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Bewusst Leben – Buch von Erika Flor Stutz

Erstellt von r.ehlers am Dienstag 18. Februar 2014

Nachfolgend gebe ich den Inhalt meiner Mail an die schweizerische Autorin Erika Flor Stutz weiter, die de facto eine Rezension ihres Buches darstellt.

Erika Flor Stutz, Bewusst Leben mit unseren Schattenbegleitern, Wagner Verlag, Gelnhausen, 2013.

Das gut geschriebene, mit 9,80 € sehr preiswerte, Buch sollte mit seinen klugen Erkenntnissen und Ratschlägen Kapitel für Kapitel jedem Menschen in der Seele gut tun.

Produkt-Information

 

Liebe Frau Stutz,

erst einmal meinen herzlichen Dank  für Ihr wundervolles Buch! Als ich gestern Ihr Buch in meinem Körbchen fand, habe ich sofort alles stehen und liegen gelassen und mich Kapitel für Kapitel hineingestürzt. Ich habe ja sehr viel von der Freiheit, von der Sie schreiben, weil mir vor zwei Jahren meine Lebenspartnerin abgängig geworden ist, was ich im Nachhinein als eine große Befreiung empfinde. Ich habe die Änderung eben nicht als einen Verlust erkannt, sondern als eine heilsame Korrektur, für die ich (auch ihr) dankbar bin.

Ist das nicht gleich ein Paradebeispiel im Sinne Ihrer wunderbaren Anleitung zur Lebensweisheit?

Wenn ich sage, dass ich Punkt für Punkt begeistert bin über das und wie Sie es schreiben, ist das eine Untertreibung (…wie Sie es vorschlagen, benutze ich Wenn-Dann-Verknüpfungen natürlich nicht in Bezug auf meine Erwartungen im Leben). Seit meiner frühesten Jugend bin ich auf der Suche nach den Antworten auf die Urfragen des Lebens. So wie Sie schreiben, sind wir für ihre Beantwortung auf das Werkzeug unseres Verstandes angewiesen. Er ist tatsächlich ohne die Person, der er dient, ein Nichts außer einer seelenlosen algorithmisch funktionierenden Maschine.

Unsere inneren Beweggründe, die Emotionen oder Gefühle sind es, die unser Wesen ausmachen. Das allein sind wir. Natürlich ist es ein personenbezogenes Attribut, einen gut funktionierenden Verstand zu besitzen. Unterschiede bestehen da meist nicht in der Anlage, sondern im Grad der Ausbildung der verstandesgemäßen Möglichkeiten.

Ich kam noch in meiner Schulzeit zum Schluss, dass unser Denken begrenzt ist und uns nicht jeden Höhenflug oder Tiefgang erlaubt. Eigentlich keine besondere Erkenntnis. Wie sollte auch gerade unsere Spezies, die sich aus der Natur heraus nach uns weitestgehend unbekannten Regeln gebildet hat, das Instrumentarium mitbekommen haben, die ganze Welt im Größten wie im Kleinsten zu verstehen?!

Es trifft sich, dass ich gerade letzten Donnerstag auf meinen privaten Seiten einen Beitrag eingestellt habe, der sich unter Bezug auf den großartigen Philosophen Thomas Metzinger mit genau diesen Fragen befasst, und dann natürlich am Ende auch mit der Macht der Hormone (Serotonin), s.  http://www.essenspausen.com/spiritualitaet-und-koerperliche-versorgung/.

