Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Emotionales Essen – Notwendigkeit und Gefahr

Erstellt von r.ehlers am Sonntag 26. Januar 2014

Die Hoffnung darauf, einmal auf einfachste Weise zur richtigen Ernährung zu kommen, ist schwer auszurotten. Auch bei diesem Thema gilt der Spruch: „ Die Hoffnung stirbt zuletzt.“  Menschen, die in extremen Situationen  wie auf die Raumfahrt und auf  Expeditionen nicht ausreichend „normale“ Nahrung mitnehmen können, sehen ihre Kunstnahrung keinen Vorteil gegenüber herkömmlicher Nahrung.

Die Pille zur richtigen Ernährung ist eine entlegene Utopie.

Wir sind von der Natur her mit Verstand und Emotion so ausgestattet, dass wir die unverzichtbare Nahrungssuche, die Zubereitung zum Verzehr und den Verzehr der Nahrung bewusst  und konsequent betreiben und auch mit  Freude genießen. Wir tun uns einen Tort an, wenn wir unser Essen nicht ernst nehmen und uns dafür regelrecht begeistern.

 

In der abendländischen Kultur sind oft die „ungeistigen“ sinnlichen Genüsse als primitiv abgewertet worden. Das ist einer der Gründe dafür, dass heute in weiten Schichten der Bevölkerung das tägliche Essen als lästige Notwendigkeit behandelt wird. In der Masse fehlt das Engagement für das Essen.  Es fängt morgens mit dem Frühstück an, für das die meisten Menschen angeblich keine rechte Zeit haben. Sie gehen so spät zu Bett, dass sie morgens nicht  aus den Federn kommen, um in Ruhe speisen zu können. Meldet sich ein Hunger, wird er formlos und schnell – oft noch während laufender Arbeit  – mit einer Zwischenmahlzeit beseitigt. Auch in der Mittagspause muss es schnell gehen.  Wenn die Hauptmahlzeit des Tages dann noch aus der Kantine kommt oder – schlimmer noch – aus Fast Food besteht, vielleicht sogar noch im Gehen eingenommen wird wie  beim „deutschen Döner“, den Pizzastückchen, Baguettes, Bratwurst oder Hamburger, ist die Situation mehr als klar:

In der großen Mehrheit essen wir ohne Emotion. Uns fehlt das Gefühl für die Bedeutung, die Schönheit und den Geschmack am Essen!  Wir müssen aber wieder emotionale Esser werden!

Wir achten natürlich darauf, dass uns solches schnell verdrücktes Essen vom Geschmack her zusagt, meist weil es süß genug für unseren unerfahrenen Gaumen ist. Vielleicht salzen wir noch kräftig nach und geben Pfeffer hinzu. Damit hat es sich aber auch.

Wir sind dann keine klugen und zugleich fröhlichen Esser, wenn wir einfach nicht Bescheid wissen, welche Nahrung uns gut tut und mit welcher Maßgabe wir sie verzehren müssen, um sie gut zu metabolisieren und für unsere Gesundheit perfekt zu nutzen.  Ich denke, dass meine auf diesen Seiten veröffentlichten Informationen jedem Interessierten dieses wichtige Wissen zur Verfügung stellen und darüber hinaus das Rüstzeug geben, die Richtigkeit der Informationen auch selbst zu verifizieren.

Trotz allen Wissens über das, was beim Essen gut und richtig ist, gelingt es aber den meisten Menschen nicht, es erfolgreich umzusetzen, weil ihre inneren Antriebe sie in falsches Essverhalten drängen. Natürlich ist das auch ein emotionales Essen, also um Antriebe zum Essen aus den Tiefen des Gemüts, allerdings auf Grund von bedauerlichen Störungen des Gemüts. Sie bringen den Menschen zu einem Essen, das in vielfacher Hinsicht unnatürlich und der Gesundheitlich abträglich ist:

 

  • Essen zu jeder Gelegenheit
  • Essen bei Gelegenheit anderer Tätigkeiten
  • Essen auf noch vollen Magen
  • Essen in Hast
  • Herunterschlingen des Essens
  • Keine Ruhe beim Essen
  • Ständiges Essen außerhalb von Gemeinschaften
  • Essen ohne Tischkultur
  • Essen ohne Vielfalt der Lebensmittel
  • Essen ohne besondere Geschmackserlebnisse

 

Zwei Besonderheiten:

Wer weiß, dass er Essenspausen einhalten muss, um seinen Körper überhaupt in den Modus der Verbrennung von Körperfett zu bringen, kann machen was er will und wird nicht ein Gramm Fett verlieren.

