Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Schokoladensucht und Enkephalin

Erstellt von r.ehlers am Montag 8. Oktober 2012

Sachbezug: Körpergewicht + Serotoninaufbau

Rolf Ehlers

Endlich hat die unheimliche Gier nach Schokolade einen Namen –  Enkephalin.

Hier die Information:

„Cambridge – US-Forscher haben herausgefunden, was Schokolade so unwiderstehlich macht: Schon beim Anblick und dann auch beim Verzehr der Süßigkeit setzt ein kleines Gehirnareal eine opiumähnliche Substanz frei, das Enkephalin. Dieses löst im Gehirn eine Art „Iss jetzt“- und „Iss mehr davon“- Befehl aus. Das haben die Wissenschaftler in einem Experiment mit Ratten festgestellt. Bei diesen stieg der Enkephalin-Gehalt im Gehirn, sobald sie Schokolade vor sich sahen und zu fressen begannen, berichten die Forscher im Fachmagazin „Current Biology“.

Treibt übermäßiges Essen und Suchtverhalten an

Injizierten die Forscher den Tieren in einem Folgeversuch eine kleine Menge Enkephalin in das Hirnareal, das sogenannte dorsale Neostriatum, schlangen die Ratten anschließend sogar doppelt so viel Schokolade in sich hinein als normalerweise. Rechne man diesen Konsum von 17 Gramm Schokoladendrops auf einen Menschen um, entspräche dies 3,6 Kilogramm Schokolade. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass das Enkephalin nicht nur bei Ratten, sondern auch beim Menschen übermäßiges Essen und Suchtverhalten antreibt“, sagt Erstautorin Alexandra Di Feliceantonio von der University of Michigan in Ann Arbor.

Schnell und viel (fr)essen

Der Signalstoff werde beim Anblick von Schokolade und möglicherweise auch anderer süßer und fetthaltiger Nahrung ausgeschüttet. Dies geschehe im gleichen Hirnareal, das auch aktiv wird, wenn Drogensüchtige andere beim Drogenkonsum beobachten oder Übergewichtige Nahrung sehen. Die Ausschüttung des Enkephalins in diesem Hirnareal steigere nicht den Genuss, sondern nur die Gier auf den süßen Stoff: Den Tieren habe die Schokolade dabei nicht besser geschmeckt als sonst, wiesen die Forscher in einem weiteren Versuch nach. Sie wollten einfach nur schnell und viel davon fressen. (APA, 22.9.2012)“

Quelle: http://derstandard.at/1347493169433/Was-Schokolade-so-unwiderstehlich-macht                                   http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0960982212009426

 Mein Kommentar:

Das Neostriatum ist eine wichtige Schaltstelle im Gehirn mit einer Verbindung zwischen der Großhirnrinde und den Belohnungszentren. Das jetzt dort entdeckte Hormon Enkephalin scheint sich bereits beim ersten Kontakt mit Schokolade dort abzulagern  und für den Drang zu sorgen, immer wieder neu gebildet zu werden. Durch das oberste Esskontrollhormon Serotonin wird die so erzeugte Schokosucht indes begrenzt, was die Praxis zeigt. Bleibt Serotonin allerdings zentralnervös aus, wird die Sucht wieder wach. Die Wirkung ist der des Nikotins ähnlich, das den Menschen, der einmal abhängig geworden ist, auch nie im Leben verlässt.  Serotonin ist indes auch ein bedeutsames Suchtkontrollhormon.

Nachtrag 30.12.2013: Neu sind Studien, die belegen wollen, dass Schokolade in geringen Mengen sogar beim Abnehmen – der Fettverbrennung – hälfe. Umso besser. Aber wenn es stimmt, ist es auch nur eine Maßnahme in einem ganzen Konzept, das Abnehmen lässt.