Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Weniger essen = länger und gesünder leben

Erstellt von r.ehlers am Freitag 14. November 2014

Eines der Tabus in Fragen der Ernährung ist die offizielle Angabe des Tagesbedarfs an Kalorien in der Nahrung für den Menschen.

Diese Angaben sind unbrauchbar, weil sie nicht berücksichtigen, wie gut die Nahrung vom Einzelnen verwertet wird, also wann er ist seine Nahrung zubereitet wird und wie er sie aufnimmt, besonders wie gut er sie zerkleinert.

Das weitere Tabuthema Rohkost und die Besonderheit des Essensbeginns auf leeren Magen erscheinen nicht einmal im Umfeld der Bedarfsbestimmung, obwohl die Effektivität der Versorgung wesentlich dadurch beeinflusst wird.

S. dazu auch http://www.essenspausen.com/der-tanz-um-den-tagesbedarf/

Kalorien, wie sie im Gerät namens Kalorimeter gemessen werden, beschreiben ohnehin nicht das Maß an der Energie, die in den Verbrennungskammern unserer Körperzellen, den Mitochondrien, mit dem Aufbau unserer einzigen  Energiewährung Adenosintriphosphat (ATP) erzeugt wird. Sie sind eine völlig unzulängliche Vergleichsgröße, weil sie nur die Menge der durch offene Verbrennung der Nahrung entstandenen Wärmeenergie misst. Die Energieträger aus der Nahrung (Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette) werden in der Realität aber in den Verbrennungskammern unserer Körperzellen, den Mitochondrien, in kalter chemischer Verbrennung in ATP umgebaut.

S. dazu auch http://www.essenspausen.com/kalorien-machen-dick-dichtung-und-wahrheit/

Durch umfangreiche Studien ist inzwischen aber belegt, dass eine deutliche Zurücknahme der regelmäßigen Energiezufuhr dazu beiträgt, dass wir

  • wesentlich länger leben
  • und dabei auch noch gesund bleiben.

Die Informationen kommen aus den USA, wo Studien an Mäusen, Ratten und MakakenAffen ergaben, dass kontinuierlich reduzierte Nahrungsaufnahme diese enormen Effekte bewiesen (2003: Obesity and Diabetes Research Center, Department of Physiology, School of Medicine, University of Maryland, 2009: Wisconsin National Primate Research Center (WNPRC) und 2012: Laboratory of Experimental Gerontology, National Institute on Aging (NIA) in Bethesda (NIH Animal Center), s. http:// www.crsociety.org/

Das nachfolgende Schaubild zeigt, dass die Mäuse, die nur knapp halb so viel zu essen bekamen (CR 55%), durchweg an die 20 Monate länger lebten als die anderen. Von den nicht reduziert ernährten Mäusen lebte keine länger als 35 Monate, wobei von denen, die die mit weniger auskommen mussten, immerhin ein Viertel 50 Lebensmonate erreichten!

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Graph adapted from: Weindruch R, et al. (1986). „The retardation of aging in mice by dietary restriction: longevity, cancer, immunity and lifetime energy intake.“ Journal of Nutrition, April, 116(4), pages 641-54.

http://www.crsociety.org/science/nia_monkey_study

Ähnliche Ergebnisse ergaben die Studien bei den Makaken, immerhin Primaten wie wir Menschen. Wegen der enorm großen biologischen Ähnlichkeit mit den anderen Primaten sprach am grünen Tisch alles dafür, dass die Ergebnisse beim Menschen ähnlich ausfallen werden. In den ersten Untersuchungen an Veganern und Wenigessern durch die Calorie Restriction Society (CRS) hat sich dies bestätigt, wenn auch mit einer Einschränkung. Bei den Studien an Menschen wurde darauf geachtet, dass während der Kalorienrestriktion alle notwendigen Nährstoffe zugeführt wurden. Bisherige Untersuchungen zeigen allerdings, dass auch nach mehreren Jahren der Zurückhaltung beim Essen der Gehalt von IGF-1, einem Wachstumsfaktor und Alterungsmarker der von Probanden mit „herkömmlicher, westlicher Ernährung“ gleich war. Verantwortlich dafür könnte das tierische Eiweiß sein. Während bei den Probanden, die etwa 25 % ihrer Nahrungskalorien aus Protein pflanzlicher und tierischer Herkunft bezogen, war en es bei einer veganen Kontrollgruppe nur 10 % Eiweiß. Im Blut der Probanden, die auf alles Tierische verzichteten, fand man deutliche weniger IGF-1. Womöglich dreht es sich nicht um die Kalorien-, sondern um die Eiweißrestriktion, ist dem Bericht des Leiters der Calorie-Studie Luigi Fontana von der Universität Washington zu entnehmen.

Diese noch tief in der Entwicklung steckenden Forschungen betätigen im Endeffekt die immer mehr verbreitete Vorstellung, dass wir gut daran tun, den Fleischverzehr wieder auf das bis Mitte des letzten Jahrhunderts übliche Maß zurückzuführen. Das heißt, nur nicht jeden Tag Fleisch zu essen, sondern ein bis höchsten zweimal in der Woche.

Sicher ist zudem,dass wir besser daran tun, gewohnheitsmäßig eher weniger alsmehr zu essen.