Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Kein erhöhter Blutdruck durch native Kost

Erstellt von r.ehlers am Freitag 31. Januar 2014

Eine Frage nach der Möglichkeit der Erhöhung des Blutdrucks durch native Kost und meine Antwort (ohne weiteren Kommentar):

-de.wikipedia.org-

Von: ..
Gesendet: Freitag, 31. Januar 2014 07:31
An: Rolf Ehlers
Betreff: Aminas bei erhöhtem Blutdruck

Guten Tag Herr Ehlers

Bei Ihnen läuft ganz schön viel – alles klar? Ich hoffe, Sie fühlen sich gut und können den Alltag genießen.

Ein Mediziner hat Aminas entdeckt und empfiehlt Aminas, obwohl die Patienten selber bezahlen müssen.

Jetzt hat er eine Patientin mit hohem Blutdruck.

Seit diese Aminas nimmt, ist der Blutdruck noch höher.

Wurden Sie schon mal mit dieser Reaktion konfrontiert, oder wissen Sie, wieso das so ist?

Ich danke Ihnen für eine Antwort und wünsche Ihnen einen guten Tag und ein schönes Wochenende.

Herzliche Grüsse aus ..

N.N.

Liebe Frau N.N.,

herzlichen Dank für Ihre Rückfrage, bzw. die Ihrer Kundin,  die ich gern beantworte.

Ich höre zum ersten Mal, dass Aminas möglicherweise den Blutdruck hoch triebe. Ich weiß von sicherlich Tausenden von Fällen, bei denen Bluthochdruckpatienten die native Kost regelmäßig essen, ohne dass das eine Erhöhung ihres Blutdrucks zur Folge  hat. Das Gegenteil ist von der Papierform her eher wahrscheinlich. Es sind aber viel zu viele Umstände auf allen Ebenen der Existenz, die den Blutdruck hochtreiben können, dass dazu erst nach gründlichsten Studien etwas verantwortlich gesagt werden könnte.

Der Verzehr fein gemahlener Pflanzenkost auf leeren Magen führt allerdings zwangsläufig einem in seiner Intensität sonst nicht vorkommenden Verstoffwechslungsreiz, der von den inzwischen der Wissenschaft gut bekannten Chemosensoren in der Verdauungsschleimhaut des Dünndarms registriert und parasympathisch sofort an das Esskontrollzentrum im Hypothalamus des Gehirns gemeldet wird. Schließlich setzt unser Körper das Esskontrollhormon Serotonin nur ein, wenn  er Informationen darüber hat, dass mit der Nachlieferung von Nahrungsinhalten zu rechnen ist. Selbst wenn man, wie ich das gern tue, sich nach dem Verzehr der kleinen Aminas-Portion eine gute Viertelstunde still hinsetzt und in sich hineinlauscht,  dringt die Tatsache der intensiven Verstoffwechslung , die  den Hypothalamus tief im Gehirn erreicht, der doch mit allen anderen Bereichen des Gehirns vieltausendfach verbunden ist, nicht ins Bewusstsein.

Mit  solchen körperinternen Vorgängen wird unser bewusstes Selbst nicht behelligt. Da steuert der Körper in eigener Regie ohne unser Dazutun die kompliziertesten Abläufe. Man hat ja mal durchgemessen und errechnet, dass dem Menschen  von allen Vorgängen im Gehirn auch im wachen Zustand weniger als ein Prozent bewusst wird.

Wenn Geist und Psyche mit diesen Vorgängen nicht befasst werden, können von dort auch keine Impulse kommen, die wegen der massiven Verstoffwechslung Stress erzeugten und den Blutdruck erhöhten. Zudem sind die Wirkungen von Serotonin zu beachten. Bei den vielen Menschen, denen der Botenstoff Serotonin knapp ist, sodass der Arzt Serotoninmangelerscheinungen feststellt, wird  der Verzehr nativer Kost binnen weniger Minuten über die Meldung der Verdauungstätigkeit an den Hypothalamus und die Einrichtung einer Chemotaxis für die Lieferung der Bausteine von Serotonin an ihre Produktionsstätte (den Raphe-Drüsen im Stammhirn) sorgen und umgehend Serotonin im Gehirn verteilen. Damit steht dem Körper Serotonin auch in seiner Funktion als Wohlfühlhormon zum Stressabbau zur Verfügung.

Diese Vorgänge können allerdings an vielen Schaltstellen gestört sein. Wie ich gerade erst beschrieben habe – http://www.essenspausen.com/achten-sie-auf-ihr-vitamin-b12/ – , ist für wohl enorm viele Menschen die Versorgung mit Vitamin B12 sehr kritisch. Es ist nämlich selbst für einen Fleischesser nicht selbstverständlich, dass er täglich die etwa 5 Mikrogrqamm an Vitamin B12 zur Verfügung hat. Nicht umsonst sind die meisten Symptome des Mangels an Vitamin B 12 denen des Serotoninmangels gleich! Ein weiterer häufiger Grund, dass es zu keiner Herunterregulierung des Stresslevels durch Serotonin kommt, ist der, dass wegen Störungen im Bereich der obersten Halswirbel die Reizweiterleitung vom Bauchraum ins Gehirn beeinträchtigt ist. Wenn dadurch mangels Verbesserung der serotonergen Aktivität der Blutdruck auch  nicht gesenkt wird, ist es aber praktisch sicher, dass er dadurch nicht noch künstlich erhöht wird!

Mit herzlichen Grüßen vom Rhein in die schöne Welt der Berge

Ihr

Rolf Ehlers