Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Prävention: Der Arzt als Gärtner

Erstellt von r.ehlers am Samstag 16. Januar 2016

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Prävention oder Vorbeugung, die beide genau dasselbe meinen, ist eine Herangehensweise an Abläufe, die ohne diese entweder gut ausgehen oder auch schlecht. Wohl kein Mensch ist so unbedacht, dass er sich im Leben nicht immer wieder darum kümmert, in allen möglichen Zusammenhängen schädlichen Verläufen rechtzeitig entgegen zu wirken.

Ein bestes Beispiel für kluges vorbeugendes Verhalten zeigen die Gärtner, die sich nicht damit begnügen Samen oder Stecklinge ihrer Pflanzen in den Boden zu stecken, um vor der Ernte nur dann mal tätig zu werden, wenn die Pflanzen nicht wachsen oder Schäden zeigen. Der Gärtner wählt den passenden Boden, den er nach Bedarf düngt. Es gibt seinen Pflanzen ein passendes Umfeld mit der richtigen Menge an Licht und keinen störenden Winden, mit Pflanzen in der Nachbarschaft, mit denen sie sich gut vertragen und eine passende Zufuhr von sauberem Wasser.

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Das krasse Gegenbeispiel ist der Arzt, des einen Patienten erst sieht, wenn dieser sich mit gesundheitlichen Störungen bei ihm meldet. Was der damit zum Patienten gewordene Mensch,

diese einfach wunderbare unvorstellbar komplexe sich selbst ermächtigende und sich im Regelfall auch selbst reparierende biomechanische Einheit,

bis dahin mit sich selbst in kluger oder dummer Weise getrieben hat, damit sich die gemeldeten Störung eingestellt hat, weiß er zunächst einmal nicht.

In den wenigen Minuten oder Sekunden, die ihm seine Verschreibungspraxis für den einzelnen Patienten lässt, versucht er durch kurze Fragen und mit seiner Erfahrung und Intuition schnell zu erfassen, welches die Gründe für die Störung sein könnten, um dann – meist mit Hilfe von Laboranalysen – ein Befundbild zu bekommen.

In 90 Prozent der Fälle verschreibt er dann ein Arzneimittel, dessen chemische Wirksubstanzen Einfluss auf die zu den Störungen führenden biologischen, neurologischen oder psychischen Störungen nehmen soll und das Hoffnung auf Linderung der Beschwerden oder gar Beseitigung der Störung gibt.

 

Das heutige Maß an gewährter Prävention

Es ist nicht so, dass es in unserem Gesundheitssystem überhaupt keine Prävention gäbe. Es gibt sogar verschiedene Arten von Prävention bei denen -anders als in der Großzahl der Fälle- doch nicht der Entwicklung von Krankheiten erst einmal freier Lauf gelassen wird, um dann meist viel zu spät einzugreifen. Dabei gibt es eine universelle Prävention, die wie die Impfungen für alle Menschen gedacht ist und eine selektive für bestimmte Phänomene oder Menschengruppen wie die Früherkennung von Brustkrebs bei Frauen und Prostatakrebs bei Männern mittleren Alters.

Besonders aussagekräftig ist die Unterscheidung der Prävention nach dem Zeitpunkt ihrer Anwendung.

Primärprävention setzt nach Wikipedia „vor Eintreten der Krankheit ein und zielt darauf ab, eine Erkrankung von vornherein zu verhindern. Die Primärprävention richtet sich an Risikogruppen, Gesunde und Personen ohne Krankheitssymptome.“ Beispiele für Primärprävention sind schulische Maßnahmen zur Ernährung, Bewegung, Stressbewältigung oder Suchtprävention. Dass da viel zu wenig geschieht, ist allgemein bekannt, auch dass die bloßen Belehrungen und Kampagnen, mit denen die Menschen zum besseren Verhalten gebracht werden sollen, oft nicht viel bringen. Ärzte und andere Angehörige der Heilberufe sind da kaum eingespannt. Teil der Primärprävention ist die ganz besonders sinnvolle sog. primordiale Prävention. Sie setzt am frühesten ein, bereits dem Auftreten von Risikofaktoren vorzubeugen. Die Heilkunde ist da praktisch gar nicht involviert.

Je mehr Zeit man verstreichen lässt bis zu vorbeugenden Maßnahmen, desto weniger kann man helfen, besonders wenn eine durchgreifende Hilfe nötig ist. Immerhin ist unser Gesundheitswesen wenigstens dabei, wenn es in der Sekundärprävention im Frühstadium einer Krankheit um deren Früherkennung und die Eindämmung ihres Fortschreitens (Progredienz) und die Verhinderung ihrer Chronifizierung. Man reagiert auf erste Anzeichen einer sich auswachsenden Krankheit, auch wenn noch keine wirklichen Symptome vorliegen. Hierzu zählt man auch die selektiven Maßnahmen zur Früherkennung, bei denen nicht einmal erste Krankheitsanzeichen vorliegen. Noch konkreter wird die Medizin bei der Tertiärprävention, wenn sich nach einer Manifestation, auch nach akuter Behandlung, Folgeschäden und Rückfälle behandelt werden sollen.

 

Primordiale Prävention

Die Übersicht zeigt, dass das Gesundheitswesen kaum wirksame Vorbeugung leistet, je weiter die Menschen noch von der Manifestation von Krankheiten entfernt sind. Das Wort primordial kommt aus dem Lateinischen und bezeichnet Dinge, die ursprünglich, uranfänglich oder urweltlich sind.

Die Primordialprävention, die den frühesten Zeitpunkt präventiver Maßnahmen nutzt, betrifft insbesondere die Beachtung der von Natur aus gegebenen Bedingungen für ein gesundes Leben. Die Anleitung zum richtigen Essen ist der Paradefall solcher fundamentaler Vorbeugung. Dazu gehört

  • die Vorsorge, dass das Richtige gegessen wird, was Körper, Geist und Gemüt brauchen, um die Biomaschine Mensch gut am Laufenden zu halten,
  • dass die Nahrung richtig zubereitet bzw. vorbereitet (zerkleinert) wird, damit die entscheidenden Inhaltsstoffe der Nahrung auch gut verstoffwechselt werden
  • dass die anatomischen und physiologischen Voraussetzungen für die gelungene Verstoffwechslung der Nahrung beachtet werden
  • und dass die von der Natur vorgegebenen Zeiträume beachtet werden, in denen Nahrung gut aufgenommen und verarbeitet wird sowie die Zeiten, in denen der Mensch den Verdauungsapparat ruhen lassen soll, damit der Mensch konzentriert seine Arbeit tun kann und dass der Körper in den Essenspausen neue Kraft (und Hormone) sammelt und sich bis in alle seine Zellen hinein selbst repariert.

Gerade durch die primordiale Prävention können die gesundheitlich größten Erfolge erzielt werden. Ich erinnere nur an die klare Aussage von Professor Dr. Michelsen aus Berlin, dass sich

  • bei regelmäßiger Enthaltung von Nahrung während Essenspausen oder durch kurzzeitiges Fasten die ganze Summe der chronischen Erkrankungen gar nicht mehr zeigt,                                                                                                                                                                       s. http://www.essenspausen.com/iss-was-du-bist/.