Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Meditation ist mehr als eine Option

Erstellt von r.ehlers am Donnerstag 4. August 2016

Vorgut einem Jahr habe ich zuletzt ausführlich über die bedeutene Rolle geschrieben, die die Meditation für das Leben jedes Menschen haben kann:

Meditation schafft Lebensräume

Ich will da noch einmal ansetzen, indem ich klar stelle, dass es dabei nicht nur um eine möglicherweise hilfreiche Option im Leben geht. Es ist gleich wie man den Vorgang nennt, aber

  • die regelmäßige innere Versenkung in sich selbst ist wie das Atmen, Wachen, Schlafen, Träumen, die körperliche Bewegung und das Essen und Trinken ein notwendger Teil des Lebens.

In der westlichen Welt gehen leider die meisten Menschen an der Notwendigkeit dieser Kommunikation mit sich selbst ihr Leben lang vorbei. Sie verpassen dadurch nicht nur die Chance zur eigenen Beteiligung an der Herausbildung ihrer Persönlichkeit,an das sie ohnehin gar nicht denken. Sie gelangen auch ganz aktuell nicht zu dem damit verbundenen Gefühl des allgemeinen Wohlbefindens, die dicht zusammenliegen mit der Gesundheit, der Zufriedenheit und dem Lebensglück

Aus meiner Beschäftigung mit dem körpereigenen Aufbau des Wohlfühlhormons Serotonin weiß ich, dass das allgemeine Wohlbefinden der Menschen meist nicht aus einem ursächlichen Umstand allein beschrieben werden kann. Insbesondere ist es die Hormonlage nicht allein, zumal auch da förderliche und nachteilige hormonelle Auswirkungen zu berücksichtigen sind. Zu jeder Zeit des Lebens und in jeder Minute wirken ganze Cocktails von Hormonen auf unser Gefühlsleben ein wie die Stresshormone Cortisol und Adrenalin, das Dämpfungshormon GABA und eben das oft knappe Stresskontrollhoron Serotonin. In Wechselwirkung zu diesen hormonellen Faktoren treten unser Verhalten und die vielfältigen fremden Einflüsse auf unser bewusstes und unbewusstes  mentales Geschehen.

 

Gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse über die Wirkung der Meditation

Jahrtausend lang musste es genüben, dass es Lehrer und Gurus gab, die ihre eigenen  und die ihnen von anderen Menschen glaubhaft berichteten positiven Erfahrungen aus der Meditation an ihre Schüler weiter gaben. Wer ihnen keinen Glauben schenkte, kam vielleicht über eine Religion zum Gebet, das der Meditation in vielen Bezihungen gleicht und sicher entsprechende positvepsychische Wirkungen hat.

Heute ist es leichter, sich dafür zu entscheiden, die Meditation in sein Leben heerein zu lassen, weil es endlich, wenn auch erst seit wenigen Jahren, wisenschaflich anerkannte Beweise für ihre Wirkungen gibt.  Es gab zwar schon lange eine Vielzahl von Studien über die messbaren Wirkungen der Meditation. Diese konnten aber ihre Herkunft aus spirituellen Quellen oft nicht verbeergen oder  litten unter geringen Teilnehmerzahlen und methodischen Mängeln.  Eine Analyse im Auftrag des US-Gesundheitsministeriums kam noch 2007 zu dem Schluss, dass die vorhandenen Daten keine sicheren Schlussfolgerungen über die Effekte von Meditation erlaubten. Einen scheinbaren Rückschlag gab es  2014, als das bekanntnlich erkenttniskritische britische Cochrane Institut darlegte, dass keine Studie einen Nachweis der Besserung von Herzleiden durch die Transzendentale Meditation nach Maharishi Mahesh Yogi, dem „Hausguru“ der Beatles erbringen konnte. Anhänger meditieren für diese Studien zweimal am Tag für etwa zwanzig Minuten, indem sie bei geschlossenen Augen immer wieder ein Wort wiederholten. Tatsächlich bewies dies gar nichts außer dass die Fixierung auf ein Mantra doch mehr ein Hokus Pokus als eine ernst zu nehmende Methode ist.

MIr scheint, dass solche Fokussierung auf ein Objekt ebenso wenig Sinn macht wie die auch aus dem Buddhismus stammende innere Konzentration auf ein großes Mitgefühl mit allen Lebewesen der Welt. Ernsthafte wissenschaftliche Ergebnisse erbrachte letztlich auch nur die sog. Achtsameitsmeditation, die sich sehr weit mit den Grundübungen nach dem Autogenen Training nach Prof. Dr. Schultz aus Berlin trifft, das ich seit nunmehr 50 Jahren praktiziere.

Unmittelbar nach dem vernichtenden Urteil des amerikanischen Gesungheitsministerieums kamen die Ergebniss des Forschungen von Professor Dr. Richard Davidson von der Universität von  Wisconsin heraus, die bewiesen, dass nach 3 – monatiger Meditation die Aufmerksamekeit aller beteiligten Probanden signifikant verbessert worden war. Später wurden diese Ergebnisse sogar durch bildgebende Verfahren bestätigt.

Zwischenzeitlich ergaben umfangreiche Studien mit 17 Meditationslehrern und 160 Probanden unter Leitung von Professor Dr. Tania Singer von der Universiät Leipzig, dass die Probanden nach neuen Monaten Studiendauer deutliche Veränderungen zeigten, z.B. eine Reduzierung des Cortisolspiegels im Speichel, eine bessere Kooperation mit anderen bei Spielen, ihre Resilienz gegen belastende Einflüsse und ihr persönliches Glückserleben. Viele dieser veränderungen stellten sich erst nach 6 Monaten ein.

Frau Professor Dr. Tania Singer wirbt öffentlich dafür, die Meditation anders als im Buddhismus nicht wegen großartiger individueller Erleuchtungserfahrungen zu betreiben, sondern zu dem Zwecke der Selbstfindung und für nicht weniger als eine bessere Welt. Die Meditation soll es „Gesellschaften ermöglichen, ihr Mitgefühl zu kultivieren und eine neue Art solidarischer Volkswirtschaften aufzubauen.“ Es gehe darum, „dass nicht nur Klavier und Spoert und Mathematik trainiert werden, sondern auch menschliche Fähigkeiten, die total wichtig sind: an andere zu denken, mit anderen mitzufühlen. Das ist kein Luxus in unserer Weklt, sondern dringend nötig“ (s. Singer, T./Ricard. M. „Mitgefühl in der Wirtschaft: Ein bahnbrechender Forschungsbericht“, Albrecht Knaus, 2015).