Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Betreff: Aminas Rohkost + Essenspausen

Erstellt von r.ehlers am Sonntag 20. Mai 2018

Bild: paleo360.de

Betreff: AMINAS Rohkost

Sehr geehrter Herr Ehlers

Ich habe eine Frage, vielleicht mögen Sie diese beantworten.

Genügt es nicht über Nacht die beiden Getreide und Sonnenblumenkerne einzuweichen um sie von Saponinen und Phytinsäure zu befreien, gut durchzuspülen und am Morgen dann im Vitamix  zu einem sämigen Smoothie zu vermixen und nüchtern zu trinken?

Zurzeit mache ich das so und habe das Gefühl, dass das gut nutzt.

Ich bin sehr gespannt auf Ihre sehr geschätzte Antwort.

mIt herzlichem Gruss aus Zürich

N.N.

 

Meine Antwort:

Sehr geehrte Frau N.N.,

gern beantworte ich Ihre Fragen, soweit ich dazu in der Lage bin. Diese Einschränkung ist nötig, weil ich Lauf der Jahre festgestellt habe, dass die biochemischen, nervösen und humoralen Wirkzusammenhänge, die bei der Herstellung eines intensiven Verstoffwechslungsreizes durch den Verzehr nativer Kost auf leeren Magen entstehen, sehr viel komplexer sind als ich als der Entdecker dieses Weges und mein Sohn Dominik als Hersteller der Aminas® Vitalkost je gedacht haben. Die Nachahmer von Take Me bis zu meiner ungetreuen Ehefrau (Ehlers Naturkost)  und Inka Kost begnügen sich mit meinen frühen Erkenntnissen aus den Jahren nach 2000  und halten sich von jeder kritischen Betrachtung fern (weil es ihnen m.E. nur auf das Geld ankommt).

Zuverlässig wirkt die nüchtern genossene native Kost nur dort, wo initial Störungen der genannten Wirkzusammenhänge vorliegen, was sich gut ablesen lässt an schlechter Stimmung, Müdigkeit tagsüber und Störungen des erquickenden Schlafs. Wer (anders als ich damals) solche Störungen nicht mitbringt, kann auch keine besonderen, d.h. ganz gewiss serotonergen Wirkungen nicht verzeichnen.

Aber auch wer (wie auch ich heute) jeden Tag „gut drauf“ ist und schlafen kann wie ein Murmeltier hat gewisse Vorteile durch den nüchternen Verzehr nativer Kost, also fein gemahlener faserreicher roher Pflanzenkost. Das aber sind relativ schlichte nutritive Vorteile. Diese leuchten jedem kritischen Betrachter leicht ein, weil die wertvollen Inhaltsstoffe dieser kleinen Mahlzeit perfekt aufgeschlossen werden und wesentlich schneller als sonst möglich die Blutbahn erreichen und auf alle Körperzellen und Organe des Körpers verteilt werden. Wie groß dieser Vorteil ist, ist aber von niemandem jemals geprüft worden. Ich habe die technischen Möglichkeiten nicht – und Wissenschaft und Industrie sehen nicht die großen Gewinne, ohne die sie sich mit neuen Wegen nicht befassen werden.

Ob sie nun Amaranth und Quinoa über Nacht einweichen oder nicht, ist nach meiner Einschätzung ohne Bedeutung. Soweit diese Scheingetreide Saponine und Phytiinsäure (Quinoa auch Oxalsäure) enthalten, dürften sich diese über Nacht ein wenig substanziell abarbeiten. Da es bei der kleinen Menge von einem Esslöffel nativer Kost , die nach meiner Erwartung der schnellen Verstoffwechslung nur verzehrt werden soll, nur um verschwindende Mengen an diesen pflanzlichen Abwehrsäuren handelt, gehe ich mehr davon aus, dass sie für den Körper von Vorteil sein sollten. Sicher haben Sie vom sog. Hormesis-Effekt gehört, dass kleine Mengen körperfeindlicher Stoffe den Körper fit machen sollen für wirkliche Angriffe. Mehrere Studien legen diese Annahme nahe, z.B. bei den freien Radikale, die angeblich wegen dieses Effekts in geringer Menge sogar unverzichtbar sein sollen.Ich will nicht von Homöopathie reden, weil diese bei hohen Potenzen tatsächlich alle Moleküle von Schadstoffen herausschüttelt und dann erklärt, dass über das im Prozess verwendete Wasser die Information des Giftes gespeichert und an die Zuckerkügelchen weitergegeben würde. Das ist mir zu abenteuerlich.

Ein Muss ist es aber sicher nicht, die kleinen Mengen der pflanzlichen Säuren zu erhalten. Wenn Sie nicht zum Kreise derer gehören, die körperlich und psychisch einen deutlich spürbaren Kick durch die native Kost erleben, kommt es eben „nur“ auf die klaren nutritiven Effekte dieser Essweise an. Dann ist es auch nicht so wichtig, dass die kleine Menge von rd. 9 Gramm nativer Kost nicht überschritten wird.

Bild: diaetplan.kostenlos.de

So wie Sie Ihr Smoothie zubereiten, ist das sicher eine sehr gute Sache. Wenn Sie allerdings bei einer kleinen Menge bleiben, also im Rahmen einer kleinen Zwischenmahlzeit nach Prof. Olaf Adam aus München, haben Sie den Vorteil, dass sie nicht aus dem Fettstoffwechsel herausfallen, der sich nach der Leerung des Magens automatisch im Körper eingerichtet hat. Sie können dann auch das Frühstück entfallen lassen und erst dann ihr bescheidenes Smoothie erst zu sich nehmen, sobald Sie den Anflug eines Hungergefühls erleben. Dadurch erleben Sie eine immer weiter verlängerte Phase des Fettstoffwechsels. Nach den inzwischen modern gewordenen Wegen des intermittierenden Fastens, z.B. 16:8, zählen Sie dann die native Kost nicht als Mahlzeit und kommen einschließlich der Stunden der Nacht ganz leicht auf die 16 Stunden der Enthaltung vom Essen. Ich arbeite übrigens an einem Konzept, das  solch eine Einteilung der Essenszeiten vorsieht. Meist gehe ich noch weiter und esse nur einmal am Tag „richtig“, das am frühen Abend. Vorher gönne ich mir nur früher oder später am Vormittag ein kleines Smoothie, das Ihrem sehr ähnlich ist.

Mit herzlichen Grüßen vom Niederrhein

Rolf Ehlers