Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Proteine: Strukturen im Leben

Erstellt von r.ehlers am Montag 12. Januar 2015

Die Untersuchung der Beziehungen zwischen der Gestalt der Dinge (gr. μορφή morphē: Form), Wirklichkeit und Wahrnehmung war zu allen Zeiten ein zentrales Anliegen der Philosophie.Verwandte Begriffe sind Form und Struktur. In der Philosophie sind wir seit den alten Griechen (Platons Höhlengleichnis) in der Erkenntns bis heute nicht weiter gekommen. Daher werden die Strukturen des Lebens, über die ich gern ein paar Gedanken verlieren will, unter Spezialisten wie in der Allgemeinheit kaum ein Thema.

Platons Höhlengleichnis

(Abbildung aus: Osborne, Philosophie – Eine Bildergeschichte für Einsteiger)

Meine ganz persönliche Mutmaßung ist die, dass wir in solchen Fragen voraussichtlich nie weit kommen werden, weil uns einfach die geistigen Werkzeuge zur richtigen  Erfassung fehlen, wie es schon Immanuel Kant angenommen hat.

Rein praktisch haben wir aber in der letzten Zeit viel dazu gelernt, was Gestalt, Form und Struktur der Dinge anbelangt.Das neue Wissen aus der Physik, Chemie und  Biologie legt uns sogar die Annahme nahe, dass erst die Strukturen Existenz schaffen, am Ende besonders die Existenz des Lebens. Was ist denn selbst der kleinste Teil der Realität, das wizigste aller atomaren und subatomaren Teilchen, die wir früher als Materie verstanden haben, anders als planvolle Bewegung oder anders gesagt: strukturierte Aktion in Raum und Zeit?! Die Grenzen zwischen Materie und Energie, zwischen amorpher Masse und ordnendem Geist sind für unser Verständnis gefallen.

Diese neue Sicht auf die Welt hat ihre Entsprechungen in den wichtigen Fragen der richtigen Versorgung des Systems Mensch.Auch da kommen wir nur weiter, wenn wir die Strukturen  der Verwertung der Nahrung durch Körper, Gemüt und Geist mit den sich daraus ergebenden Regeln des richtigen Essens beachten.

 

Wenn Sie meinen kleinen Beitrag über die geradezu phantastisch anmutende Welt der Kristallbilder von Lebenmittelextrakten aus BIO-Lebensmitteln noch nicht gesehen haben sollten, sehen Sie sich ihn bitte einmal an:

http://www.essenspausen.com/ordnungskraft-in-lebensmitteln/

An diese unerklärbaren Phänomene knüpfe ich an mit der Schilderung der nicht minder überraschenden geordneten Welt der Proteine, die zu Recht die Bausteine des Lebens genannt werden. Was ich darüber mitteilen kann, ist beileibe keine schlichte Theorie. Es hat nämlich handfeste Bedeutung für das richtige Essen und für den Erhalt unserer Gesundheit!

Das Wissen um die besondere Gestalt der Proteine ist jedem Biochemiker geläufig. Soweit Ernährungswisenschaftler (Oecotrophologen) davon gehört haben, haben sie aber dieses Wissen tief vergraben. In der allgemeinen Öffentlichkeit weiß man davon nichts, natürlich auch nichts von den wichtigen Folgerungen, die sich daraus für unser Essverhalten ergeben.

-de.wikipedia.org

Eine Darstellung der 3D-Struktur von Myoglobin mit farbigen Alpha-Helices.Dies war das erste Protein, dessen Struktur mit Hilfe der Kristallstruktur analyse aufgeklärt wurde.

Um mich nicht nur zu wiederholen, verweise ich zur Darstellung der von Natur aus festliegenden vier Strukturen der Proteine auf meinen vor einem Jahr geschriebenen Beitrag

http://www.essenspausen.com/proteine-sind-unser-leben/

Wenn Sie an meine Darlegung des Grundwissens über das Essen auf leeren Magen noch eine Erinnerung haben, wissen Sie vermutlich, dass der komplexe menschliche Magen nach dem ihm von der Natur mitgegebenen Programm die Eigenheit hat, den ganzen Mageninhalt neu zu säuern, wenn auf in ihm in Bearbeitung berfindlichenNahrungsbrei (Chymus) neue Nahrung geladen wird. Das bedeutet, dass bei immer wiederholtem Essen auch die einmal in den Magen gelangten Proteine aus der Nahrung immer wieder neu gesäuert werden.

