Menschen mit körperlichem Einsatz verbunden ist: Das Fahrradfahren! Die Hausarbeit fällt in unserer Gesellschaft beileibe nicht jedermann zu, besonders die Männer drücken sich davor. Über Sport wird viel mehr geredet als er praktiziert wird. Die meisten Menschen sind zudem nur wenige Jahre ihres Lebens sportlich aktiv, in denen sie oft genut noch ihrem Körper durch Überforderung schaden. Ich beschränke mich hier daher auf die neuen Probleme des Fahrradfahrens, weil durch die neuen Möglichkeiten des Fahrradfahrens ohne Muskelkraft im Ergebnis weit mehr als die Hälfte der Bevölkerung in den flachen Gegenden betroffen ist, in denen nicht Hügel und Berge das Radfahren für die meisten Menschen zu anstrengend machen. Es geht um die Elektrifizierung des Fahhradfahrens.

Gerade wird darüber berichtet, dass 2018 allein in Nordrhein-Westfalen 20 Radfahrer mit ihrem E-Bike oder Pedelec tödlich verunglückt sind. Das ist beunruhigend und verlangt nach einer Verbesserung der Fahrradwege. Das größere Problem aber ist, dass die Motorunterstützung dem  Fahrradfahren  jegliche körperliche Herausforderung nimmt. Ohne Motor ist das Fahrrad ja das beste aller denkbaren Sportgeräte, weil es bis ins höchste Alter jederzeit mit dem gerade gewünschen Grad an körperlicher Belastung genutzt werden kann.

Natürlich hat das Fahrrad auch andere Vorteile als den, den Körper zu trainieren. Man kommt gegenüber dem Gehen oder Wandern in der Stunde drei- bis viermal so weit und kann daher viele Wege ohne Auto oder Motorrad bewältigen. Im Berg- und Hügelland, wo der Durschnittsradler sich leicht an Steigungen überanstrengt und sich einen Herzschaden zuziehen kann, hat das Fahrrad mit einem zuschaltbaren Motor einen noch weiteren großen Vorteil. Wenn der Motor die Steigung schafft, fällt der bergauf fahrende Radler mit dem Rad nicht aus dem Profil und in Serpentinenbahnen. Wenn er in der Ebene dann den Motor ausschaltet und wieder in die Pedalen tritt, nutzt er schließlich alle wesentlichen Vorzüge des Fahrrades für sich.

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Psoriasis und Serotonin

Erstellt von r.ehlers am 29. Januar 2019

—–Ursprüngliche Nachricht—–
Von: ….[mailto: …..ch]
Gesendet: Montag, 28. Januar 2019 22:10
An: rolfehlers.richtigessen@gmail.com
Betreff: Psoriasis

Guten Tag Herr Ehlers

Mit viel Interesse habe ich Ihre Website durchforstet und bin von Ihrem Wissen und der Akribie Ihrer Arbeit beeindruckt. Ebenso beeindruckt bin ich von Ihrer Haltung die Erkenntnisse kritisch zu hinterfragen und sehr undogmatisch die Grenzen aufzuzeigen. Nun ist das natürlich Fluch und Segen gleichzeitig, für mich als Patient mit einer leichten Psoriasis und beginnender Psoriasis-Arthriris stellt sich die Frage, was mache ich nun? Beginne ich die Methode 435 oder lasse ich es sein? Ehrlicherweise spricht mich das Thema Serotoninmangel doch auch an und ich kann mir vorstellen, davon betroffen zu sein. Ich bin oft müde und erschöpft, habe viel (auch selbst gemachten)Stress, Kieferschmerzen, Tinnitus, Muskelschmerzen in den Bein, am Hals, Nacken und Schultern und nur noch wenig Lebensmut. Darf ich Sie bitten mir ein wenig Ihrer Zeit zu schenken und mit zu schreiben, was Sie an keiner Stelle tun würden?

Herzlichen Dank

N.N.

