Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Mundgeruch durch falsche Ernährung

Erstellt von r.ehlers am Freitag 4. April 2014

Mundgeruch macht einsam. Das wussten schon die Alten. Als Aphrodite, die Göttin der Schönheit, sah, dass die Frauen auf der Insel Lemnos ihr nicht mehr huldigten,  verpasste ihnen die Göttin  einen übel riechenden Atem. Sie hatten den Tempel der Aphrodite verkommen lassen, was die Göttin so verärgert hatte. Bestimmt haben sie aber auch ihren eigenen Tempel der Schönheit, ihren Körper, verkommen lassen. Die Folge war, dass die Männer die Gesellschaft ihrer Frauen mieden und sich mit Sklavinnen vergnügten, worauf die Frauen kurzerhand ihre Männer umbrachten. Ein Märchen?

Auch heute noch ist ein notorischer Gestank aus dem Mund ein Auslöser für zwischenmenschliche Probleme. Offenbar war es so, dass sich die Frauen auf Lemnos „einfach gehen ließen“, wie es der große Chansonnier Charles Aznavour in seinem schönen Lied besang:

„… Mit Deiner schlampigen Figur gehst Du mir gegen die Natur. 

…Ja, früher warst Du lieb und schön. Du lässt Dich gehn! …“

Es kann keinen Zweifel daran geben, dass die Frauen auf Lemnos nicht auf die richtige Ernährung achteten. Dies  tat ihrer Schönheit schweren Abbruch. Wie wir heute genau wissen, führt falsche Ernährung zu unreiner Haut. Zweifellos hat aber die Entstehung von Übergewicht und Adipositas damit zu tun.  Heute wissen wir, dass wir nicht den Fluch einer Göttin brauchen um zu verstehen, dass der übergewichtige Mensch dazu neigt, ein metabolisches Syndrom  zu entwickeln und an Diabetes II zu erkranken. Bei falscher Einstellung des Insulinwerts riecht er dann permanent unangenehm aus dem Mund.

 

„Schuld“ an dieser Entwicklung hat das in der Bauchspeicheldrüse gebildete Hormon Insulin. Es hat  die Funktion, Zucker (Glukose) aus dem Blut in die Körperzellen zu schleusen, damit daraus dort die Körperenergie ATP aufgebaut wird. Fehlt Insulin, wie beim schlecht eingestellten Diabetes,  bauen die Zellen zur Energiegewinnung Fett ab. Dabei entstehen zwangsläufig Stoffwechselprodukte, die sog. Ketonkörper. Normalerweise ist ihre Konzentration in Blut und Urin sehr gering.

Ketonkörper entstehen auch vermehrt bei einer schnellen Gewichtsabnahme. Das ist aber nicht bedrohlich, vielmehr können sie von Muskulatur und Fettgewebe statt Glukose als Energiequelle genutzt werden.

Beim notorischen Fehlen von Insulin entsteht aber ein ungebremste Fettabbau, der den Stoffwechsel mit Ketonkörpern regelrecht überflutet. Ein Bestandteil der Ketonkörper ist das saure Azeton, das ohne Gegenmaßnahmen zu einer lebensgefährlichen Übersäuerung des Blutes führt, der sog. Ketoazidose.

Der Körper wehrt diesen Angriff dadurch ab, dass er Aceton über den Urin, aber auch über die Atemluft ausscheidet.  Der Säureangriff bringt den Menschen daher nicht gleich um. Der Atem riecht aber streng nach Azeton, ähnlich wie Nagellack oder überreife, faulige Äpfel.

Weitere Informationen zur Gefahr der Übersäuerung können Sie hier nachlesen:

http://www.essenspausen.com/uebersaeuerung-wirklich-eine-stille-gefahr/

Mundgeruch kann natürlich auch ganz andere Gründe haben, wie schlechte Mund- und Zahnpflege wie auch Entzündungen im Mundraum, in der Speiseröhre, im Magen oder im Dünndarm. Auch da kann am besten eine Ernährungsumstellung helfen. Das aber ist wegen der vielen verschiedenen Auslöser ein weites Feld.