Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Melezitosehonig, ein Wunder der Natur

Erstellt von r.ehlers am Dienstag 6. Mai 2014

Die Aminas GmbH weist auf ihren Seiten darauf hin, dass ein wenig guter Honig eine sinnvolle Ergänzung beim Verzehr der nativen Aminas Vitalkost ist. Wörtlich heißt es:

„Der erste Eintrag  [in der Rubrik Freunde  Partner] gilt unserem Freund Andreas Wolfangel und seinem wunderbaren Honig aus einem der schönsten Naturschutzgebiete Deutschlands im südlichen Schwarzwald.

Wolfangel Weißtannenhonig          Wolfangel Honig Etikett

Der Wolfangel-Honig ist eine ideale Bereicherung der AMINAS­® Vitalkost! Der seltene Weißtannenhonig ist von solch exquistem Geschmack wie ich [wir]  ihn noch bei keinem Honig ge geschmeckt habe[n].

Adresse: Imkerfamilie Wolfangel, Rieselfeldallee 8, 79111 Freiburg i . Br., Tel.: 0761/2147559 (dt. Festnetz), email: Andreas.Wolfangel @yahoo.de

Andreas Wolfangel ist übrigens jetzt 1. Vorsitzender des badischen Imkervereins: s.tp://www.badische-zeitung.de/freiburg-west/wechsel-beim-imkerverein–42475875.html“

Auf dem Etikett schreibt die Imkerfamilie Wolfangel wörtlich: „Auf Grund seiner wertvollen Inhaltsstoffe wird er von AMINAS­® als Kombination mit ihren Produkten empfohlen.“ Die Aminas GmbH ist auf keine Weise in den Verkauf des leckeren Wolfangel-Honigs involviert. Bei ihren Verzehrsregeln nennt sie aber Gründe dafür, weshalb sie gerade diesen Honig für so gut hält und führt aus:

„Wir raten, bei der Auswahl des Honigs wählerisch zu sein, weil natürlicher Blütenhonig wie der unseres Freundes Wolfangel aus einem Naturschutzgebiet im südlichen Schwarzwald gegenüber der hitzebehandelten Industrieware über ein Vielfaches an höchst wichtigen Inhaltsstoffen, insbesondere den wertvollen Glykonährstoffen, verfügt.“

Können Sie sich vorstellen, dass der Aminas GmbH diese Aussage über dieses Produkt, das sie gar nicht selbst herstellt oder vertreibt, von der zuständigen Verbraucherschutzbehörde untersagt wurde? Natürlich ist dieses Verbot gerichtlich angefochten.

Dabei ist zum Honig allgemein und zum Weißtannenhonig der Imkerfamilie Wolfangel insbesondere noch viel mehr zu sagen.

 

Bevor ich mitteile, was es an Spannendem und sogar wirklich überraschend Neuem über diesen Honig  zu berichten gibt, muss ich ein Versehen berichtigen: Den ganz besonderen Wert hat nur der Wolfangel-Tannenhonig, ohne dass sein Blütenhonig etwa nicht auch besonders gut wäre.

Denn nur der Tannenhonig hat gegenüber der hitzebehandelten Industrieware vom Discounter „ein Vielfaches an höchst wichtigen Inhaltsstoffen, insbesondere den Glykonährstoffen“. Dieser Tannenhonig (Waldhonig) nämlich hat einen sehr hohen Gehalt an im Dünndarm nicht abbaubaren Dreifachzuckern, deren großer Wert für die menschliche Ernährung erst nach und nach erkannt wird. 

Im Ärger über die schweren Gesundheitsgefahren durch den üppigen Verzehr von Einfachzuckern (Monosaccharide) und Zweifachzuckern (Disaccharide),  der ein gerütteltes Maß an Verantwortung trägt für die Entstehung des metabolischen Syndroms (Übergewicht, Adipositas, Diabetes) und Herz- und Kreislauferkrankungen trägt, ist auch der Honig in Verruf geraten.  Dabei gilt es, genau zu differenzieren, welche Zuckerart im jeweiligen Honig steckt. Darüber hinaus ist es wichtig, konkret festuzustellen, welche Mengen jeweils  und wann sie zur Verstoffwechslung kommen.

Im Honig sind hauptsächlich zwei Zuckerarten enthalten: Invertzucker zu etwa 70 % und Rohrzucker bis zu 5 %.

Invertzucker (Haushaltszucker/Bastertzucker) ist ein hälftiges Gemisch aus Frucht- und Traubenzucker, das sind chemisch einfache Zucker (Monosaccharide) , während Rohrzucker eine echte chemische Verbindung aus beiden, also ein Disaccharid, ist.