Meine Antwort:

Hallo Herr N.N.,

gern gebe ich Ihnen das weiter, was ich am eigenen Leib festgestellt und von anderen Menschen gehört habe, die psoriatische oder ähnliche Erkrankungen durchgemacht haben.

Die letzte Erfahrung betrifft mich selbst. In den letzten Jahren, als ich durch die tägliche Nutzung nativer Kost und nach meiner Eigenbehandlung meiner schweren Arthrose längst in sehr guter Verfassung war, besonders was die volle Wachheit tagsüber und den guten nächtlichen Schlaf anbelangt, hatte ich an beiden Unterschenkeln ein juckendes schuppendes Ekzem von jeweils etwa 5 cm² Ausdehnung entwickelt, das ich auf Rat des Hautarztes mit dem kortikoidhaltigen Fenihydrocort® weitgehend eingrenzen konnte. Am linken Bein verschwand es durch die nächtliche Okklusion mittels einer Haushaltsfolie sogar ganz, kam aber am rechten Bein aber immer wieder störend auf. Ich ging also noch einmal zum Hautarzt, der mit Soderm® plus verschrieb, das neben einem Kortikoid auch Salizylsäure zur leichten allgemeinen Aufweichung der betroffenen Haupartie enthält. Das half dann endgültig. Kommen die Erscheinungen wieder, weiß ich jetzt jedenfalls, wie ich sie sofort beseitigen kann.

Ob ich da wirklich eine Psoriasis hatte, weiß ich nicht genau. Positiv weiß ich, dass gleich nach meiner Entdeckung der intensiven gesundheitlichen Verbesserungen bei mit und vielen anderen durch den Verzehr der gemahlenen Pflanzenkost auf leeren Magen sehr viele Fälle der Linderung schwerer Hauterkrankungen und auch der kompletten Beseitigung von extremer Psoriasis bekannt wurden. Neurodermitis verschwand fast regelmäßig. Meine Hypothese ist, dass die Verfügung über den Botenstoff Serotonin wesentlich an der Einrichtung einer stabilen Cortisol-Serotonin-Stressachse beteiligt ist. Ganz sicher wirken da noch viele andere Vorgänge mit, besonders weitere Hormone, aber auch psychische Gegebenheiten. Die typischen Störungen, die die Wissenschaft dem Fehlen von Serotonin zuschreibt, sind seltsamer Weise dieselben, die auch bei Defiziten wichtiger Stoffe wie Vitamin D und B12, Magnesium oder auch der lebensnotwendigen Schwefelverbindungen eintreten. Meine Hypothese ist zum heutigen Tage weder ausreichend verifiziert noch falsifiziert. Ich stelle allerdings immer wieder fest, dass die universitären Wissenschaften sich nach dem Hype um Serotonin in den 90eer Jahren nur noch wenig mit diesem Schlüsselhormon beschäftigen.

Ihr Gesundheitszustand, den Sie sehr gut nachvollziehbar beschreiben, weist nach den Tausenden von Berichten von Nutzern nativer Kost sehr deutlich in die Richtung einer Fehlfunktion des Serotoninsystems, weist aber auch auf andere mögliche Ursachen. Kieferschmerz und Muskelschmerzen an vielen Stellen des Körpers (Fibromyalgie?) passen nicht perfekt in das Bild. Leider kann ich mit meinem Wissen da nicht weiter helfen. Der fehlende Lebensmut ist dagegen neben Müdigkeit und Erschöpfung ein typisches Zeichen des fehlenden grundlegenden Wohlbefindens, das eine Folge des Defizits an serotonerger Funktion ist. Da nichts dafür spricht, dass der Verzehr nativer Kost eine unverzichtbare Quelle der Hebung des Serotoninlevels ist, kann ich Ihnen raten, neben dem von einem Glas Wasser begleiteten Verzehr eines Esslöffels gemahlener Pflanzensamen gleich als erster Kost eines jeden Tages auch die anderen voraussichtlich erfolgreichen Wege zur Herstellung des hormonellen Gleichgewichts zu nutzen. Regelmäßige Einwirkung des vollen Tageslichts auf ausgiebigen Spaziergängen stehen da ganz vorne an. Entscheidend ist nicht die Sonne, sondern das weiße Tageslicht (oder 10.000 Lux und mehr von einer passenden Lampe). Temperaturreize helfen wie beim Saunieren und Wechselduschen. ich schwöre auch auf die Meditation auf der Nadelreizmatte, von der ich immer ganz erfrischt aufstehe. Ich nutze seit Jahren intensiv die weiteren Wege zum Serotonin. Dass ich über native Nahrung nicht mehr so frappierende Wirkungen erlebe wie zu Beginn meiner Entdeckung führe ich darauf zurück, dass ich inzwischen hormonell so stabil aufgestellt bin, dass darüber hinausgehende Verbesserungen nur schwer erfahrbar sind.