Wer weiß, dass erst nach einer ausreichenden Essenspause der Magen frei wird, kann auf dem Wege des nüchternen Verzehrs nativer Kost  nicht den möglicherweise entscheidenden  Anstoß zum körpereigenen Aufbau des Botenstoffes Serotonin erleben.

 

Die Psychologie hat je nach der Quelle der Störungen treffende Namen für die Betroffenen. Sie sind im Wesentlichen:

 

  • Stressesser,
  • Angst- und Sorgenesser,
  • Belohnungsesser,
  • Frustesser und 
  • Trostesser.

 

Der Stress ist das zentrale Phänomen, das allen diesen Betroffenen ein vernünftiges Essverhalten unmöglich macht. Nach Feststellungen amerikanischer Forscher gehören dort drei Viertel der US-Bevölkerung dazu. Ob das nicht etwas übertrieben ist und wie schlimm genau das bei uns ist, kann man nur mutmaßen. Die Menschen, die sich nie in der Gefahr sehen, mal wieder beim Essen „zu sündigen“, ist jedenfalls ganz sicher nur klein. Es ist eben nicht nur im Karneval so, wo man sagt: „Ein wenig verrückt sind wir doch alle!“

Bezogen auf die natürlichen Abläufe der Energieverwaltung des Menschen hat der Lübecker Professor Dr. Achim Peters eine sehr beachtliche Theorie entwickelt, die Licht in das Dunkel der Zusammenhänge zwischen Stress und dem Verlangen der Nahrungsaufnahme bringt. Wenn wir unter starken Stress geraten, bilden sich die Stresshormone (Cortisol, Adrenalin, Noradrenalin, Testisteron), unter denen Peters den Botenstoff Cortisol im Mittelpunkt sieht. Man kann bei ihm fast nichts über den Botenstoff Serotonin lesen, obwohl seine Funktion als Gegenpol zu den Stresshormonen bekannt ist.In der Endokrinologie (Hormonlehre) ist seit den Forschungen der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts bekannt, dass under den Botestoffen allein das Stresskontrollhormon Serotonin in der Lage ist, die sich immer weiter aufbauende Stresskaskade herunter zu fahren. Ich nehme an, dass Professor Dr, Peters einfach nicht weiß, auf welche Weise Serotonin als Botenstoff auf den Plan gerufen werden kann. Immerhin erklärt er die Medikamente, die bei Serotoninmangel Verwendung finden, die Serotoninwiederaufnahmehemmer, als „schmutzige Drogen“, vor denen man sich hüten müsse.

Peters hat einen anderen Weg entdeckt, wie der menschliche Körper den Stress herunterfährt, nämlich die Aufnahme von Nahrung – bevorzugt zuckerhaltiger Nahrung. Schon die Beobachtung Übergeichtiger, wie es sie zum Verzehr von Sahnetorte und Schokolade zieht, zeigt, dass dieser Weg eine (vorübergehende) Zufriedenheit erzeugt.

Diese stresslösende Wirkung erleben auch Menschen, die durch vernünftige Lebensweise und die richtige Ernährung (u.a. Bewegung, native Kost) immer ausreichend mit dem Stresskontrollhormon Serotonin ausgestattet sind. Das liegt  daran, dass die hormonelle Stresskontrolle bei ihnen nicht jeglichen Stress an der Entstehung hindert und dass die Aufnahme süßer Nahrung auch bei ihnen das an Stress dämpft, was dann doch entstanden ist.

Im krassen Fall führt die Stressbewältigung durch Zucker zu der beklagenswerten Esssucht, die ebenso schwer in den Griff zu kriegen ist wie die Alkohol- und die Nikotinsucht! Die große Zahl der positiven Rückmeldungen von vormals übergewichtigen Nutzern der nativen Kost (Aminas Vitalkost) und meine persönlichen Erfahrungen zeigen mir allerdings ganz deutlich, dass die Verbesserung des Serotoninspiegels zu einer effektiven Begrenzung des Hungergefühls führt und ein besser kontrolliertes gesundes Essen möglich macht.