Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Mitochondriale Medizin und Cellsymbiosistherapie. Was ist das?

Erstellt von r.ehlers am Dienstag 8. September 2015

Dr.med. Heinrich Kremer, der jetzt in Barcelona lebt

Die erste Frage beim Thema Mitochondriale Medizin und Cellsymbiosistherapie wird bei vielen Menschen heißen: Muss ich das wissen?

Schon diese Frage ist schwer zu beantworten, weil die Antwort davon abhängt, wie viel für die Richtigkeit dieser Medizin und Therapie spricht. So viel ist schon einmal klar, dass es sich bei der Mitochondrialen Medizin um einen besonderen Zweig der orthomolekularen Medizin handelt.

Die Orthomolekulare Medizin sollte man unbedingt kennen. Es ist die Medizin, die alternativ zur an den Universitäten verkündeten Lehre (Standardmedizin) erkannt hat, dass Lebensmittel einen großen Beitrag zur Abwehr von Krankheiten leisten können, s. meine Beiträge hierzu: http://www.essenspausen.com/?s=Orthomolekulare+Medizin

Um zu verstehen, wie die Inhaltsstoffe von Lebensmitteln Krankheiten vorbeugen und auch beseitigen können, wie beispielsweise das Vitamin C aus frischer Nahrung den Skorbut, muss man schon eine Menge wissen über die Stoffwechselvorgänge und die ungezählten Wirkzusammenhänge im Körper. Ohne die Kenntnis der Funktionen unserer meist zwischen 50 und 100 Billionen an der Zahl geschätzten Körperzellen kommt gar keine Medizin mehr aus.

Die von Dr. Heinrich Kremer begründete Mitochondriale Medizin stützt sich wesentlich auf gesicherte Kenntnisse aus der Zellforschung, für die in der Standardmedizin nach dem heutigen Stand der Wissenschaften noch keine Verwendung möglich ist, weil ihre gesundheits- und krankheitsbezogenen Wirkungen noch nicht voll abgesichert sind. Die Wissenslücken füllt die mitochondriale Medizin mit einer in weiten Strecken sehr plausiblen wissenschaftlichen Theorie.

Ich nehme meinen nachfolgenden Ausführungen vorweg, dass auch dann noch Grundlegendes ungeklärt bleibt, für das diese Medizin nach meinem Eindruck auf Spekulationen zurückgreift. Ich kann aber nicht verhehlen, dass ich sehr gut verstehen kann, dass ihre Anhänger die auf dieser Basis gefundene Cellsymbiosistherapie praktisch zum Einsatz bringen, weil sie in weiten Bereichen anders kaum zu erklärende Heilerfolge vorweisen.

 

Das Wissen über den Aufbau des menschlichen Körpers und seine Funktionen als eines geradezu wunderbarbar geordneten Zellhaufens ist zweifellos die größte Erkenntnis über uns und unsere Welt in Tausenden von Jahren. Was ich Mitte des letzten Jahrhunderts im Biologieunterricht dazu erfahren konnte, war nicht mehr als eine Ahnung von der heute gesicherten Realität.

Ausgangspunkt ist die Zwitterstruktur unserer Körperzellen, die niemand so eindrucksvoll beschrieben har wie Dr. Kremer. Er postulierte, dass jede unserer Körperzellen zweierlei Erbanlagen in sich vereinigt. Vor 2,1 Milliarden Jahren haben sich in einem einzigartigen und einmaligen Akt der Evolution zwei  zellkernlose Einzeller zu einem völlig neuen zellkernhaltigen Zelltyp vereinigt, den Eukaryota, aus denen sich alle höheren Lebewesen, die Menschen eingeschlossen, entwickelt haben. Dieser Vorgang ist so unbeschreiblich seltsam, weil sich dabei auf der einen Seite die Archaea, relativ große Stammzellen, für die schon geringe Mengen an Sauerstoff hochgiftig sind, große Mengen an Mitochondrien eingefangen haben, die eine vom Sauerstoff abhängige Atmungskette entwickelt hatten. Offenbar habe sich jede für sich in unterschiedlichen Erdzeitaltern entwickelt, während derer die Erde mal eine sauerstofflose Atmosphäre hatte, die sich dann mit Sauerstoff aus neuer Bakterienbesiedlung anreicherte.

Kremer erklärt die hohe Komplexität des Menschen und seine Anfälligkeit für Krankheit, Altern und Tod mit der notwendigen extrem feinen Abstimmung der Polarität der beiden Symbionten. Bestätigt wird er durch die Erkenntnis, dass das menschliche Genom gar nicht so reich ist wie die Erbforscher vermutet hatten. Wir haben auf unserer Doppelhelix nicht mehr Gene als die Mäuse auf ihrer. Es ist daher anzunehmen, dass die Gene unseren Zellaufbau und mehr nicht nur durch ihre bloße Existenz beeinflussen, sondern erst durch eine von außen gesteuerte komplizierte Epigenetik (womit die Forscher wieder ganz am Anfang stehen) Kremers Cellsymbiosistherapie könnte das Zeug haben, der Lösung der Probleme sehr viel näher zu kommen.

