Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Weniger und dafür besser essen!

Erstellt von r.ehlers am Samstag 16. Januar 2016

16.1.2016:

Anlässslich der Grünen Woche in Berlin sind Tausende von Bauern in die Hauptstadt gefahren und haben für eine mehr ökologischere Landwirtschaft,  eine artgerechte Tierhaltung und angemessene Preise für agrarische Produkte demonstriert.

Prompt bedauert der Bundesgesundheitsminister Schmidt vor der Presse, dass er leider die Erwartungen enttäuschen müsste. Um die wachsende Zahl von Menschen zu ernähren, gäbe es keine Alternative zur  Landwirtschaft heutiger Prägung.  Mehr Ökologie wäre einfach zu teuer und könne die Menschen nicht ausreichedn ernähren.

Es mag sein, dass der Druck von Seiten der Nahrungsmittelindustrie und des Handels auf den Minister, die Regierung und das Parlament zu groß sind, um Änderungen auch nur anzusprechen. Schmidt wird es gehen wie dem früheren Bundesgesunheitsminister Seehofer, der so frei war, zum Ende seiner Ministerzeit öffentlich zu erkären,

  • dass es in Gesundheitsfragen eben so ist, dass die einen, die das Sagen haben, nicht gewählt sind und die, die  gewählt sind, nichts zu sagen haben!

Dieses Youtube-Video ist berühmt geworden als die Bankrotterkläerung der Demokratie.

Natürlich weiß Herr Schmidt wie jeder normal denkende und empfindende Mensch, dass die heutige Massentierhaltung eine Sünde wider die Natur ist – und ein leider nicht geahndeter ständiger Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Es ist nicht diskutabel,  dass die Zuchttiere in den Großbetrieben etwa artgerecht gehalten würden.

Auch das Preisargument ist offensichtlich unbegründet. Wir essen fast alle viel zu viel. Wenn wir weniger essen von allem, besonders vom Billigfleisch aus der Massentierhaltung, kommt uns das billiger als heute, wo wir uns in der großen Masse ständig maßlos überernähren, selbst wenn die Preise steigen.Wenn eine kleine Portion Fleisch von 150 g nur zweimal in der Woche auf den Tisch kommt und so viel kostet wie jeden Tag in der Woche 300 g Billigfleisch, ist jedem gedient. Und natürlich viel gesünder!

Es hilft in der ganzen Gesellschaft nicht viel, wenn wenige diese Zusammenhänge kennen. Wenn alle wissen, was da täglich gespielt wird, mag das anders sein. Aber vielleicht hilft es besonders, wenn einfach jeder für sich seine Konsequenzen zieht, sich über diese wichtigen Fragen mit allen seinen Kontakten austauscht und aufhört, immer weiter auf die verlogene Werbung für Lebensmittel zu hören.

 

Die Verführung der Menschen durch den Massenkonsum

Die moderne Kosumgesellschaft gibt den Menschen umfassende Angebote für alle Lebensbereiche. Informationen und vorgefertigte Meinungen werden ihm von allen Seiten mundfertig über die Medien serviert. Selbst das Gefühl einer eigenen Entsheidung wird ihm frei Haus gegeben, indem ihm eine Reihe gleich seichter altenativer Wege präsentiert werden unter denen er sich wählen kann ohne sich seiner wahren inneren Strebungen und Bedürfnisse überhaupt bewusst werden zu müssen. Die Konsumwelt verhindert mit ihrem billigen Angeboten das Entstehen einer eigenständigen Orientierung. Sie gibt den Menschen eine immer präsente „Befriedigung der von ihr selbst geschaffenen künstlichen Phantasievorstellungen“, wie es der Psychoanalytiker und Philosoph Erich Fromm einmal beschrieben hat. Am Ende „braucht“ der Mensch all die weitgehend nutzlosen und schädlichen Produkte, die für ihn angeblich unverzichtbar sind: Er wird konsumsüchtig! Es stellt sich der Drang ein, dass

„jeder Wunsch sofort befriedigt werden soll und kein Verlangen frustreirt werden darf.“

Das bedeutet eine erbärmliche Unfähigkeit des konsumverhafteten Menschen, aufkommende Wünsche aufzuschieben, selbst wenn er ahnt oder sogar rational weiß, dass die Wünsche ihm nur von den Anbietern künstilch implantiert worden sind. Am Ende kommt es gar nicht mehr darauf an, welches die besonderen Verführugen „aus der breiten Palette kultureller Opiate“ sind. Die Objekte der Konsumsucht werden austauschbar.  Oft kommt aber eine Verblendung zur nächsten, so etwa wenn eine Frau sich Dutzende von Kleidern kauft, dann auch Schränke voller Schuhe, Handtaschen und kiloweise Schmuck oder wenn Männer sich hinreißen lassen, immer mehr Autos und Motorräder zu kaufen. Was hat das beispielsweise mit wirklichem Bedürfnis zu tun, wenn ein reicher Musiker wie James Last – wie ich es selbst gesehen habe – vor seinem Anwesen in Fort Lauderdale in Florida ein ganzes Dutzend sündhaft teurer Autos stehen hat?!

Wenn jemand sich nur verblödet, indem er im Konsumrausch blindwütig Sachen zum Anziehen oder zum Herumfahren zusammenkauft, die er alle nie im Leben braucht,ist das schon schlimm.Gefährlich wird es für ihn, wenn er sich an die Angebote des Lebensmittelhandels hält und nichts davon auslässt, was ihm da trickreich zum Kauf angedient wird. Der Mensch aber, der all das isst, was in den Regalen der Lebensmittelmärkte steht,  wird unweigerlich krank – zumal die Nutzung der Angebote angefangen von Müslis über Snacks und vorgekochte Speisen wie z.B. TK-Pizzas bis zu Süßwaren, Alkoholika und Knabbersachen zu einer kontinuierlichen Befüllung des Magens vom Aufstehen bsi zum Schlafengehen verleitet.