Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Aminas mit heißer Flüssigkeit verzehren?

Erstellt von admin am Dienstag 17. September 2013

Sachbezug: Native Kost warm verzehren, Enzymaktivität, Stand des Wissens

Anfrage und Antwort ohne weiteren Kommentar:

“Sehr geehrte Damen und Herren,

ich lese gerade mit Interesse das Serotonin-Buch von Herrn Ehlers. Dabei ist mir direkt eine Sache aufgefallen, deren Klärung mir wichtig ist:

Herr Ehlers gibt an, dass er die Aminas-Vitalkost morgens am liebsten mit heißer Flüssigkeit zu sich nimmt. Gleichzeitig ist jedoch bekannt und er beschreibt das ja auch ausführlich, dass Proteine bei über 40°C denaturieren. Wie passt das zusammen?

MFG

N.N.

Heilpraktikerin”

 

“Liebe Frau N.N.,

herzlichen Dank für Ihre Rückfrage, die tatsächlich auf eine mögliche Ungereimtheit hinweist.

Lassen Sie mich einen Satz vorausschicken, weil Ihre Frage tief in ein Thema hineinführt, das mich gerade stark bewegt.

Sie wissen, dass wir uns – außerhalb der angeblich allwissenden Standardmedizin und Pharmazie – nur mit allen Mitteln unseres Verstandes und unserem Einfühlungsvermögen den Problemen der Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit nähern können. Die tatsächlich von der „großen Wissenschaft” ermittelten Sachverhalte beziehen wir natürlich an vorderster Stelle in die Erkenntnisgewinnung mit ein. Wenn man ein solches Vorgehen „alternative Medizin“ nennen will, kann man das tun, weil es den Widerspruch zur sturen allgemeinen Wissenschaftsgläubigkeit deutlich macht. Es ist aber falsch. Alle Heilkunde kommt nicht weit, wenn sie meint, nur anwenden zu können, was nach den seltsamen angeblich ergebnisorientierten Studien irgendeinen Vorteil bringt, ohne gleich jedem Anwender zu schaden.

Heilkunde ist immer Erfahrungssache. Sehen Sie doch einmal in meinen letzten Betrag auf den Essenspausen-Seiten:

http://www.essenspausen.com/schnarchen-ist-kein-rein-mechanisches-problem/

Ich bin gerade dabei, akribisch zusammenzustellen, was die Wissenschaft über den Aufbau, die Physiologie und die unendlich komplexen Abläufe in Körper, Geist und Gemüt gerade n i c h t weiß. Ohne Frage kratzen wir mit dem heutigen Wissen nur an der Oberfläche und können uns freuen, dass die viel klügere Evolution uns in der Natur Lösungen demonstriert, die funktionieren, auch wenn derzeit noch kein Mensch sie wissenschaftlichbegreifen kann. Schlimm genug ist allerdings, dass danach viel zu wenig geforscht wird (wohl weil das nicht unmittelbar Geld bringt).

Nun zur Frage der Denaturierung der Proteinkörper. Tatsache ist, dass sie bei 40 ° C einsetzt, das aber zunächst nur langsam. Selbst bei hohen Temperaturen, selbst bei über 55° C, dem obersten Limit für die Unversehrtheit und Funktionsfähigkeit aller Enzyme, ist nicht sofort Schluss mit allen betroffenen Proteinen. Soviel ist allgemein bekannt, dass erst eine langdauernde Einwirkung mit den hohen Temperaturen die naturgegebenen Strukturen der Proteinkörper zerbricht., sodass sie nicht verstoffwechselt werden können, weil die sog. heißen Zonen von Proteinen und Enzymen nicht mehr zusammenkommen können. Wenn diese Stellen nicht gefunden werden, wandern die Proteine durch den Verdaunngatrakt und alle Systeme es Körpers (Blut, Lymphe, Organe, Gewebe), ohne dass sie zerlegt werden. Und da glaubt die Wissenschaft noch, dass der menschliche Körper niemals verschlacke, sondern seine eigenen Wege hätte, Schlacken abzuführen? Das gilt aber doch nur nur für den bei uns heute selten gewordenen Idealfall.

Ihre Frage ist allerdings nicht richtig beantwortet, wenn Sie nicht erfahren, wie lange sich die Proteine denn angesichts hoher Temperaturen halten. Damit sind wir aber an einer Stelle, wo die Wissenschaft bereits versagt. Niemand kann Ihnen das sagen. Dass es überhaupt eine langsauernde Einwirkung sein muss, finden Sie schon nur hier und da einmal in der Literatur erwähnt! Ich vermute, dass der weit bessere Gesundheitszustand der Menschen in China damit zusammenhängt, dass dort mit extrem starker Flamme in sehr kurzer Zeit auf dem Wok gegart wird. Lnges Kochen wie bei uns gibt es dort in der Regel nicht.

Wenn man sieht, wie Milliarden ausgegeben werden, um die krankheitsbezogenen Wirkungen von Medikamenten zu ermitteln, zweifle ich an unserem politischen und wirtschaftlichen System, das für die Erforschung der einfachsten Dinge kein Geld hat, die aber Millionen helfen können, sich dauerhaft gesund zu erhalten. Beste Beispiele: native Kost, feine Vermahlung der Pflanzenzellen,Verzehr auf leeren Magen, bessere Versorgung der Dünndarmflora, Anregung des körpoereigenen Aufbaus des Botenstoffes Serotonin!

Theoretisch kann es schon richtig sein, Aminas mit heißer Flüssigkeit zu begleiten, um die Enzymaktivität zu erhöhen. Ich experimentiere natürlich immer weiter. Ich habe in der Praxis aber keinen bemerkbaren Unterschied gefunden, selbst dann nicht, wenn ich gekeimtes Mehl verwende. Derzeit mische ich meinen Löffel nativer Kost mit einem Schlag von ungewärmtem Apfelmus (das schmeckt) und löffle den Brei langsam auf, währen ich dazu ein Glas kaltes Wasser trinke. Das bringt mich weit über die Morgenstunden hinaus, oft sogar bis in den frühen Abend, wenn ich üblicherweise ausführlich speise, vorzugsweise in Gemeinschaft. Damit ist meist mein ganzer Tag eine große Essenspause. Als Empfehlung für die Allgemeinheit taugt das narürlich nicht, weil da noch jeder fälschlich glaubt, ständig seine Speicher auffüllen zu müssen.

Mir herzlichen Grüßen

Rolf Ehlers”