Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Lebensplanung mit Beruf und Familie

Erstellt von r.ehlers am Freitag 29. April 2016

1996 erschien das heute vergriffene Buch der Autorinnen Professor i.R. Dr. Birgit Geissler und Professor Dr. Mechthild Oechsle von der Universität Bielefeld  (unter Mitarbeit von HP Gudrun Braemer) mit dem Titel: „DIE LEBENSPLANUNG JUNGER FRAUEN. Zur widersprüchlichen Modernisierung weiblicher Lebensläufe“. Ihre soziologischen Kernaussagen, die bis heute Bestand haben, sind dankenswerter Weise  für die Allgemeinheit ins Netz gestellt:
.
-de.wikipedia.org-
Eine der – bei uns fast ausgestorbenen – Großfamilien
.
Für meine Überlegungen zur richtigen Lebensplanung/Lebensgestaltung für uns Menschen, gleich ob Mann oder Frau, ist sehr wichtig die  Erkenntnis der Autorinnen, dass die Lebensplanung der Frauen in der heutigen Zeit unabhängig von den spürbaren Erfolgen in der Gleichbehandlung der Geschlechter  nicht Hand in Hand geht mit der Lebensplanung der Männer. Während Männer sich zunehmend innerlich frei machen von den traditionellen Bindungen an die Familie und als Singles mit nur losem Familienanschluss ein neues freies Leben genießen, hinken die Frauen in diesem Bezug meist noch hinterher.

Trotz der Hartleibigkeit der Arbeitgeber, die die Minderbezahlung der Frauen gern verewigen würden und der Unfähigkeit unserer Politiker, sie zur längst fälligen Umkehr gesetzlich zu zwingen, wird es keine weiteren Jahrzehnte mehr dauern, bis Mann und Frau für die gleiche Arbeit künftig auch den gleichen Lohn erhalten werden.

Grundlegende Änderungen

Wir gehen mit großen Schritten zu auf eine Gesellschaft, in der ein Drittel aller Frauen keine Kinder mmehr hat und in der die ökonomische Gesamtleistung der Frauen im Wirtschaftsleben nicht mehr unter der der Männer liegt. Würde man die traditionell den Frauen zugeschobenen Arbeiten angemessen bewerten, hätten die Frauen allerdings längst die Nase vorn.

Wenn es so weitergeht wie es sich jetzt abzeichnet, verhüten die jungen Frauen in den langen Jahren ihrer erhöhten Reife bis ins Alter von mehr als 30 Jahren. Das erste Kind bleibt dann viel öfter als früher auch das einzige. Früher war  es wesentlich häufiger als heute so, dass die Ehemänner eine ganze Reihe von Jahren älter waren als ihre Frauen. Wenn beide die Zeit der größten Fruchtbarkeit verlassen haben, wird der Familienzuwachs automatisch kleiner, und für viele beginnt die Qual, mit ärztlicher Hilfe doch noch günstige Umstände für die Fortpflanzung zu finden.

Je gleicher die Behandlung beider Geschlechter wird, desto stärker wird auch der Druck auf alle Beteiligten in den Familien, die Mehrfachbelastung der Frau durch ihre Rolle als Partnerin des Mannes, Gebärerin und vorderste Betreuungsperson für die Kinder und die Anforderugen durch die Erwerbsarbeit nicht weiter ansteigen zu lassen, sondern eher gegenzusteuern. Wenn „das bisschen Haushalt“ weit mehr als noch vor 20 Jahren üblich von den modernen familienunabhängigen Männern mit getragen wird, kann die Frau auch ein Leben mit ausreichend „Zeit für sich selbst“ führen.

Wir haben eine Chance, dass wir mit dem Untergang der traditionellen (patriarchalischen) Gesellschaftsordung zum Ideal einer neuen Partnerschaft zwischen Mann und Frau finden, in der die Aufgaben der Frau in Schwangerschaft und Aufbringung der Kinder durch alle sozialen Bereiche hindurch in allererster Linie berücksichtigt werden (nicht einfach durch Kindergeld und KITA) und in der sich die sexuelle Begegnung von Mann und Frau frei von sozialen Abhängigkeiten ergibt. Mir ist klar, dass das eine Revolution bedeutet, weil die eheliche Treue in ihr keine Pflicht mehr ist. Eine solche Gesellschaft kann problemlos auch abweichende sexuelle Vorlieben bei der Partnerwahl verkraften.

Leider erleben wir in den letzten Jahrzehnten trotz laufend steigender Produktivität in allen Bereichen der Wirtschaft einen gefährlichen Sozialabbau und eine immer größere Öffenung der Schere zwiwschen arm und reich. Gerade Familien und besonders alleinstehende Frauen mit Kindern, denen eigentlich die größte Hilfe zuteil werden müsste, sind verwiesen auf prekäre Verdienstmöglichkeiten. Immer mehr trifft der Sozialabbau auch die Rentner, deren Rente ja ab 2030 auf  nur noch 43 % des vormaligen Einkommens fällt. Kurzum soll das Renteneintritsalter auf 70 Jahre erhöht werden. Derweil gibt unser Staat Millarden aus zur „Bankenrettung“  und plant eine wesentliche Erhöhung der Militärausgaben unseres Landes, obwohl weithin kein Feind in Sicht ist.

Wie soll unter solchen Bedingungen ein Durchschnittsverdiener noch sein Alter planen können, am besten mit einer privaten Krankenversicherung, die nicht wie die gesetzlichen Kassen nachweislich erfolgreiche Behandlungen einfach ablehnt?

Die von uns in die Parlamente gewählten Politiker, die es in der Hand hätten, Änderungen zu beschließen, denken nicht daran, sich ernsthaft mit neuen Konzepten zu befassen wie insbesondere dem bedingungslosen Grundeinkommen für alle, das den Krampf der Erwerbsobleigenheit endlich beenden könnte. Zweifellos ware dies eine Wohltat auch für die familiären Strukturen. Reformen, wie wir sie seit der Agenda 2010 und Hartz IV erlebt haben, sind durchweg beschrnkt auf den Abbau individueller Rechte und Ansprüche. Wenn das Volk selbst zu sagen hätte und nicht die von ihm gewählten Vormünder,  würden wir schon in wenigen Jahren eine andere Welt in unserem Lande haben.

Aber die Politiker – wie sogar der hier und da „aufmüpfige“ CDU- Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach – erklären aber auf Anfrage, dass sie das Volk nicht fürklug genug halten, mitzreden. Warum zeigen wir ihnen nicht, dass sie da falsch liegen?!