Ihrem Bericht entnehme ich nicht, dass Sie nachts keinen guten Schlaf finden. Das überrascht mich ein wenig. Vielleicht haben Sie nur nicht daran gedacht, es zu notieren, denn eigentlich hängen eine solide Wachheit tagsüber und ein erquickender Schlaf in der Nacht zusammen, worauf auch die Aufgabe von Serotonin als Körpertemperaturkontrollhormon hinweist. Schließlich kommt das Schlafhormon Melatonin entgegen der heute meist von den Experten verbreiteten Meinung erst auf den Plan, wenn man unter dem alleinigen Einfluss von Serotonin die Einschlafphase durchlebt. Erst danach – und das ist wieder Allgemeinwissen – wandelt sich in der Epiphyse Serotonin in Melatonin um und zieht einen tiefer in den Schlaf.

Mit freundlichen Grüßen

Rolf Ehlers

 

 

 

 

 

 

 

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USA & EU treiben REGIMECHANGE in Venezuela

Erstellt von r.ehlers am 28. Januar 2019

Karte von Venezuela (Land / Staat)

Wie sollen wir heutzutage noch mit unseren Regierungen und den Medien im Westen umgehen, wo wir unübersehbar von ihnen ständig fehlinformiert und gegängelt werden?

Aktuelles Beispiel: Venezuela, das unter den gewählten Präsidenten Chavez und Maduro fest an der Seite des sozialistischen Kuba stand und steht. Venezuela liegt nach den brutalen wirtschaftlichen Sanktionen der USA am Boden. Es hat seine reichen Erdölvorkommen vergesellschaftet, kommt aber wegen des Drucks von außen, dem sich auch Europa anschloss, nicht mehr auf einen grünen Zweig.

Diese Sanktionen verstoßen als Einmischung in die inneren Angelegenheiten des betroffenen Staates endeutig gegen das Völkerrecht. Sie sind, was ihnen ein wenig den Anschein einer Legitimation vermitteln könnte, auch nicht vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen abgesegnet. Was bisher nur verdeckt betrieben wurde, zeigt sich aber jetzt noch wesentlich krasser: Heute wird  von der USA-EU-Allianz Druck auf die gewählte Regierung ausgeübt, dass sie zurücktreten möge. Gleichzeitig erkennen sie den Präsidenten des Parlaments, Guaido,  der sich im Wege des Statsstreichs die Befugnisse des Staatspräsidenten zuspricht, als Interimspräsidenten an. Zweifelt wer daran, dass die USA derzeit mit Unsummen von Geld interveniert, um einen Bürgerkrieg auszulösen?! Und Deutschland hält den Steigbügel!

Die Westallianz betreibt mal wieder ganz offen und frei jeglicher Legimation einen Regimechange wie nur z.B. vor Jahren im Iran Mosssageghs, im Chile Allendes oder im Griechenland der korupten Obristen. Noch toller:  Washington behält sich „alle Optionen“ des Einsatzes gegen die Regierung Venezuelas vor, auch die militärische Intervention. Anders als bei den Angriffskriegn gegen Sasddam Hussein und Ghaddafi versucht vorliegend niemand, das Vorgehen irgendwie zu rechtfertigen.