Im Honig sind aber auch noch höhermolekulare Zucker zu finden wie insbesondere der Dreifachzucker Melezitose, und in geringerer Menge auch Vielfachzucker (Polysaccharide), welche man gewöhnlich als Honigdextrine bezeichnet. Letztere sind die seltenen essenziellen Zucker, die der Mensch nur in seiner Jugend aus einfachen Zuckern aufbauen kann.

Traubenzucker ist Glukose in Reinform, also der unersetzliche Brennstoff unseres Körpers,von dem wir nur nicht beliebig viel verzehren dürfen. Glukose gibt dem Körper auf schnellstem Wege die benötigte Energie. Sie treibt den Insulinspiegel schlagartig hoch, damit dieses Hormon ihn umgehend im Körper verteilen kann.

Fruchtzucker (Fruktose) wird wesentlich langsamer im Darm resorbiert. Sie lässt daher den Insulinspiegel weniger stark ansteigen. Fruchtzucker wird druch speuzielle Proteine nur passiv über die Darmzellen ins Blut gelassen, während der Traubenzucker solche Umwege ins Blut nicht gehen muss. Er wird sogar unter Energieverbrauch aktiv in die Körperzellen und ihre Verbrennungskammern (Mitochondrien) gepumpt. Die träge Resorption von Fruchtzucker sorgt auch dafür, dass sie niemals ganz ins Blut gelangt und sich im Darm anhäufen kann. Das führt zu Blähungen. Deshalb sollen besonders Kinder nicht zuviel süßes Obst essen und Fruchtsäfte trinken. Für Kleinkinder ist zuviel Fruchtzucker sogar gefährlich, ihnen drohen böse  Durchfallerkrankungen.

Ab den Dreifachzuckern spricht man von komplexen Kohlenhydraten. In ihnen stecken zwar auch Einfachzucker wie Glukose und Fruktose. Sie sind aber keine Gemische daraus, sondern neue chemische Verbindungen aus ihnen. Die in ihnen enthaltene Glukose ist auf chemischem Wege lösbar, das dauert aber vergleichsweise sehr lang. Außerdem sind die komplexen Kohlenhydrate nicht wasserlöslich, was ihre Metabolisierung weiter verlangsamt. Enthalten sie zudem Stärke und Ballaststoffe, dauern diese Prozesse noch wesentlich länger an.

Komplexe Kohlenhydrate finden sich in fast allen Lebensmitteln, besonders in Vollkornprodukten, Gemüsen und Trockenfrüchten. Sie müssen erst gründlich zerkleinert werden, damit sie überhaupt Einlass inden Darm finden. Vorwiegend dort müssen aus ihnen die Kohlenhydrate erst mühsam mit Hilfe von Enzymen herausgelöst werden, damit sie nach und nach ans Blut abgegeben werden können. Dies führt zu einer lang anhaltenden Sättigung. Starke Amstiege des Blutzuckerspeigels und Heißhunger-Attacken bleiben aus. Ist die Menge an Kohlenhydraten nicht hoch, bleibt der Anstieg des Blutzuckerspiegels und die ihm folgende Insulinasschüttung sogar ganz aus, wie es Professor Dr. Olaf Adam aus München mit seinem Vorschlag der „erlaubten Zwiwchenmahlzeiten“  anschaulich geschildert hat. Die Obergrenze für die Menge der verzehrten Kohnelhydrate beträgt nach Adam 10 Gramm.

Produkt-Information Kohlenhydrate-Fettsäuren-Zwischenmahlzeiten-

Möglicherweise ist der gelegentliche Verzehr solcher kleiner Zwischenmahlzeiten sogar dem Fettabbau dienlich.  Solange nämlich nicht in großer Menge Insulin ins Blut gegeben wird, läuft eine einmal begonnene Fettverbrennung weiter und nutzt sogar die wenigen frisch angekommenen Kohlenhydrate im chemischen Ablauf der Fettverbrennung. Chemiker sprechen davon, dass die „Fettsäuren im Feuer der Kohlenhydrate verbrennen.“ Der Logik des Systems folgend sind im Interesse des Abnehmens komplexe Kohlenhydrate in geringer Menge unproblematisch. Alle Einfachzucker und unter ihnen besonders der Traubenzucker (Glukose) sind in der Zeit der Essenspausen zwischen den Mahlzeiten auch in kleinster Menge Tabu. In dieser Zeit gehören nicht einmal ein einziges  Stück Zucker oder ein Löffel normaler Honig in den Kaffee.