Kremers Konzept wird wesentlich gestützt durch die neuen faszinierenden Ergebnisse der weltweiten experimentellen und klinischen Grundlagenforschung über Alterungsprozesse. In seinem grundlegenden Beitrag in der Fachzeitschrift OM & Ernährung, Heft Nr. 2007/119 schreibt er:

 

„Im Zusammenhangmit der Neuentdeckung der Enzymklasse der sog. Sirtuine (von engl. Silent information regulator), die bestimmte Gene und Proteine durch Entfernen einer aktivierenden Molekülgruppe stummschalten, wurden verblüffende Effekte bei allen Eukarya erkannt.

So wurden beispielsweise die Sirtuin-Enzyme von für Krebs und Diabetes besonders disponierten Mäusen aktiviert mit bestimmten Naturstoffen aus der großen Familie der pflanzlichen Polyphenole. Im Vergleich zu normalen Kontrollmäusen lebten die disponierten Mäuse wesentlich länger und entwickelten trotzdem selten Krebs, Diabetes oder neurodegenerative Erkrankungen. Diese Forschungsdaten belegen, dass es auch beim Menschen ein übergeordnetes Regulationssystem gibt, da Sirtuin-Enzyme inzwischen auch im Zellkern, im Zellplasma und den Mitochondrien des Menschen nachgewiesen wurden.“

Kremer meint, dass im Ergebnis die „Lichtquanten-absorbierenden pflanzlichen Polyphenole“ über vielfach vernetzte Regelkreise die sauerstoffabhängige Mitochondrienleistung beeinflussten. Er folgert schließlich:

„Das lange gehegte wissenschaftliche Vorurteil, die Alterungsprozesse und die damit verbundenen typischen Krankheiten wie Krebs, Diabetes, Herzkreislauferkrankungen und neurodegenerative Krankheitsformen seien ein unvermeidbar Verschleißprozess, ist damit in Frage gestellt.“ Angesprochen sind damit „nicht nur sog. austherapierte Patienten, sondern auch (…) andere Tumorleiden in allen Stadien zelluläre und humorale Immunschwächen, inflammatorische Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Herzerkrankungen, Arteriosklerose, Diabetes auch in der Therapieresistenten Form, Osteoporose, Burn out –Syndrom, CFS, Fibromyalgie, neurodegenerative Erkrankungen inkl. Alzheimer’sche Krankheit und andere Demenzformen sowie Parkinson’sche Krankheit, Depressionen, Psychosen und viele andere primär als Mitochondropathien einzustufende Symptomzustände und Leistungsschwächen.“

Die Totalität des möglichen Erfolges der Cellsymbiosistherapie und der Versuch, die Mitochondrien als Lichtquanten (Photonen)-Prozessoren zu begreifen, machen Kremers Ausführungen in den Augen der sog. Schulmedizin besonders angreifbar. Es spricht ja viel, dafür, dass so grundlegende Erkenntnisse über den Aufbau des menschlichen Körpers bei kaum einer gesundheitlichen Störung ohne Bedeutung sind. Wenn Kremer wie manche andere Vorreiter in der Medizin auch zu weit vorgreifen sollte, ist es sehr zu bedauern, dass er in etablierten Wissenschaftskreisen geächtet wird wie sonst nur Dr. Matthias Rath, Dr. Rijke Hamer (Neue Germanische Medizin) und die Anhänger der reinen Rohkostlehre wie Dr. Schnitzer (Urkost), Mit so viel Ablehnung schafft es die Standardmedizin meist, ihre Rebellen in die Esoterik abzudrängen. Sehe ich das richtig, wenn ich zum Beleg dafür Kremers folgenden Aufruf an Therapeuten und Patienten zitiere -? -:

„Vor allem aber bedarf es einer geistigen Umstellung bei Therapeuten und Patienten, um den spirituellen Sinn der Dynamik unserer Zellsymbiosen und die darüber hinausgehenden metaphysischen Konsequenzen verstehen zu lernen.“

Er wäre allerdings der erste, der irgendwelche metaphysische Konsequenzen nicht nur behauptete, sondern auch dingfest machen könnte.

Ein Hinweis:

Kremers Buch „Die stille Revolution der Krebs- und AIDS-Medizin“ ist voller großartiger Gedankengänge – aber schwer zu lesen und zu verstehen.