Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

TCM und andere: Essen im Biorhythmus?

Erstellt von r.ehlers am Freitag 3. Oktober 2014

Zwei Beispiele:

1. Professor TCM (Univ. Yunnan) Li Wu, Heilpraktiker in München: “ Die Traditionelle Chinesische Medizin brigt Yin und Yang ins Gleichgewicht und verbessert den Fluss der Lebensenergie Qi“, s. http://www.tcmedprofliwu.com.

2. Professor Dr. IngoFroböse, Sporthochschule Köln empfiehlt ein Energiefrühstück, mittags Gemüse und abends Eiweiß, s. http://www.onmeda.de/g-ernaehrung/im-biorhythmus-essen-macht-fitter-3042.html.

Was ist dran am Essen im Biorhythmus?

Wer sich darauf beschränkt, das zu verbreiten was er weiß, wird Ihnen nichts von Ying und Yang erzählen und der Lebenenergie Qi, denn das sind nur Metaphern, kein gesichertes Wissen. Natürlich kann man auch unter Nutzung solcher Metaphern reale Erfahrungen beschreiben und – in aller Vorsicht – sogar plausible Vorschläge für das richtige Essverhalten machen. Über allem steht das Motto des „non nocere“, also nicht zu schaden.

Aber was soll man davon halten, wenn die unbewiesenen Annahmen immer detaillierter werden und sie mit dem Grad der Ausführlichkeit auch immer unwahrscheinlicher werden?

Ich greife mal einige Erklärungen heraus aus den Vorstellungen der TCM und denen der westlichen Ernährungslehre:

Frühstück

Die TCM erklärt, dass der Magen nach dem morgendlichen Aufstehen in seiner Hochphase wäre. Dies zeige sich daran, dass die Kohlenhydrate morgens beonders gut verbrannt würden. Also solle man ruhig kräftig frühstücken. Zu einem kräftigen Frühstück rät auch die Mehrheit der hiesigen Ernährungsberater. Sie erklären, dass die über Nacht verbrauchten Energiespeicher wieder aufgefüllt werden müssten.

Meine Meinung:

Der Magen ist im Ruhezustand ein schlaffer  Sack, der zu jeder Zeit sein feststehendes Programm abfährt, wenn er gefüllt wird. Wenn man nach dem Frühstück konzentriert arbeiten will, sollte man ihn möglichst  nicht beschäftigen: „Ein voller Bauch studiert nicht gern!“ Nahrung wie die rohe native Kost, die fein gemahlen ist und in kleienr Menge auf leeren magen verzehrt wird, passiert den Magen ohne nennenswerten Aufenthalt. Da sie inhaltsreich und gut aufgeschlossen ist, gibt sie dem Körper alsbald einen Schub an wertvollen Energie- und sonstigen Mikronährstoffen. Von der Notwendigkeit der Auffüllung von Speichern würde ich aber gar nicht reden. Unser ganzer Körpermit seinen an die 100 Billionen Zellen ist ein rieieger  Speicher. Kein Stoff muss unbedingt zu einer bestimmten Zeit und Stunde geliefert werden. Die Mindestspeicherauer für alle Stoffe ist 17 Tage (selbst beiVitamin C).

 

Zweites Frühstück (Gabelfrühstück)

Da gibt es die allgemeine Meinung, dass gegen 10.00 Uhr die geistige Aufnahmefähigkeit am höchsten ist, weswegen man besser den Magen frei hält, damit die Blutversorgung des Gehirns absoluten Vorrang hat. Das ist richtig.

 

Mittagessen (Lunch)

Auch da gibt es die – richtige – allgemeine Meinung, dass jedenfalls der arbeitende Mensch nur leicht essen sollte, also nicht besonders fett und mit großen Eiweißmengen, da das alles im magen hängen bleibt und erst nach vielen Stunden überhaupt erst in den Dünndarm kommt.

 

Nachmittag und Abend

Die TCM behauptet eine besonders hohe Enzymaktivität in der Zeit bis gegen 15.00 Uhr, eine anchließende besondere Blasenaktivität bis gegen 17.00 Uhr und eine höhere Nierenaktivität (mit Neigung zur Ängstlichkeit) bis gegen 19.00 Uhr.  Bis gegen 21.00 Uhr sollendie Verdauungsorgane sich schon in Ruhezeit befinden, weshalb das Abendessen dann bereits erledigt sein soll. Besonders Rohkost sei dann nicht gut.

Meine Meinung:

Woher weiß die TCM all das? Bauchspeicheldrüse und Leber geben ihre enzymreichen Säfte dann ab, wenn wir essen. Bei der Enzymlieferung darf man zudem nicht die Nahrungsenzyme vergessen, die auch nicht nach der Tageszeit fragen. Die TCM hat ein unsinniges negatives Vorurteil über Rohkost – ich vermute, weil sie nicht berücksichtigt, dass Rohkost nur nachteilig ist, wenn die Zellen der Nahrungspflanzen nicht mechanisch geöffnet sind, wenn sie herunter gebracht werden.