Reiner Melezitosehonig, der wunderbar süßt, kann indessen jederzeit konsumiert werden, weil er ganz anderen Gesetzen folgt. Man braucht daher nicht auf Zuckeraustauschstoffe oder Steviakristalle zu setzen.

In dem meist angebotenen Blütenhonig ist von den ganz besonders wertvollen Glykonährstoffen, die der Dreifachzucker Melozitose darstellt, nichts enthalten. Melezitose ist aufgebaut aus  einem Teil Saccharose und einem Teil Glukose oder, weil Saccharose jaselbst einem Teil Glukose und einemTeil Fruktose besteht, aus zwei Teilen Glukose und einem Teil Fruktose.  Während die Fruktose, wie oben dargestellt, nach der Trennung von Glukose nur zum Teil im Dünndarm resorbiert werden kann und das auch noch relativ langsam, wird das komplexe Melezitosemolekül überhaupt nicht im Dünndarm verstoffwechselt ! Es erhöht daher die Menge der dem Körper zur Verfügung stehenden Kalorien nicht. Wertlos ist es dennoch nicht, weil es der Bakterienflora im Dickdarm eine wertvolle Nahrung ist.

Die Melezitose teilt damit das Schicksal der in einer Reihe anderer Lebensmittel enthaltenen nicht abbaubaren Stärken, Inuline genannt:  Topinambur, Artischocken, Pastinaken, Butterrüben, Aloe, chinesische Pilze wie Reishi , Miitake und Coryceps, Grünlippmuschel und der vielen fast vergessenen alten Gemüsesorten wie  Blauer Schwede (einer Kartoffelart), Stachys (Knollenziest/Chinesische Artischocke), Zuckerhut (Fleischkraut), Portulak, Mairüben, Teltower Rübchen, Wurzelpetersilie, Schwarzwurzeln, Rübstiel, Gartenmelde, Butterkohl, Ägyptische Plattrunde, Navetten und Urkohl. All dies sind wertvolle Lebensmittel mit nicht abbaubaren Stärkeanteilen. Sie anthalten daneben aber auch abbaubare Teile. Melozitosehonig enthält dagegen außer seinem nicht im Dünndarm verstoffwechselbaren Dreifachzucker fast nichts, was der Erwähnung beim Energiehaushalt des Körpers  wert ist. Wie schon gesagt, sind auch hochkomplexe Polysacccharide enthalten, diese aber nur in so geringen Mengen, dass sie bei der Energiebilanz vernachlässigt werden können.

Melezitosehonig wird auch Zementhonig genannt, weil er schon in den Bienenwaben kristallisiert und sich dann kaum noch ausschleudern lässt. Unter Imkern ist es aber ein offenes Geheimnis, dass dieser Honig besonders „gut“ ist. Mit viel Geschick lässt er sich doch aus den Waben herausbringen, was mir mein Imkerfreund Wolfangel erläutert hat. Der Imker Wejlupek aus der Lüneburger Heide bietet ihn sogar  im Internet käuflich an:

Honig Rarität: Melezitose-Honig

www.heimathonig.de

Vor der biologischen Herkunft des Melezitosehonigs braucht sich niemand zu ekeln. Er stammt zwar  als Honigtau von bestimmten blattsaugenden Insekten, worwiegend Blattläusen. Diese haben aber mit den an Mensch und Tier lebenden Namensvettern nicht das geringste gemein.  Mit ihrem Rüssei stechen sie in das Pflanzengewebe und entnehmen meist aus den Siebröhren den Pflanzensaft. Dieser ist reich an Kohlenhydraten, aber arm an Eiweiß und Fetten. Da sich die Pflanzensauger sehr rasch und zahlreich vermehren, müssen sie viel Pflanzensaft aufnehmen, um ihren großen Eiweißbedarf zu stillen. Dabei geht der Zucker bei den Läusen in einem eigenen, den Verdauungstrakt umgehenden Kanal ungehindert durch ihren Körper hindurch und wird als Honigtau ausgeschieden und von den Bienen aufgelesen. Sauberer gehts nicht.

 

-de.wikipedia.org-

Rindenläuse auf einem Fichtenzweig

Mit den Glykonährstoffen bin ich schon wieder einmal bei den Glykonährstoffen und dem Thema Arthrose, ein Zusammenhang, den auch andere von Arthrose gequälte Menschen erkannt haben:  http://www.arthrose-blog.de/