Seit nunmehr mehr als 50 Jahren steht in meinem Geist die mir als sehr wahrscheinlich richtig erscheinende Erkenntnis auf dem Prüfstand, dass wir keinen Zugang zu den letzten Dingen haben. Als ich erkannt hatte, dass ich wie Sokrates „nichts weiß“, aber selbst das nicht mit Sicherheit sagen kann (vielleicht weiß ich ja mehr als mir bewusst ist), gab ich mir jede Mühe, der angeblich nur als Geschenk gewährten Gnade des Glaubens teilhaftig zu werden. Allerdings mit niederschmetterndem Erfolg. Ich habe es nie gelernt, mit einem imaginären Gott zu reden, der uns angeblich so wunderbar und zugleich so imperfekt ausgestattet hat, und uns in prekärster Lage auf einem einsamen kleinen Planeten weit am Rande einer der Milliarden Galaxien einer der möglichen Milliarden von Universen mit unterschiedlichen Dimensionen ausgesetzt hat. In Ihr Morgengebet könnte ich daher nicht einstimmen. Das ist nicht als Kritik gemeint, weil die Glaubensfreiheit mehr ist als nur ein Gebot an den Staat, Menschen nicht wegen ihres Glaubens oder ihrer Weltanschauung zu benachteiligen.

Etwas abweichend stehe ich im ganzen Buch nur zu drei ganz kleinen nebensächlichen Hinweisen. Ich meine Ihre Vorstellung von den vielen Leben (Reinkarnation), Ihre kurze Erwähnung der Astrologie und angeblich heilkräftiger Steine. Als gedankliche Spielerei kann ich das akzeptieren, es hält aber keiner konsequenten rationalen Überprüfung stand, auch nicht, wenn ich die emotionale Erfassung der Welt mit berücksichtige.

Abgesehen von diesen für das herrliche Buch unbedeutenden Schlenkern lohnt es sich für jeden Menschen, Ihrer praktischen Psychologie Kapitel für Kapitel aufmerksam nachzugehen. Seit ich davon ausgehe, dass wir allesamt liebenswerten und großartigen Menschen weder durch unser Denken (das sowieso nicht) noch durch Fühlen an die Früchte am Baum des Wissens heran kommen können, liebe ich regelrecht solche klugen Regeln zur klugen Lebensführung wie Ihre.

 

-de.wikipedia.org-

Ich wolte lieber bey Löwen und Drachen wohnen, als bey einem bösen Weib (Jesus Sirach 25,16 – die Angabe „v. 17“ auf dem Holzschnitt ist falsch).

Ihr Buch kommt in die Sammlung meiner wichtigsten Bücher, zu denen u.a. das Buch Sirach (aus den Apokryphen des Alten Testaments), das große Werk des Kölner Professors Ludwig Holzschuher „Praktische Psychologie“ und die „Aphorismen zur Lebensweisheit“ (parergi et paralipomena) des fälschlich als „Weiberhasser“ diffamierten Philosophen Artur Schopenhauer gehören. Ich weiß gar nicht, ob es richtig ist, dass am Ende Ihres Buches sogar mein Name und das von mir entdeckte Aminas Prinzip auftauchen. Nur wenn ich mal ganz für mich in Gedanken durchspiele, wie es wohl wäre, wenn alle Welt die Vorteile nativer Kost nutzte, denke ich, dass damit doch etwas sehr  Wertvolles für die menschliche Versorgung und die gute Gemütsverfassung zugleich gefunden ist.

Ich verstehe übrigens Ihre ausdrückliche Bescheidenheit in der Betonung, dass Ihr Buch kein wissenschaftliches Werk sei. Es hat wirklich nichts zu tun mit dem pseudowissenschaftlichen Studienrummel, der seit einigen Jahren die Humanwissenschaften immer mehr aus der Zone der kritischen Vernunft  herausreißt. Ihr Buch ist aber große Wissenschaft, wenn man darunter die gründliche Erweiterung des Wissens durch die Forschung versteht, wobei Forschung nichts anderes ist als die systematische Suche nach neuen Erkenntnissen.

Herzliche Grüße vom Rhein in die schöne Schweiz, verbunden mit meinem großen Respekt davor, wie die Schweizer (und die Schweizerinnen) voller Souveränität ihr politisches Schicksal selbst bestimmen,

Ihr

Rolf Ehlers

P.S.: Ich gehe davon aus, dass es Ihnen recht ist, dass ich Ihr Buch auf diesen Seiten unter Abdruck meines Schreibens vorstelle.