Unser Staatsfernsehen und unsere Zeitungen berichten ofenbar unbewegt über diese Vorgänge. Sie geben sich auch nicht die Mühe, sie rechtlich und moralisch  als den eindeutigen Völkerrechtsbruch zu qualifizieren, den sie darstellen. Wir einzelnen Bürger können nicht viel tun. Untereinander aber und überall wo möglich sollten wir diese Vorgänge besprechen, damit wir uns einmal als Volk gegen diese Verbrechen wenden können, wenn sich die Chance dazu ergibt.

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Hannover ordnet den Gendersprech an

Erstellt von r.ehlers am 25. Januar 2019

Mein ganzes Leben lang hat mich die Unterwerfung der Frauen unter das männliche Diktat gestört. Seit einigen Jahrzehnten aber steht die Welt Kopf, indem Politiker aller Farben es sich haben einreden lassen, dass eine der Grundlagen für die ungerechte Behandlung der Frauen in der Besonderheit der deutschen und einiger anderer Sprachen begründet sei, die meisten Dinge unserer Welt, auch wenn sie nicht überhaupt nicht durch eine der beiden sexuellen Erscheinungen geknnzeichnet sind, entweder männlich oder weiblich zu nennen. Gerade weil greifbare sexuelle Eigenheiten nicht involviert sind, ist es der schiere Zufall, dass „der Mond“ im Deutschen maskulin konnotiert wird und  „die Sonne“ weiblich, während es bei den romanischen Sprachen mit „Luna“ und „Sol“ umgekehrt ist, s. auch meinen Beitrag: www.essenspausen.com/gendergeschlechterrolle-und-gerechtigkeit/.

Wenn einzelne fehlgeleitete Journalisten und Autoren vorschlagen, dass wir aufhören sollten so zu sprechen und zu denken wie wir es gelernt haben und jeden semantischen Gebrauch von Begriffen zu meiden, der nur eines der beiden Geschlechter allein hervorhebt, obwohl auch das zweite Geschlecht gemeint ist oder auch die Menschen, die in diese beiden Kategorien biologisch oder mental nicht gut passen, ist das schon schwer zu verstehen. Man soll danach Phänomene wie den Bürger, den Untertan, den Künstler,und den Politiker aus dem Sinn streichen. Vielmehr soll man sie sich immer als Träger besonderer Sexualorgane vorstellen und sie gezielt ansprechen als Männer, Frauen, Schwule, Lesben oder Transgender – auch wenn es im Kontext gar nicht um sexuelle Dinge geht!

Jetzt aber kommt es knüppeldick: Als erste deutsche Grossstadt hat Hannover seinen 11.000 Mitarbeitern und indirekt auch seien Bürgern eine Gender-Rhetorik aufgezwungen.Kein Text verlässt die Verwaltung ohne die Ummodelung in eine„geschlechtergerechte Verwaltungssprache.“ Auch auf die Gefahr der Fehlezeichnung hin wird jetzt aus dem kommunalen  «Wählerverzeichnis“ ein „Wählendenverzeichnis“, was übersieht, dass nicht jeder wahlberechtige Bürger auch zur Wahl geht. Vielleicht lieben Bürger*Innen auch nicht „die Wahl“, hassen „die Wahlreden“, „die Meinungen der Politker*Innen und lehnen „die ewige Gängelung“ durch „die Politik“ ab!

Da muss ich mich angesichts solchen Irrsinns für meine zweite Heimat, das schöne Hannover, die Geburtsstadt meines Vaters, aber mächtig fremdschämen.