 

Die Denaturierung von Proteinen

Was da ganz genau passiert, hat noch niemand richtig untersucht. Aber man kann es sich leicht ausmalen. Jeder weiß, dass länger anhaltende Hitze von mehr als 42 ° C die Proteine denaturiert. Wir kennen das besonders augenfällig beim Spiegelei, bei dem das glibberige Eiklar durch die thermische Behandlung erst trübe und dann weiß und relativ fest wird.Wir haben den Eindruck, dass das vorher ziemlich amorphe Eiweiss dadurch erst eine Form gewinnt. Auf der Mikroebene spielt sich aber ein umgekehrter Prozess ab. Dort nämlich verlieren die Proteinkörper ihre natürliche Struktur. Sie brechen teils in Stücke, auf jeden Fall aber ändern sich ihre sog.heißen Zonen, anf denen bei der im Dünndarm später folgenden Verstoffwechslung die Enzyme andocken, um die Proteine in ihre Bestandteile zu zerlegen.

Die sehr effektive Säure des Magens, die in der Stärke gleich nach der Batteriesäure kommt, wirkt sich ganz ähnlich auf dieProteine aus. Auch durch ihre Einwirkung werden die Proteine denaturiert. Ernährungswissenschaftler, die sich um die Erkenntnisse aus der Biochemie wenig scheren, erklären den Verbrauchern, dass die Verstoffwechslung der Eiweiße schon im Magen anfinge. Die Denaturierung der Proteine durch die Magensäure sei geradezu erwünscht. Sie sei ein notwendiger vorgezogener Teil der Verstoffwechslung der Eiweiße.Wenn die Magensäure die Proteinkörper angreift, gehen diese allerdings zunächst nur in Stücke. Vielleicht lösen sich an den Bruchstellen auch einzelne vom Körper verwertbare Aminosäuresequenzen und Begleitstoffe aus den Proteinkörpern. Damit werden vielleicht sogar Nahrungsenzyme frei, die bei der weiteren Verstoffwechslung hilfreich sein könnten. Nur sind Enzyme auch Proteine, die  ihrerseits durch den Säureangriff im Magen denaturiert werden!

Was passiert mit den Proteinen, die nach üppigem Essen und immer wieder erfolgtem „Nachladen“ von Nahrung endlose Stunden lang zu ungezählten Malen immer wieder im Magen gesäuert werden? Wieviel von ihren wertvollen Aminosäuren und sonstigen Begleitstoffen wird dann, wenn sie endlich Spritzer für Spritzer in den Dünndarm kommen, fachgerecht ganz in ihre Einzelteile zerlegt und über das Pfortadersystem vom Dünndarm in den Blutkreislauf gegeben? Soweit Aminosäuremoleküle komplett aus den Proteinen herausgelöst sind, werden sie wenigstens am Ende doch vom Körper aufgenenommen werden,sofern sie nicht über den Darm ausgeshleust werden. Sie selbst unterliegen jedenfalls  nicht der Denaturierung. Sie sind zwar auch Eiweiße, sind aber keine Proteine. Und nur Proteine haben eine spezifische natürliche Gestalt, die durch äußere Einflüsse zerstört werden kann.

Auf Asteroiden und Meteoren aus dem Weltraum hat man schon Aminosäuren gefunden. Seither glaubt man mehr als zuvor an die Möglichkeit, dass sich auch außerhalb der Erde Leben hat bilden können. Für sich genommen sind Aminosäuren aber ebenso wenig wie anorganische Stoffe in der Lage, Funktionen des Lebens zu übernehmen. Erst wenn sie als Bestandteil von Proteinen in deren genau definierten geordneten Strukturen aufkommen, ist Leben zu erwarten.

2 Kommentare zu “Proteine: Strukturen im Leben”

  1. Richtig Essen » Blog Archiv » Eiweiße, Proteine und Aminosäuren sind nicht dasselbe! sagt:

    […] Alle Proteine nehmen naturgesetzlich vorgegenen Strukturen an. Nahrungsproteine,  enthalten neben ihren Aminosäuren  auch Enzyme, andere Eiweißbestandteile wie  Albumine und zudem Vitamine, Mineralien, Spurenelemente und sekundäre Stoffe wie Polyphenole und Flavonoide.  S. auch: http://www.essenspausen.com/proteine-sind-unser-leben/ und http://www.essenspausen.com/proteine-strukturen-im-leben/ […]

  2. Richtig Essen » Blog Archiv » Proteine: Denaturierung, Verdauung und Verstoffwechslung sagt:

    […] s. dazu u.a. meine Beiträge http://www.essenspausen.com/proteine-sind-unser-leben/ und http://www.essenspausen.com/proteine-strukturen-im-leben/. Proteine, die im Körper aufgebaut und genutzt werden, sind grundsätzlich körpereigen. […]