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Glauben á la C.G.Jung

Erstellt von r.ehlers am 24. November 2018

Wenn Sie auf der Startseite dieses Blogs in das Suchfeld in der linken Spalte das Suchwort „Glauben“ eingeben, kommen Sie zu einer Reihe von Beiträgen, die sich damit beschäftigen, woran man sich denn im Leben halten soll. Mein Ergebnis, wie ich insbesondere im Beitrag vom 24.3. des Jahres („Nietzsche demontiert Platon“) bekräftigt habe, ist, dass man mit kritischem Geist wohl kaum dazu kommen kann, irgend jemand irgend etwas zu glauben.

Aber haben wir nicht die Psychologie und die Psychoanalyse, die uns bündig erklärt, was sich alles in unseren Köpfen  abspielt? Weit gefehlt, wie ich hier am Beispiel des Freud-Schülers C.G. Jung zeigen werde.

C.G.Jung (1875 – 1961)

In Jungs Forschung nimmt seine Archetypenlehre die zentrale Rolle ein. Vor vielen Jahren hatte ich mich ein wenig bei Jung eingelesen, gab die weitere Lektüre aber auf, nachdem mir klar war, dass die Archetypen, die unabhängig von den Einflüssen auf den einzelenen Menschhen durch seine Umwelt im kollektiven Unbewussten der Menschheit, also bei jedermann, im Unbewussten herumgeistern sollen, nichts als eine wilde Phantasie sind.

Nachdem mir jetzt aber  das kluge, aber gut leesbare Buch von Dagmar Berger, Der Prozess der Individuation bei C.G.Jung, Verlag Dr. Kovac 2018 in die Hände fiel und ich dazu etwas sagen sollte,  brachte ich dazu folgende Gedanken zu Papier:

Individuation des Menschen nach dem Psychiater und Psychoanalytiker C.G.Jung .

Individuation = Herausbildung der individuellen Persönlichkeit

Seinem Lehrer Sigmund Freud folgend sieht auch Jung neben dem Ich-Bewusstsein die stete Präsenz des Unbewussten. Das ist heute Standard in den Wissenschaften von der Philosophie über die Psychologie bis hin zu den Gehirnwissenschaften.

Aus seinen privaten Traumerfahrungen und einigen Traumberichten von Patienten heraus leitet Jung im Unbewussten eine Vielzahl von unterscheidbaren Komplexen ab, auf denen er seine Archetypenlehre aufbaut:

Unter Archetypen versteht Jung innere Urbilder (Arche = Anfang, Ursprung und Prinzip), die nicht nur im Einzelwesen leben, sondern angeblich aus dem kollektiven Bewusstsein der ganzen Menschheit stammen. Archetypen können nach Jung neu entstehen und auch untergehen,  viele sind sehr bedeutsam im Zusammenspiel von Emotionen, Vorstellungen, auch  Religionen, Märchen und Mythen.

Wichtige Archetypen Jungs sind das eigene Selbst, Vater, Mutter, Kind, Held, Zauberer, der „alte Weise“, die Schöpfung, der Sündenfall, Gott, Teufel und die Hexe wie auch die Reinkarnation und die Wiedergeburt.

Wie alle psychischen Gegebenheiten sind nach Jung die unbewussten Komplexe  nicht mit dem Geiste erkennbar, nach Jung sind sie aber erfahrbar. An diesem Punkt scheiden sich die Geister.

In der Praxis der Psychoanalyse haben sich Jungs Vorstellungen bis in die heute erkenntniskritische Zeit nicht durchgesetzt. Während wir immer mehr über die komplexen Vorgänge im Unbewussten jedes Menschen erfahren haben, ist die Existenz  des kollektiven Unbewussten nie wirklich plausibel geworden.“

Ein Nachsatz:

Da wir doch nichts ganz sicher wissen können – wie sollte mein eigener Erkenntnisapparat im Kopf auch ein ausreichender Maßstab für seine Fähigkeiten sein können ? – gibt es nur zwei praktische Linien, an denen entlang wir uns mit Sinn und Verstand halbwegs zufriedenstellend in der Welt orientieren können:

1. die Wahrscheinlichkeit und

2. die Eignung zur Kommunikation mit den Mitmenschen.

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